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Testbericht

Stefan Grundhoff, 8. Februar 2013
Der Erwartungsdruck auf der neuen Mercedes E-Klasse ist gigantisch. Die eindrucksvollste Vorstellung bietet dabei das Topmodell E 63 AMG. Mit noch mehr Power und vor allen Dingen einem gigantischen Vorteil: Allradantrieb.

Audi muss seine leistungsstarken Modelle seit Jahren mit Allradtechnik ausstatten, denn viel Leistung und Fahrdynamik passen nicht mit dem den vier Ringen in die Wiege gelegten Frontantrieb unter einen Hut. Bei der Premiumkonkurrenz sieht es deutlich besser aus, denn bei Mercedes und BMW gibt es in höheren Segmenten den von Haus aus bevorteilenden Hinterradantrieb. Immer größer wird bei beiden Marken das Allradportfolio, das abseits der Geländewagen bisher jedoch vor den Sportversionen Halt machte. Mercedes geht als erster den großen Schritt in die längst überfällige Richtung und bringt seine potenten AMG-Boliden zukünftig flächendeckend mit Allradantrieb an die Märkte. Wie exzellent das zusammen passt, zeigt eine Ausfahrt mit den neuen Mercedes E 63 AMG 4matic.

Während der Kunde beim normalen E 63 AMG mit 557 PS zumindest als Limousine noch die Wahl hat, ist die Topversion E 63 AMG S obligatorisch mit 4matic unterwegs. Wie sinnvoll das ist, zeigt bereits ein Blick in die Leistungsdaten. Der doppelte aufgeladene Achtzylinder mit 5,5 Litern Hubraum mobilisiert 430 kW / 585 PS und ein maximales Drehmoment von 800 Nm, das ab 1.750 U/min bereits steht - gigantisch. Da freut man sich nach wenigen Metern über jede Möglichkeit, diese Leistung auf den Boden zu bekommen. Denn wenn der Achtzylinder lostrampelt, gibt es kein Halten mehr. Wo früher die Anti-Schlupf-Regelung im Millisekundentakt Höchstleistungen vollbringen musste, geht es nun betont lässig und gleichsam wild grollend zu.

Enge Kehren oder Staub auf der Fahrbahn? Der E 63 AMG lässt sich mit Allradantrieb durch nichts aus der Ruhe bringen und beschleunigt wie ein Stier. Anders als bei den normalen 4matic-Modellen wird die Kraft nicht im Verhältnis 40:60 übertragen, sondern deutlich heckbetonter 33:67. So behält die kraftvollste aller Mercedes E-Klassen die gewünschte Heckgeneigtheit, die besonders sportlich ambitionierten Piloten in jeder Kurve ein Lächeln auf das Gesicht zaubert. Bei aller souveränen Kraftübertragung hat der E 63 AMG sein präzises Einlenkverhalten behalten; nicht zuletzt wegen der fünf Zentimeter breiteren Spur. \"Das war uns besonders wichtig\", unterstreicht AMG-Technik-Chef Tobias Moers.

Niemand interessiert sich im Alltag ernsthaft für einen Spurt von 0 auf Tempo 100. Selbst am Stammtisch kann damit längst keiner mehr eindrucksvoll punkten. Das ändert sich mit dem Mercedes E 63 AMG S auf einen Schlag. Denn der 585 PS starke Kraftprotz beschleunigt trotz fünf Sitzplätzen, vier Türen und 1,9 Tonnen Leergewicht in unglaublichen 3,6 Sekunden auf 100. Da reißen selbst Piloten eines Porsche 911 Turbo S ungläubig die Augen auf. Mehr als peinlich, dass selbst die S-Version mit ihren fast 600 PS in Sachen Höchstgeschwindigkeit nicht von der Leine gelassen wird. Serienmäßig wird vehement bei Tempo 250 eingebremst. Wer die 300er-Marke knacken will, muss in der Aufpreisliste das rechte Kreuzchen machen. Der Normverbrauch hält sich angesichts der Fahrleistungen in einem überaus erträglichen Rahmen. Statt der 9,8 Liter Super, die sich die 557 PS starke 63er-Version mit Hinterradantrieb genehmigt, kosten Allrad, 80 Nm und die 28 PS mehr gerade einmal einen halben Liter Mehrverbrauch.

Deutlich besser als in der normalen E-Klasse schlägt sich die siebenstufige Getriebeautomatik im AMG-Modell. Diese kann nicht zuletzt wegen der nassen Anfahrkupplung vortrefflich mit der üppigen Motorleistung umgehen und entbindet den Piloten vom steten Verlangen, in die Schaltvorgänge eingreifen zu wollen. Selbst das Herunterschalten klappt bei flotter Bergabfahrt ohne Probleme wie von Geisterhand. Allradantrieb und Sperrdifferenzial tun ihr übriges, dass der Fahrer das griffige AMG-Steuer gar nicht mehr aus der Hand legen will. Nicht völlig überzeugen konnte bei den ersten Testfahrten jedoch die Bremsanlage, die bei Dauerbeanspruchung in den Bergen insbesondere bei längeren Bergabpassagen an ihre Grenzen geriet und trotz 360 Millimetern Scheibendurchmesser an Kraft und Biss nachließ. Optional kann eine empfehlenswerte Keramik-Bremsanlage nachgeordert werden.

Mercedes E 63 AMG / E 63 AMG S werden als Allradler keine Einzelkämpfer bleiben. Auch die Versionen A 45 AMG, CLA 45 AMG, CLS 63 AMG und der neue S 63 AMG bekommen Allradantrieb. Im Vergleich zum Vorgänger hat Mercedes seine AMG-Versionen günstiger gepreist. So kostet das Allrad-Topmodell E 63 AMG trotz Mehrleistung, Allradantrieb und einer besseren Serienausstattung mit LED-Scheinwerfern, Einparkautomatik und Metalliclack netto nur 1.000 Euro mehr als der Vorgänger ohne entsprechende Dreingaben. Günstig ist der Mercedes E 63 AMG 4matic mit einem Preis von 106.981 Euro immer noch nicht. Doch den Mehrpreis für die 585-PS-Version (E 63 AMG S 4matic ab 118.405 Euro) kann man sich getrost sparen. Die Kombiversionen sind sinnvollerweise nur noch als Allradler zu bekommen - zu Preisen ab 109.599 Euro. Dank Allradtechnik ist der neue Mercedes E 63 AMG 4matic die beste E-Klasse im gesamten Portfolio und derzeit die eindrucksvollste Sportlimousine überhaupt auf dem Markt.

Quelle: Autoplenum, 2013-02-08

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