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Testbericht

Sebastian Viehmann, 25. August 2011
Mercedes nimmt den Mund bei der neuen B-Klasse ganz schön voll. Raumwunder, Aerodynamik-Bestwert, höchste Effizienz: Getreu dem Firmenmotto „Das Beste oder nichts“ soll der Wagen Maßstäbe in seiner Klasse setzen.

Hochbeinig war gestern, die neue Generation der B-Klasse kommt flach und dynamisch daher. In der Seitenansicht sieht der 4,36 Meter lange, 1,78 Meter breite und 1,56 Meter hohe Wagen ein wenig wie eine zu heiß gewaschene R-Klasse aus. Mercedes nennt die B-Klasse wieder einen „kompakten Sports Tourer“, diesmal passt die Bezeichnung sogar. Auffällig ist die seitliche Charakterlinie, die sich ausgehend vom vorderen Kotflügel bis zu den Heckleuchten zieht. Die Frontpartie allerdings ist reichlich brav ausgefallen und lehnt sich an die C-Klasse an, auch das Heck hält keine Überraschungen parat. Den großen Dynamik-Angriff hebt sich Mercedes für die neue A-Klasse auf, mit der B-Klasse will man die eher gesetztere Kundschaft trotz deutlich jüngerer Linienführung nicht verprellen.

Die größeren Änderungen warten denn auch unter dem Blechkleid, das mit einem cW-Wert von 0,26 dem Wind im Klassenvergleich extrem wenig Angriffsfläche bietet. „So viele Neuheiten auf einen Schlag gab es noch bei keinem Modellwechsel in der Geschichte von Mercedes-Benz“, betont Daimlers Entwicklungsvorstand Thomas Weber. Die Beinfreiheit im Fond übertrifft die einer E- oder S-Klasse, dank eines abgesenkten Bodens sitzen die Insassen tiefer als in der alten B-Klasse. Mit der um 86 Millimeter verringerten Sitzhöhe wollten die Entwickler den Einstieg ins Auto erleichtern.

Mit dem Innenraumpaket „Easy Vario Plus“ lassen sich die Fondsitze um 140 Millimeter in Längsrichtung verschieben, dann klettert das Kofferraumvolumen von 488 auf 666 Liter. Die Lehne des Beifahrersitzes lässt sich nach vorne auf das Sitzkissen klappen. Andere Hersteller bieten diese Variabilität freilich schon längst, zudem verlangt Mercedes dafür Aufpreis. Der Innenraum der B-Klasse lässt sich mit vier Ausstattungspaketen individueller gestalten. Das Cockpit wirkt sehr aufgeräumt, es dominiert der große frei stehende Bildschirm auf dem Armaturenbrett. Das Multimedia-System lässt sich mit Internetzugang samt passender Anwendungen (Apps) aufrüsten. Das TFT-Display ist in zwei Größen (5,8 und 7 Zoll) zu haben. Darunter prangen über der Mittelkonsole drei runde Lüftungsdüsen.

Mercedes‘ Generalangriff auf die Kompaktvan-Klasse ist mit einer neuen Generation von quer eingebauten Motoren bestückt. Alle Aggregate haben Turboaufladung und Direkteinspritzung. Zum Marktstart gibt es einen 1,6 Liter großen Vierzylinder-Benziner als B 180 mit 90 kW (122 PS) sowie als B 200 mit 115 kW (156 PS). Die Diesel-Palette startet mit dem B 180 CDI (80 kW / 109 PS). Der B 200 CDI leistet 100 kW (136 PS). Das maximale Drehmoment beträgt bei der 80 kW-Variante 250 Nm ab 1400 Umdrehungen und bei der 100 kW-Variante 300 Nm. Beide Motoren haben den gleichen Hubraum (1,8 Liter). Alternativ zum Sechsgangschaltgetriebe steht ein automatisches Siebengang-Doppelkupplungsgetriebe (7G-DCT) zur Auswahl.

Zu den Durchschnittsverbräuchen der neuen Motoren macht Mercedes noch keine Angaben. Wenn man allerdings Bester im Segment werden will, darf bei den Benzinern höchstens eine Fünf und bei den Dieseln höchstens eine Vier vor dem Komma stehen. Eine Start-Stopp-Automatik zum Sprit Sparen haben alle Modelle serienmäßig an Bord. Eine besondere Sparversion (Eco-Technologie-Paket), bei der aerodynamischer Feinschliff an der Karosserie den Verbrauch senken soll, schieben die Schwaben später nach. Das gilt auch für alternative Antriebe, denn die wurden bei der B-Klasse von Beginn an mit eingeplant. Ein modulares Konzept mit Schnittstellen im Rohbau der Karosserie erlaubt es, den Elektroantrieb zu integrieren. Die Batterien finden in einen doppelten Boden unter der Rücksitzbank Platz.

Die B-Klasse ist mit einer elektromechanischen Servolenkung ausgerüstet. Gegen Aufpreis sind Assistenzsysteme wie Spurhalte-Assistent, adaptives Fahrlicht, Einparkautomat, Abstandsregeltempomat und Rückfahrkamera zu haben. Serienmäßig an Bord ist ähnlich wie bei Volvo ein radargestütztes System zur Unfallverhütung. Allerdings bremst das Mercedes-System nicht automatisch, sondern warnt den Fahrer nur und bereitet die punktgenaue Bremsung vor – aufs Pedal treten muss der Fahrer selbst. Dafür soll das Helferlein auch bei Geschwindigkeiten oberhalb von 30 Km/h funktionieren.

Zu den Preisen der neuen B-Klasse hat Mercedes noch keine Angaben gemacht. Traditionell ist der Benz deutlich teurer als andere Kompaktvans wie Opel Meriva, Honda Jazz, Skoda Roomster oder Golf Plus. Bisher ist die B-Klasse ab 24.335 Euro zu haben. Erstmals zu sehen ist die neue Generation des Wagens auf der Frankfurter IAA, beim Händler steht sie zwei Monate später im November.

Quelle: Autoplenum, 2011-08-25

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