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Testbericht

Sebastian Viehmann, 3. Februar 2012
Die berühmten Londoner Doppeldeckerbusse sind fast ausgestorben. In einem Designwettbewerb wurde ein Nachfolger bestimmt. Der futuristische Omnibus hat Hybridantrieb und nimmt in Kürze seinen Dienst auf – stilecht mit offener Plattform im Heck.

Die alten AEC Routemaster-Busse waren ein Wahrzeichen Londons, so typisch wie schwarze Taxen, Big Ben und Tower Bridge. 2005 wurden die letzten Linienbusse dieses Typs ausgemustert. Einige fahren zwar noch heute auf historischen Routen und als Miet-Busse für Veranstaltungen, aber Londons Straßenbild wird von modernen, deutlich langweiligeren Bussen dominiert. Die kleine Fahrerkabine neben der Motorhaube, die zweiköpfige Besatzung – Fahrer und Schaffner - und vor allem die offene Plattform am Heck machten die roten Riesen einst unverwechselbar.

Deshalb schrieb die Themse-Metropole vor vier Jahren einen Design-Wettbewerb aus, bei dem ein würdiger Nachfolger für die Routemaster-Riesen bestimmt werden sollte. Am 20. Februar ist es nun soweit: Der erste "New Bus for London" nimmt den Dienst auf. Er wird auf der Linie 38 von Victoria nach Hackney fahren. Bis Mai sollen acht Busse an den Start gehen. "Das ist nur eine Vorhut – meine Vision ist, dass es eine ganze Legion dieser Busse geben wird", betonte Londons Bürgermeister Boris Johnson bei einer Präsentation des Fahrzeugs.

Die rundlichen Busse mit ihrer Mischung aus Futurismus und Retro-Design teilen ein wesentliches Merkmal mit ihren berühmten Vorgängern: Am Heck befindet sich eine offene Plattform. Sie ermöglicht theoretisch das Ein- und Aussteigen an jedem Ort, das sogenannte "Hop on or Hop off". Diese Möglichkeit, den Bus an jeder beliebigen Stelle verlassen zu können, machte die Faszination der alten Routemaster aus. Insgesamt verfügt der neue Bus über drei Türen.

Die Londoner Verkehrsbetriebe Transport for London (TfL) weisen auf ihrer Webseite explizit darauf hin, dass man den Bus nur dann über die offene Plattform am Heck betreten solle, wenn das Fahrzeug steht. Der neue Doppeldecker hat deshalb im Gegensatz zum alten auf der hinteren Plattform Falttüren, die vom Fahrer bedient werden. Nur wenn zusätzlich ein Kontrolleur an Bord ist, wird die Plattform auch während der Fahrt offen gehalten.

Der "Conductor" soll sich die meiste Zeit während des Liniendienstes an Bord befinden. Er kontrolliert laut TfL allerdings keine Tickets, sondern sorgt nur für die Sicherheit beim Hop-on / Hop off und hilft gehbehinderten Passagieren beim Einsteigen. Kritiker fürchten deshalb bereits, dass Schwarzfahrer sich die Plattform zunutze machen könnten. Normalerweise müssen Passagiere ihr Ticket beim Fahrer kaufen oder ihm ihre Monatskarte zeigen. Wer eine "Oyster Card" besitzt, kann den Bus durch jede beliebige Tür betreten und die Karte an einem Lesegerät vorbeiziehen. Der Fahrpreis wird dann automatisch abgebucht.

Der neue Doppeldecker wird beim Unternehmen Wrightbus in Nordirland gebaut. Der Passagierraum wird von LEDs beleuchtet und ist klimatisiert. Zwei Treppenaufgänge führen ins Oberdeck. An der zentralen Tür gibt es eine ausfahrbare Rampe für Rollstuhlfahrer. Der rote Riese hat einen diesel-elektrischen Antrieb und passt damit perfekt zum grünen Image der Londoner Innenstadt mit ihrer strikten City-Maut. Die Batterien des Busses werden beim Bremsen und durch den Generator während der Fahrt aufgeladen. Bei ersten Tests habe der Bus weniger als halb soviel Stickoxid-Emissionen produziert wie ein gewöhnlicher Diesel-Bus, heißt es bei den Londoner Verkehrsbetrieben.

Quelle: Autoplenum, 2012-02-03

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