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Autoplenum, 2010-07-12

Neuvorstellung: Volvo V 60 - Große Klappe

Testbericht

Hans Bast

Im Frühjahr brachte Volvo seinen neuen S 60, im Herbst reicht Volvo den
entsprechenden Kombi nach. Der internationalen Weltöffentlichkeit wird
der Sports-Wagon erstmals auf dem Autosalon in Paris vorgestellt.

Die meisten Hersteller entwickeln eine Karosserie und wandeln sie dann
für verschieden Zwecke geringfügig ab. Logische Folge, dass sich Coupe,
Limousine und Kombi kaum unterscheiden. Man muss die Modelle schon
nebeneinander stellen um die Unterschiede zu erfassen. Anders bei
Volvo. Zwar fällt das Heck nicht so wuchtig aus, wie die ersten
Designskizzen noch vermuten ließen, dennoch ist der neue V60 ein
echter Kombi. Dabei folgt der Neue in wesentlichen Punkten der gültigen
schwedischen Designlinie mit der markanten Keilform, den kurzen
Überhängen, der sanft abfallenden Dachlinie und den hohen Schultern.
Hinten abgeschlossen wird die Karosserie von einer charakteristischen
steilen Heckklappe mit einer lichten Breite von über einem Meter. "In
gestalterischer Hinsicht sollte das Auto so nahe wie möglich am Coupé
sein und gleichzeitig hinten den zusätzlichen Platz eines kompakten
Kombis haben. Unser Sportkombi soll nicht mit den klassischen Kombis
konkurrieren. Für den Kunden, der viel Laderaum, braucht ist unser V70
oder XC70 da", sagt Örjan Sterner, verantwortlich für das Exterieur-
Design des neuen Volvo V60.

Volvo möchte mit dem V 60 verstärkt als Premiumhersteller
wahrgenommen werden. Deshalb bietet Volvo für den V60 dieselben
Komfort- und Ausstattungsmerkmale an, wie es sie auch für die
Limousine gibt. Wie es sich für einen zünftigen Sportkombi gehört, hat
Volvo entsprechend leistungsstarke Motoren im Programm. Die
Topmotorisierung ist ein Dreiliter-Benziner mit Turboaufladung und
sechs Zylindern mit 304 PS und 440 Nm Drehmoment. Der V 60 wird
damit in 6,6 Sekunden auf 100 km/h beschleunigt. Die
Höchstgeschwindigkeit ist auf 250 km/h begrenzt und der Verbrauch
liegt bei 10,2 Litern auf 100 Kilometern. Artgerecht gibt es das
Toptriebwerk mit serienmäßigem Allradantrieb. Weiter im Programm ist
der neue 2,0-Liter-GTDI-Benziner mit vier Zylindern und 203 PS -
ebenfalls mit Turboaufladung. Von diesem Aggregat will Volvo später im
Jahr noch eine auf 240 PS verstärkte Variante anbieten. Neu ist auch
der 1,6-Liter-GTDi-Motor in zwei Leistungsstufen: der T3 mit 150 PS
(110 kW) und der T4 mit 180 PS (132 kW). Die stärkeren Motoren gibt
es optional mit dem Powershift Sechsgang-Doppelkupplungsgetriebe. Die
150 PS-Maschine gibt es nur mit Handschaltung.

Dieselseitig wird ein 2,4-Liter-Fünfzylinder-Biturbo mit 205 PS und ein
Zweiliter-Fünfzylinder mit 163 PS angeboten. Beide Turbodiesel sind mit
einem Sechsgang-Automatikgetriebe oder Sechsgang-Schaltgetriebe
erhältlich. Der 2,4-Liter-Motor kann auch mit Allradantrieb bestellt werden.
Für Umweltbewusste wird noch im ersten Produktionsjahr eine DRIVe-
Version des V 60 mit einem 1,6-Liter-Dieselmotor nachgereicht. Dieser
Motor leistet 115 PS und ist nur mit einem Sechsgang-Schaltgetriebe
kombinierbar.

Wie auch den die Limousine wird V60 mit verschiedenen
Fahrwerkabstimmungen ausgeliefert. Für den europäischen Markt ist das
sportlicher „dynamische Chassis“ Standard, während auf allen anderen
Märkten ein komfortbetontes Fahrwerk serienmäßig ausgeliefert wird und
die sportliche Variante nur optional angeboten wird. Unterstützt wird das
sportliche Fahren durch ein verbessertes ABS und Volvos „Corner Traction
Control". Hierbei überwacht ein elektronisches System die
Antriebsmomente der einzelnen Räder. In Kurven wird das innere
Antriebsrad abgebremst, während das kurvenäußere Rad mehr
Antriebskraft erhält. Ein zusätzlicher Neigungswinkel-Sensor soll die Gefahr
des Ausbrechens schon im Ansatz erkennen.

Ebenfalls von der Limousine übernommen wird das neuartige
Kollisionswarnsystem. Es soll Unfälle mit Fußgängern verhindern, indem es
den Fahrer vor einer Person auf die Straße warnt und selbsttätig eine
Notbremsung durchführt. Dazu erhält der Fahrer zunächst ein akustisches
Signal. Falls der Fahrer die Warnhinweise ignoriert, erledigt das System den
Rest. Auf diese Weise sollen Unfälle mit Fußgängern bis zu einem Tempo
von 35 km/h ganz vermieden und bei höheren Geschwindigkeiten deren
Folgen wirksam vermindert werden.

"Der typische Kunde eines S60 wünscht sich etwas mehr Platz und
Flexibilität, ohne Abstriche beim sportlichen Design und den dynamischen
Fahreigenschaften hinnehmen zu müssen", sagt Stephen Odell Präsident
Volvo Cars. Für mehr Platz wurde gesorgt. Die Kapazität der Ladefläche
wurde um 50 Liter auf jetzt 430 Liter bei der Minimalkonfiguration erhöht.
Durch Umlegen der Sitzlehnen kann die Zuladung flexibel erhöht werden.
Dafür ist die Rücksitzbank variabel im Verhältnis 40/20/40 teilbar und der
Beifahrersitzlehne kann ebenfalls umgelegt werden. Die dreiteiligen
Elemente der Rücksitzbank lassen sie so zusammenklappen, dass eine
ebene Ladefläche entsteht. Dann soll das Gepäckraumvolumen etwa auf
dem Niveau der deutschen Konkurrenz, dem BMW 3er Touring oder dem
Audi A4 Avant liegen. Über die genauen Zahlen schweigt sich Volvo noch
aus.

Gebaut wird der neue Kombi im schwedischen Torslanda. Volvo will trotz
der respektablen Konkurrenz von BMW, Audi und Mercedes 50.000 Modelle
des Typs V 60 im Jahr verkaufen – 90 Prozent davon in Europa. Der
Basispreis sollte, gemäß dem marktüblichen Kombiaufschlags bei rund
27.000 Euro liegen. Die ersten Fahrzeuge werden im Herbst 2010
ausgeliefert.

Quelle: Autoplenum, 2010-07-12