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Testbericht

10. September 2009
Washington D.C. (USA), 10. September 2009 - Immer wieder fahren Autos auf die Spur neben uns, die Insassen werfen neugierige Blicke herüber. Nicht selten folgen erhobene Daumen als Zeichen der Anerkennung. Der BRP Can-Am Spyder Roadster ist ein Hingucker und sorgt auch auf amerikanischen Highways für gesteigerte Aufmerksamkeit. Rund zwei Jahre nach der Premiere des dreirädrigen Gefährts folgt nun eine komfortablere Touringvariante RT. Wir durften sie bereits fahren. Freizeitmobil für die Straße Etwas überraschend ist es schon, zu hören, wenn José Boisjoli einräumt: "Eigentlich braucht niemand unsere Produkte." Aber der Präsident und CEO von Bombardier Recreational Products (BRP) weiß zu genau, dass Motorschlitten, Wassermotorräder, Sportbote und Außenbordmotoren vor allem aktive Freizeitsportler mit dem nötigen Kleingeld ansprechen. Seit 2007 können Kunden des kanadischen Unternehmens sich nicht nur zu Wasser, auf Schnee oder Offroad fortbewegen, sondern auch auf der Straße. Der Spyder Roadster soll dabei weder Motorrad, noch Roadster oder umgedrehtes Trike sein, sondern ein eigenständiges Segment begründen, betont Boisjoli. Verkleidungen und Gepäckboxen Im Gegensatz zum schon bekannten Modell, das künftig auf den Zusatz RS (Roadster Sport) hört, kommt der RT (Roadster Touring) nicht ganz so dynamisch daher. Das liegt an zusätzlichen Karosserieverkleidungen und drei Gepäckboxen am Heck. Insgesamt fünf Fächer sorgen im Spyder RT für einen Stauraum von immerhin 155 Liter. Deutlich angenehmer wird es auch für den Sozius: Der Mitfahrer nimmt auf einem erhöhten, außerordentlich bequemen Sessel hinter dem Fahrer Platz.

100 Kilogramm schwerer Doch nicht nur optisch hat sich im Vergleich zum Spyder RS etwas getan. Der RT agiert nicht so spritzig, ist dafür aber spürbar komfortabler ausgelegt. Gas und Bremsen sprechen weniger direkt an, was wir jedoch nicht als Nachteil empfinden. Gleichzeitig hat das Tourenmodell an Gewicht zugelegt - um rund 100 auf jetzt 421 Kilogramm. Der RT liegt souverän auf der Straße und schluckt kleinere Unebenheiten in der Fahrbahn anstandslos. Eine höhere, zudem elektrisch verstellbare Windschutzscheibe sowie eine automatische Feststellbremse sind weitere Erkennungsmerkmale. Als Antrieb dient der aus dem RS bekannte, allerdings leicht modifizierte Zweizylinder-V-Motor mit 998 Kubikzentimeter Hubraum und einem maximalen Drehmoment von 104 Newtonmeter. Sechs PS weniger Das Aggregat von der österreichischen Bombardier-Tochter Rotax muss im RT auf sechs Pferdestärken verzichten und bringt es nun auf 100 PS. So gibt es auch bei den Fahrleistungen einige Abstriche: Während der RS fast 200 km/h schnell ist und in 4,5 Sekunden von null auf Tempo 100 beschleunigt, braucht der RT für den Spurt eine Sekunde länger und ist "nur" 160 km/h schnell. Das ist nicht übermäßig viel, aber zumindest ausreichend für unsere Testfahrt in den USA, wo ohnehin maximal nur etwas mehr als 100 km/h erlaubt sind. Klanglich ist der RT eher zurückhaltend, erst bei zügiger Beschleunigung wird es laut und etwas kerniger. Insgesamt ist die Touringversion eher für entspannte Cruiser als für wilde Biker geeignet. Offizille Verbrauchsangaben gibt es noch nicht, allerdings ist von Werten um acht Liter pro 100 Kilometer die Rede.

1,88 Meter vordere Spurweite Während der ein oder andere Motorradfahrer einiges an Eingewöhnungszeit benötigt, um mit der vorderen Spurweite von immerhin 1,88 Meter zurecht zu kommen, tut sich der zweiradungeübte Fahrer relativ leicht. In Deutschland reicht für den Can-Am Spyder Roadster praktischerweise der Autoführerschein aus. Geschaltet wird über ein sequenzielles, manuelles Fünfganggetriebe mit Kupplung. Alternativ, und für Anfänger wohl eher geeignet, ist ein halbautomatisches, ebenfalls fünfstufiges Getriebe erhältlich. Dieses wird über Schaltknöpfe am linken Griff bedient - ähnlich den Paddles, wie sie auch von sportlich abgestimmten Automatik-Autos bekannt sind. Die Gangwechsel gehen nicht ganz spürlos, aber auch nicht unkomfortabel vonstatten. Gebremst wird ausschließlich über eine gut ansprechende Fußbremse. Eine beim Motorrad übliche Handbremse gibt es nicht. Für Sicherheit sorgt das gemeinsam mit Bosch entwickelte VSS (Vehicle Stability System). Es beinhaltet ein Stabilitätssystem ähnlich dem ESP beim Auto, ein ABS sowie eine Traktionskontrolle. Voraussichtlich ab Ende 2009 erhältlich Erstmals in Deutschland zu sehen ist der Can-Am Spyder Roadster RT auf der IAA in Frankfurt vom 17. bis 27. September 2009. Die ersten Fahrzeuge sollen dann Ende des Jahres ausgeliefert werden. Zur Serienausstattung gehören eine Griffheizung für den Fahrer und ein Multifunktionsdisplay zwischen Tacho und Drehzahlmesser. Auf Wunsch sind auch beheizbare Haltegriffe für den Beifahrer, eine Radioanlage mit Lautsprechern sowie ein iPod-Anschluss verfügbar. Der exakte Preis für das Touringmodell steht noch nicht fest, allerdings dürfte der Einstiegspreis für die Version mit manueller Schaltung bei etwa 21.000 Euro liegen. Der Spyder RS - in Deutschland bisher rund 500 mal verkauft - ist aktuell ab 17.299 Euro erhältlich, die Halbautomatik schlägt mit zusätzlich 1.800 Euro zu Buche.
Technische Daten
Antrieb:Heckantrieb
Anzahl Gänge:5
Getriebe:Semi-Automatik-Getriebe
Motor Bauart:Ottomotor in V-Form
Hubraum:998
Anzahl Ventile:4
Anzahl Zylinder:2
Leistung:71 kW (100 PS) bei UPM
Drehmoment:104 Nm bei 5.500 UPM
Fazit
Der BRP Can-Am Spyder Roadster RT macht zweifelsohne richtig Spaß - auch für Fahrer ohne Motorradführerschein. Die Touringvariante RT ist deutlich komfortabler und gediegener als der sportliche RS und damit vor allem für lange Strecken besser geeignet. Allerdings müssen dafür Abstriche bei den Fahrleistungen hingenommen werden.
Testwertung
4.0 von 5

Quelle: auto-news, 2009-09-10

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