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Testbericht

Stefan Grundhoff, 19. November 2020
Schneller als von vielen erwartet legt Mercedes kurz nach der Premiere der neuen S-Klasse die Maybach-Variante auf. Auch wenn das einstige Nobelmodell mit dem doppelten MM-Signet mittlerweile zur edelsten Ausstattungsvariante degradiert wurde, gibt es Luxus und Hightech ohne Grenzen.

Als ob die Langversion der neuen Mercedes S-Klasse nicht schon exklusiv genug wäre, fährt der Mercedes Maybach schon in Sachen Dimensionen in einer eigenen Liga. Das Radstand wurde nochmals um 18 Zentimeter auf 3,40 Meter verlängert, um den Fond zu einer belederten und filigran klimatisierten Erlebnisinsel zu machen. Die klimatisierten und vielfach verstellbaren Ledersessel im Fond verfügen nicht nur über eine Massagefunktion, sondern lassen sich zum entspannten Liegen auf bis zu 43,5 Grad neigen. Wer statt der Lümmelei im Fond arbeiten muss, kann die Rücklehnen auf 19 Grad nahezu aufrecht stellen. Wer die Füße auch bei Gardemaß komplett ausstrecken will, kann die Rückenlehne des Beifahrersitzes nochmals um 23 Grad nach vorne fahren lassen. Die Einstiege in die beiden Luxussessel in der zweiten Reihe sind eher Tore denn Türen und lassen sich auf Wunsch nach Rolls-Royce-Vorbild auch elektrisch öffnen und schließen - sogar vom Fahrersitz aus. Wie schon beim Vorgänger wurde wegen des deutlich verlängerten Radstandes in der C-Säule ein drittes Seitenfenster in den 5,47 Meter langen Edel-Mercedes verbaut.

Seitdem Maybach keine eigene Marke mehr ist, zwischenzeitlich eingestellt wurde und dann als Edelversion der S-Klasse ihre Wiederauferstehung feierte, wurde aus dem einstigen Ladenhüter ein echtes Erfolgsmodell. Insbesondere durch die große Nachfrage in China wurden pro Monat durchschnittlich 600 bis 700 Fahrzeuge verkauft, was sich seit 2015 auf 60.000 Fahrzeuge summiert. Auch, weil die Maybach S-Klasse nicht allein mit einem imageträchtigen Zwölfzylinder, sondern ebenfalls mit Sechs- und Achtzylindern zu deutlich günstigeren Preisen angeboten wurde. Das wird sich bei der Neuauflage nicht ändern. Den Auftakt werden jedoch speziell in Europa und Asien die beiden Versionen bilden, deren Acht- und Zwölfzylinder 370 kW / 500 PS (S 580) und 450 kW / 612 PS (S 680) leisten. Erstmals ist der Maybach S 680 auch als Zwölfzylinder obligatorisch mit einem Allradantrieb ausgestattet. Ähnlich hatte es vor drei Monaten der direkte Wettbewerber des Rolls-Royce Ghost vorgemacht, dessen Normalversion mit mehr als 5,50 Metern jedoch schon länger ist die neue Maybach S-Klasse in der Maximalausdehnung. Doch bei den V8- und V12-Triebwerken wird es nicht bleiben; auch Reihensechszylinder mit und ohne Plug-In-Modul sind fest eingeplant. Alle Motoren verfügen über ein 48-Volt-Bordnetz mit Startergenerator.

Noch spektakulärer als die Antriebe ist jedoch die Luxusausstattung der Maybach-Modelle. So bietet die Ambientebeleuchtung 253 einzelne LEDs, der Kühlschrank zwischen den Fondsitzen kann seine Temperatur zwischen ein und sieben Grad für die perfekte Champagner-Temperatur variieren und es dauert gut eine Woche, ehe die auf Wunsch erhältliche Zweifarblackierungen mit handgemalter Coachline fertiggestellt wurde. Selbstverständlich in dieser Liga lässt sich die Maybach S-Klasse maximal individualisieren. Erstmals gibt es nicht nur beheizte Kissen in den hinteren Kopfstützen, sondern auch eine ergänzende Massagefunktion für die Wadenauflagen sowie eine getrennte Nacken- und Schulterheizung. Wie einst bei Cabrio und Coupé werden die Fondgurte erstmals elektrisch angereicht. Mit der aktiven Fahrgeräuschkompensation wird der Innenraum noch leiser. Ähnlich wie bei Kopfhörern mit Geräuschunterdrückung verringert das System tieffrequente Geräusche mit Hilfe gegenphasiger Schallwellen, die aus dem Burmester-Soundsystem heraustönen.

Für Sicherheit an Bord und eine größtmögliche Alltagstauglichkeit sorgen die aus der S-Klasse bekannten Hightech-Systeme sowie die mitlenkende Hinterachse, die den Wendekreis um fast zwei Meter reduziert oder die LED-Scheinwerfer, die mit ihren jeweils 1,3 Millionen Bildpunkten auch Symbole und Hilfslinien auf die Fahrbahn vor dem Auto projizieren können. Der Fondairbag kann bei schweren Frontalkollisionen die Belastungswerte an Kopf und Nacken für die dortigen Insassen deutlich reduzieren. Die neue Maybach S-Klasse ist erstmals mit 18 Airbags ausgestattet. Wie schon bei der normalen Mercedes S-Klasse passt sich das vernetzte Fahrwerk allen Gegebenheiten an und kann im Falle eines drohenden Seitencrashs das ganze Fahrzeug nach oben schießen, um den Überlebensraum zu vergrößern. Mehr geht aktuell wohl nicht - egal mit Stern auf dem Kühlergrill oder dem MM-Signet auf der C-Säule.

Quelle: Autoplenum, 2020-11-19

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