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Testbericht

Sebastian Viehmann, 27. Juli 2010
Paukenschlag bei Mini: Die Marke kehrt in die Rallye-Weltmeisterschaft zurück. Schon in den 60er Jahren holte sich Mini den Sieg bei der Rallye Monte Carlo. Ab 2011 soll der Countryman WRC die Legende fortschreiben.

„Win on Sunday, sell on Monday“ ist eine alte Weisheit des Automobilbaus: Sonntags gewinnen, montags verkaufen. Wer im Rennsport beweist, was sein Auto auf dem Kasten hat, kann diesen Image-Gewinn für seine Serienmodelle nutzen. Und ganz nebenbei bietet auch der Technik-Transfer vom Rennsport in die Serienfertigung interessante Möglichkeiten. Seit BMW aus der Formel 1 ausgestiegen ist, fällt dieser Transfer weg. Nun soll Mini die sportliche Lücke füllen und die Rally-Weltmeisterschaft aufmischen.

Als Basis für das Wettbewerbsfahrzeug dient das neue Mini-SUV Countryman, womit das Rallye-Engagement auch gleich als Imagekampagne für den Wagen dient. Das Auto entspricht dem neuen Super 2000-Reglement des Automobil-Weltverbands FIA. Es bekommt einen Turbomotor mit 1,6 Litern Hubraum und Allradantrieb. Weitere Details zur Technik sind noch nicht bekannt. Man werde aber „Technologien mit Relevanz für die Serienfertigung“ einsetzen, heißt es in einer Pressemitteilung. Ab 2011 wird der Wagen bei ausgewählten Läufen der FIA World Rally Championship (WRC) vertreten sein und ab 2012 die komplette Saison bestreiten. Das Engagement sei auf mehrere Jahre angelegt, betont Mini.

Klein, wendig, schnell – schon als der Mini 1959 das Licht der Autowelt erblickte, war klar, dass man ihn irgendwann für den Rallyesport entdecken würde. So ging der Mini Cooper S in den 60er Jahren bei der Rallye Monte Carlo an den Start. Der „fliegende Finne“ Rauno Aaltonen fuhr 1967 die hubraumstarke Konkurrenz in Grund und Boden. Insgesamt holten die Mini-Piloten dreimal den Sieg bei der Monte: Paddy Hopkirk triumphierte 1964, Timo Mäkinen 1965 und Rauno Aaltonen 1967. „Man brauchte auf der Strecke ungefähr anderthalb mal soviel Platz, wie das Auto breit war“, erinnert sich Rauno Aaltonen, der Meister des gepflegten Drifts. Auf der engen und tückischen Gebirgsstrecke von Monte Carlo hatte ein Wagen wie der Ur-Mini natürlich entscheidende Vorteile, auch wenn er durch die gewaltige Zusatzscheinwerfer-Batterie an der Haube etwas kopflastig wurde.

Der neue Rallye-Mini existiert bislang nur in der Computersimulation. Er ist natürlich ein ganzes Stück größer als das Original. Optisch dagegen lehnt er sich an die legendären Boliden von Aaltonen und Co. an: Seiten und Hauben sind rot, das Dach weiß lackiert. Auf der Haube prangen vier Zusatzscheinwerfer. Am Dach sorgt ein mächtiger Spoiler für Abtrieb. Über der Windschutzscheibe befindet sich ein zusätzlicher Lufteinlass. Wer ab 2011 bei der Rallye-Meisterschaft am Steuer des Countryman WRC sitzen wird, ist noch nicht bekannt.

Noch in diesem Herbst sind erste Testfahrten mit dem umgerüsteten Countryman geplant. Mini wird den Wagen ab 2011 auch an Kunden ausliefern, die das Auto in eigenen Teams einsetzen. „Schon jetzt liegen uns zahlreiche Bestellungen vor“, sagt David Richards von Prodrive. Die britische Rallye-Schmiede arbeitet seit 2009 am Countryman WRC und kann gute Referenzen vorweisen: Prodrive baute bereits für Subaru Rallye-Boliden auf. Vor allem der Subaru Impreza WRC konnte zahlreiche Siege einheimsen. Prodrive kann sich aber nicht nur die Mitarbeit bei sechs Gesamtsiegen in der Rallye-WM auf die Fahnen schreiben, sondern auch bei fünf Titeln in der britischen Tourenwagenmeisterschaft und drei Klassensiegen bei den 24 Stunden von Le Mans.

Prodrive-Chef David Richards hofft, dass sein neues Baby dem legendären Ruf der Marke Mini gerecht wird. „Der Sieg bei der 4000 Kilometer langen Rallye Monte Carlo, damals eine der härtesten Rennsport-Veranstaltungen der Welt, war ein herausragender Erfolg. Ich denke, dass unser neuer Mini auch bei der aktuellen Generation von Rallye-Fans schnell zu den absoluten Favoriten zählen wird“, so Richards. Der Underdog-Bonus des ersten Rallye-Minis geht dem großen Countryman aber ein wenig verloren: Er sieht einfach nicht so knuddelig aus wie der winzige Mini Cooper S, mit dem die Piloten in den 60ern Kreise um ihre Konkurrenten drehten.

Quelle: Autoplenum, 2010-07-27

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