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Testbericht

Sebastian Viehmann, 29. August 2011
Das Mini Coupé markiert den jungen Wilden der Modellfamilie. Der knubbelige Flitzer steigert vor allem in der John Cooper Works-Version die Fahrspaßkurve und hat einen ausfahrbaren Spoiler zum Angeben.

„Wenn man aus diesem Auto aussteigt, fühlt man sich fünf Jahre jünger“, meint Kay Segler – und klettert mit Helm und Rennanzug aus dem Mini Coupé. Für Markenchef Segler ist der 3,7 Meter lange und knapp 1,4 Meter hohe Flitzer der „wilde Spross der Familie, vielleicht ein bisschen unvernünftig.“ Mini hat den Wagen bereits werbewirksam durch die Grüne Hölle des 24h-Rennens am Nürburgring gejagt. Das Coupé – das offiziell übrigens nicht mit E am Ende ausgesprochen wird, sondern „Kuhp“ wie im Englischen – zieht ab Oktober die Turnschuhe an und zeigt sich vorher auf der IAA.

Schon im Stand lässt der Mini den Porsche raushängen: Per Knopfdruck – beziehungsweise während der Fahrt ab 80 km/h automatisch – fährt ein kleiner Spoiler aus dem Heckdeckel. Der erzeugt bei Höchstgeschwindigkeit 40 Kilo Abtrieb und sieht vor allem sportlich aus. Unter der Haube hat Mini auf die bekannten Basismotoren verzichtet, es warten nur die stärkeren Benziner mit 122, 184 oder 211 PS. Die 211 Pferde des John Cooper Works (JCW) fühlen sich im Coupé sichtlich wohl. Zwar ist das Auto wegen der bereits eingebauten Roadster-Versteifungen etwas schwerer als der normale Mini, doch die verwindungsfeste Karosserie und der niedrige Schwerpunkt machen das mehr als wett.

Der aufgeladene Vierzylinder des JCW schickt ein Drehmoment von 260 Nm an die Kurbelwelle, mit Overboost werden es kurzfristig 280 Nm. Seine volle Leistung entfaltet der Turbomotor aber erst bei hohen Drehzahlen, die man der Maschine wegen des kraftvollen Sounds auch gerne gönnt. Beim Dahingleiten mit 3000 Touren nervt sie nämlich auf Dauer durch ein sonores Brummen. Ebenfalls Punktabzug gibt es für die etwas hakelige Sechsgangschaltung, hier fehlt die von BMW gewohnte Präzision.

Ansonsten heißt es aber: Feuer frei. Nach 6,4 Sekunden passiert die Tachonadel die 100 km/h-Marke, beim Überholen ist der Motor mit fünf Sekunden von 80 auf 120 Km/h agil wie eine Sprungfeder. Das Coupé wetzt um scharfe Kurven wie ein Wiesel, das elektronische Sperrdifferenzial an der Vorderachse verteilt die Antriebskraft des ungestümen Fronttrieblers. Die elektromechanische Servolenkung ist fast frei von Antriebseinflüssen. Das Coupé ist straff gefedert, die extra knackige Abstimmung des JCW bei Bodenwellen allerdings gewöhnungsbedürftig.

Das Cockpit entspricht weitgehend dem des normalen Mini. Die langen Türen sind innen mit zwei Kunststoffbögen in Wagenfarbe verziert, auch am Armaturenbrett peppen farbige Einsätze das Interieur auf. Ellipsenförmige Ausbuchtungen im Dachhimmel schaffen Kopffreiheit. Das Coupé ist ein reiner Zweisitzer, aber das ist der Mini One realistisch betrachtet ja ebenfalls. Der Platz hinter den Rücksitzen dient im Coupé als Stauraum für Jacken und Taschen, durch eine kleine Klappe gelangt man während der Fahrt an den Kofferraum. Das Gepäckabteil ist ziemlich flach und durch eine Stufe zerklüftet, schluckt aber immerhin 280 Liter – 20 Liter mehr als der Mini Clubman.

Das Basismodell Cooper Coupé mit 122 PS steht für 21.200 Euro beim Händler. Die Optik des kleinen Helmträgers ist ziemlich einzigartig, schicke Dreitürer findet man bei der Konkurrenz trotzdem. Der Citroën DS3 mit 120 PS zum Beispiel kostet 17.700 Euro, der VW Scirocco 1.4 TSI (122 PS) 22.500 Euro, der Peugeot RCZ (156 PS) 27.650 Euro und der Hyundai Veloster (140 PS) 21.600 Euro.

Zur Serienausstattung des Coupés zählen Klimaanlage, hintere Parksensoren, CD-Radio und Start-Stopp-Automatik. Das Modell Cooper S Coupé (184 PS) ist ab 25.300 Euro zu haben, die Dieselvariante Cooper SD Coupé (143 PS) ab 26.300 Euro – mit einem Durchschnittsverbrauch von 4,3 Litern pro 100 Kilometer ist dies gleichzeitig das sparsamste Modell. Die Top-Version John Cooper Works kostet 31.150 Euro. Zur Ausstattung zählen unter anderem elektronisches Sperrdifferenzial, Nebelscheinwerfer, Aerodynamik-Kit mit speziellen Schürzen und Schwellern, Sportabgasanlage sowie diverser optischer Zierrat innen und außen.

Das poppige Helmdach des Mini Coupé bleibt auch mit allen Streifen und Spoilern gewöhnungsbedürftig. Minis Designchef Anders Warming schwört jedoch auf die unverwechselbare Silhouette. „Wir haben uns von den 60er Jahren inspirieren lassen“, sagt der Däne und meint damit skurrile Kleinserienautos wie den Mini Marcos oder das Broadspeed GT Mini Coupé. 2012 kommt die Roadster-Version. Der Roadster werde „noch ein bisschen unvernünftiger als das Coupé“, meint Mini-Chef Kay Segler. Die nächste Neuheit ist dann der Paceman, eine Art Miniaturversion des BMW X6. Und falls die Designer Inspirationen für noch skurrilere Modelle suchen, empfiehlt sich wieder ein Blick in die Vergangenheit: Den Ur-Mini gab es sogar als Pick-Up.

Quelle: Autoplenum, 2011-08-29

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