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Testbericht

Stefan Grundhoff, 30. November 2017
Mercedes legt von seinem viertürigen Coupé CLS die dritte Generation auf und merzt damit die Fehler des vergangenen Modells wieder aus. Nur der Name gibt Rätsel auf.

Der erste CLS, im Jahre 2003 vorgestellt, war für Mercedes ein wahrer Volltreffer. Der damalige Chefdesigner Peter Pfeiffer hatte sich die Plattform der ebenso erfolgreichen wie langweiligen E-Klasse genommen und sie mit den scharfen Formen eines viertürigen Coupés aufgehübscht. Kein blasser Kilometerfresser von der Stange, sondern ein echter Schönling, dem man Fehlbarkeiten wie vier Sitzplätze, wenig Kopfraum im Fond und Seitenscheiben klein wie Schießscharten nicht übel nahm - im Gegenteil.

Die CLS-Generation II war ab 2011 dagegen eine müde Nummer. Nicht mehr so scharf, nicht mehr so polarisierend und dann gab es da noch einen Shooting Brake, der eher an eine trächtige Hornisse, denn ein schickes Lifestyle-Mobil erinnerte. Mercedes sah seine Fehler ein, strich den verunfallten Familienkombi und behält beim neuen Modell zur Überraschung vieler den Namen CLS. Denn an sich haben die Schwaben ihre Nomenklatur in den vergangenen Jahren schmerzhaft in Ordnung gebracht. Eingängige Buchstabenkombinationen wie SLK, GLK oder ML mussten verschwinden, damit der Plattformbezug stilecht hergestellt wurde. So entstanden Modelle wie der Mercedes SLC, ein GLC oder auch der größere GLE nebst Coupébruder. Technisch basiert der neue Mercedes CLS wie schon bisher auf der bekannten E-Klasse - versucht einem durch seinen Namen jedoch eine Verwandtschaft zur imageträchtigeren S-Klasse vorzugaukeln, die mit Coupé und Cabriolet jedoch schon über weitere Derivate verfügt.

So bleibt der Mercedes CLS etwas überraschend genau der, leitet für die Stuttgarter jedoch ein neues Designzeitalter ein. Vorbei sind die Zeiten von mächtigen Kühlergrills und imposant aufgerissenen LED-Scheinwerferaugen. Der dritte CLS ist der erste Schwabe mit dem neuen Sternengesicht, das seine Augen angriffslustig zukneift. Der Kühlergrill wird flacher und breiter - die Frontschürze erwartungsfreudig. Die Seitenlinie präsentiert sich mit markant-schicker Schulter, während das Heck mit sich zur Fahrzeugmitte hin verjüngenden LED-Lichter etwas inhaltsleer bleibt. Keinerlei Überraschungen gibt es im Innenraum, wo der CLS ein Spiegelbild der E-Klasse ist. Erstmals ist er ein Fünfsitzer, wobei der mittlere Sitz im Fond allenfalls als Notsitz anzusehen ist. Die Lehnen können auf Wunsch im Verhältnis 40/20/40 umgelegt werden und erweitern so bedarfsgerecht den 520 Liter fassenden Gepäckraum. Ebenfalls mit der E-Klasse teilt sich der neue Mercedes CLS das modular aufgebaute Sicherheitspaket. Das Basisfahrerassistenzpaket lässt sich nach den Wünschen des Fahrers mit zur eingeschränkten Teilautonomie entsprechend erweitern.

Zum Marktstart im März 2018 wird der Mercedes CLS zunächst mit drei Sechszylindern angeboten. Die zwei Diesel und ein Benziner decken dabei ein Leistungsspektrum bis zu 367 PS ab. Besonderer Beliebtheit dürften sich gerade in Europa die beiden neuen Sechszylinder-Diesel CLS 350d und CLS 400d erfreuen, die mit Leistungen von 286 bzw. 340 PS / 600 bzw. 700 Nm nur als Allradler angeboten werden und einen Normverbrauch von gerade einmal 5,6 Litern Diesel haben. Schwere Zeiten für den neuen Sechszylinder-Reihenmotor im CLS 450 4matic, der 270 kW / 367 PS leistet und über seinen Startergenerator und das entsprechende 48-Volt-Bordnetz zum Boosten zusätzliche 16 Kilowatt abgeben kann. Vier- und Achtzylinder (in Form einer AMG-Variante) werden nachziehen. Der neue Mercedes CLS verfügt über eine Vierlenker-Vorderachse und eine Fünflenker-Hinterachse mit serienmäßigem Stahlfahrwerk. Optional sind Verstelldämpfer oder eine Luftfederung zu bekommen. Die Preise dürften auf dem Niveau des Vorgängers bleiben; heißt, der Basisvierzylinderdiesel des CLS 250d dürfte bei rund 55.000 Euro starten.

Quelle: Autoplenum, 2017-11-30

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