Nissan Juke - Die Juke-Box kommt
Testbericht
Nissans Designer im Londoner Europa-Designcenter haben gewagt
experimentiert und die Gene von SUV und Sportwagen gemixt.
Herausgekommen ist das kompakte Crossover Juke. Im Herbst soll es bei
den Händlern in Deutschland stehen. Unter anderem mit einem neuen,
turbogeladenen 190-PS-Motor.
Auf dem Genfer Salon im letzten Jahr haben die Japaner die eigenwillige
Studie Qazana, die mit ihren eigenwilligen Proportionen direkt aus der
Feder eines Manga-Zeichners in die Wirklichkeit gesprungen zu sein
schien. Jetzt wird das Serienmodell startklar gemacht – ein kompakter
Cruiser mit bulliger Frontpartie, riesigen Kotflügeln und kompakten
Abmessungen. Juke heißt das neue Crossover, das Nissans Design-Chef
Shiro Nakamura keineswegs nur als kleinen Ableger des 17 Zentimeter
längeren Erfolgsmodells Qashqai verstanden wissen will. Vielmehr soll
Juke ein ganz neuer Fahrzeugtyp sein, mit dem die Japaner das Segment
der Kompaktwagen ordentlich aufmischen und vor allem in Europa beim
jüngeren, männlichen Großstadtpublikum punkten wollen.
Der Unterbau des Juke macht mit großen Felgen, breiten Reifen und
erhöhter Bodenfreiheit gibt sich ganz im auf SUV-Stil. Einen eigenwilligen
Kontrast dazu bildet die obere Karosseriehälfte. Mit hoher Gürtellinie, der
schräg zugespitzten Seitenfenster-Grafik und der stark abfallenden
Dachlinie greift sie die typischen Formen sportlicher Coupés auf. Durch die
versteckt angebrachten Türgriffe der hinteren Türen wird diese Wirkung
noch verstärkt.
Für ein eigenwilliges Gesicht des Crossovers sorgt die Anordnung der
Leuchtelemente auf der üppig dimensionierten Haube. Zwei runde
Scheinwerfer in den äußeren Winkeln des breiten Kühlermauls liefern das
Fern- und Abblendlicht und sollen an die bei Rallyeboliden der 60er- und
70er Jahre angebrachten Zusatzscheinwerfer erinnern. Tagfahrlicht und
Blinker haben ihren Platz in schrägen Schlitzen auf den Kotflügeln
gefunden.
Sportliche Inspiration für den Innenraum haben sich die Londoner Nissan-
Designer beim Motorrad geholt. Die unverkleidete, hochglänzende
Mittelkonsole ist dem Tank eines Feuerstuhls nachempfunden. Die Studie
Qazana hatte vier Sitze. Im Juke ist Platz für Fünf. Die Beinfreiheit für
größere Fondpassagiere ist allerdings beschränkt. Die rollende Jukebox
fährt kompakten Maßen von mit 4,13 Metern Länge, 1,77 Metern Breite
und 1,57 Metern in der Höhe vor. Für Alltagstauglichkeit sollen die große
Heckklappe und die flexible Ladezone mit der geteilt umklappbaren
Rückbank sorgen.
Beim Marktstart im Oktober wird Juke mit drei Motorisierungen
angeboten. Neben einem 1,5 Liter Diesel mit 81 kW/110 PS und einem
1,6 Liter große Benziner mit 86 kW/117 kommt als Spitzentriebwerk ein
neuentwickelter Ottomotor mit Direkteinspritzung und Turboaufladung
zum Einsatz, der die Kundschaft mit 140 kW/190 PS und einem
maximalen Drehmoment von 240 Nm für sich gewinnen soll. In
Verbindung mit der Topmotorisierung wird Juke auch mit Allradantrieb
angeboten. Verbrauchs- und Beschleunigungsdaten hat der Hersteller
nicht vorliegen. Noch ist die Homologation des Aggregats nicht
abgeschlossen.
Der 190-PS-Benziner ist als Fronttriebler mit manuellen
Sechsganggetriebe kombiniert. In der Variante mit Allradantrieb ist
serienmäßig mit Automatikgetriebe ausgestattet, sechs fest
einprogrammierte Übersetzungen lassen sich alternativ auch manuell
anwählen. Der nicht aufgeladene 1,6-Liter erhält ab Werk ein Fünfgang-
Schaltgetriebe zur Seite, ist auf Wunsch aber ebenfalls mit
Automatikgetriebe kombinierbar. Für den Juke 1.5 dCi hat Nissan einen
Sechsgang-Handschalter vorgesehen.
Die Preisskala fürs neue Crossover hat Nissan ebenfalls noch nicht
ausgearbeitet. Auf jeden Fall soll das SUV-Baby nicht nur in puncto Größe
sonder auch beim Preis den Qashqai unterbieten und müsste damit in der
Basisversion unter der 20.000 Euro-Marke bleiben. Vor dem Auftritt in
den Showrooms der Händler wird sich Juke schon mal Gnfer Autosalon
begutachten lassen.

































