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Testbericht

Wolfgang Gomoll / Stefan Grundhoff, 15. April 2015
Die erste Nismo RS war mit seinen 190 PS eine müde Nummer. Der zweite Versuch mit seinen 218 PS macht vieles besser. Doch es gibt nur die Wahl zwischen zerrender Vorderachse und müdem CVT-Allradler.

Was war der erste Nissan Juke Nismo nicht für eine Blendgranate. Scharfes Design - zugegeben nicht nach jedermanns Geschmack - und ein blasser 1,6-Liter-Turbo, der nie den Eindruck machte, als würden ihm 190 PS zur Verfügung stehen - das war nichts. Die Nissan-Verantwortlichen haben zugehört und dem zahnlosen Kraftmeier eine nennenswerte Vitaminspritze verpasst. Der Vierzylinder-Turbo hat akustisch nach wie vor wenig zu bieten, glänzt jedoch mit völlig neuem Tatendrang. Wer sich für den Fronttriebler entscheidet hat keine grandiose Spaßgranate, aber einen sportlichen Crossover, der wirklich Laune machen kann. Dafür sorgt das maximale Drehmoment von 280 Nm ab 3.600 Touren, 0 auf Tempo 100 in sieben Sekunden eine Höchstgeschwindigkeit von 220 km/h.

Doch wer es flott angehen lässt und nur solche dürften sich für die Juke-Sportversion des Nismo RS interessieren, der ist von den starken Antriebskräften in der Servolenkung allzu schnell genervt. Kurz zurückgeschaltet, dann aufs Gas oder einmal mit Dampf auf die Schnellstraße abgebogen - immer wieder das gleiche unsouveräne Bild. Der Japaner zerrt nervig am Steuer. Kein Problem mag man denken, in dieser Liga ist man sowieso ehrlicher und besser mit einem Allradantrieb unterwegs. Doch der ist beim kleinen Energieriegel an eine alles andere als überzeugende Getriebeautomatik gekoppelt. Und dieses Getriebe ist schlicht eine Fehlbesetzung. Denn die CVT-Version bietet 214 PS stark zwar nahezu das gleiche Triebwerk, doch deutlich schlechtere Leistungsdaten. So schafft der Automatik-Allradler gerade einmal noch Tempo 200 und verliert eine Sekunde auf Tempo 100 - vom geringeren Fahrspaß ganz zu schweigen. Zudem reduziert der Allradantrieb den Laderaum von 354 bis 797 auf schlappe 207 bis 506 Liter.

Die Fahrwerksabstimmung mit McPherson-Federbeinen vorn und einer Torsionsstarrachse hinten ist sportlich und straff, aber alles andere als hart. Kraftvoll: die Bremsen - präzise: die Lenkung mit dem griffigen Alcantara-Steuer. Der Normverbrauch des Fronttrieblers: 7,2 Liter Super, wobei der Tank gerade einmal 46 Liter schluckt. Das Armaturenbrett wirkt wenig wertig und die Bedienelemente sind zerklüftet mit überflüssigem Karboncharme. Das können andere - auch in dieser Klasse - deutlich besser. Die optionalen Schalensitze sind klasse; hinten können jedoch kaum Erwachsene sitzen. Die Bein- und Kopffreiheit ist dünner denn je.

Daher keinen Gedanken an den 1,5 Tonnen schweren Nissan Juke Nismo RS mit Allradantrieb verwenden, sondern gleich in den 28.200 Euro teuren Fronttriebler einsteigen oder sich gleich in den einzigen ersthaften Konkurrenten setzen. Der ebenfalls 218 PS starke Mini John Cooper Works Paceman sieht nicht ganz so scharf aus, ist innen jedoch deutlich wertiger, bietet mehr Platz und bietet serienmäßig den sinngerechten Allradantrieb. Der bietet die Wahl zwischen kerniger Handschaltung oder ausgewogener Sechsstufenautomatik. Das hat seinen Preis und der geht bei 36.000 Euro los. Der Nissan juke Nismo RS mit Allrad und CVT-Getriebe kostet mindestens 31.000 Euro.
Technische Daten
Antrieb:Frontantrieb
Getriebe:Sechsgang-Handschaltung
Motor Bauart:Vierzylinder-Turbo
Hubraum:1618
Drehmoment:280 Nm bei 3600 UPM
Preis
Neupreis: 28200 € (Stand: 2015-04-15)
Testwertung
3.0 von 5

Quelle: Autoplenum, 2015-04-15

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