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Testbericht

Stefan Grundhoff, 25. Oktober 2016
Mercedes krönt seine E-Klasse-Baureihe mit dem E 63. Der bringt seine bis zu 612 PS nunmehr obligatorisch über beide Achsen auf die Straße.

Bei der vergangenen E-Klasse-Generation hatten die AMG-Verantwortlichen den Schritt endlich gewagt. Erstmals war der E 63 AMG auf Wunsch mit Allradantrieb zu bekommen. Und kaum war der bis zu 585 PS starke Limousinensportler auf dem Markt, spielt der jahrelang bevorzugte Hinterradantrieb keine Rolle mehr. Kein Wunder, dass der neue AMG E 63 obligatorisch nur noch mit Allradantrieb zu bekommen ist. Der Kunde hat allein die Wahl, ob ihm karge 420 kW / 571 PS reichen oder er direkt zur S-Version mit 450 kW / 612 PS greift, des doppelt aufgeladener V8-Motor mit vier Litern Hubraum zwischen 2.500 und 4.500 U/min ein spektakuläres Drehmoment von 850 Nm leistet. Das reicht für Höchstgeschwindigkeiten von bis zu abgeregelten 300 km/h und einem imposanten Imagespurt 0 auf Tempo 100 in 3,4 Sekunden. Bei allem sportlichen Tatendrang soll sich der rund zwei Tonnen schwere Allradler mit rund neun Litern Superkraftstoff begnügen. Der reduzierte Kraftstoffverbrauch wird unter anderem durch eine Zylinderabschaltung ermöglicht, die zwischen 1.000 und 3.250 U/min im Komfort-Fahrprogramm vier der insgesamt acht Zylinder stilllegt.

Optisch ist das Topmodell insbesondere an der kraftvollen Front mit ausgestellten Kotflügeln zu erkennen, die die breitete Spur aufnimmt. "Bei den neuen E 63 Modellen haben wir den größten Entwicklungsschritt vollzogen, den wir je bei einem Generationswechsel gemacht haben", sagt AMG-Chef Tobias Moers, "besonders wichtig war uns die Fahrdynamik. Mit Entwicklungsbeginn haben wir uns für einen vollvariablen Allradantrieb entschieden." An der Vorderachse kommt eine Vierlenker-Konstruktion aus geschmiedeten Aluminiumbauteilen mit Dreiecksquerlenkern, Zugstrebe sowie Federlenker zum Einsatz. Das Federbein stützt das Fahrzeuggewicht über den Traglenker gegenüber der Karosserie ab. Die voneinander unabhängigen Radführungs- und Radfederungselemente ermöglichen zusammen mit der breiteren Spur höhere Querbeschleunigungen bei minimalen Antriebseinflüssen auf das Lenksystem. Die komplett neu konstruierte Hinterachse wurde speziell auf die höhere Fahrdynamik der neuen Performance-Limousine abgestimmt. Das Raumlenker-Konzept bietet eine hochpräzise Radführung und mehr Steifigkeit. Der AMG-spezifische Hinterachsträger ermöglicht die breitere Spur, wobei die Anlageflächen der Räder weiter nach außen verschoben werden konnten.

Der technische Höhepunkt des neuen Mercedes AMG E 63 4matic+ ist sein Allradantrieb. Erstmals kann die üppige Motorleistung vollvariabel zwischen Vorder- und Hinterachse verteilt werden. Eine elektromechanisch geregelte Kupplung verbindet die ständig angetriebene Hinterachse variabel mit der Vorderachse. Die bestmögliche Drehmomentverteilung wird je nach Fahrsituation und Fahrerwunsch laufend berechnet. So kann die Limousine per Neungangautomatik stufenlos variabel vom traktionsorientierten Allradantrieb bis zum reinen Hinterradantrieb gefahren werden. Die Überblendung erfolgt kontinuierlich und auf Basis einer ausgeklügelten Matrix. Neben Traktion und Querdynamik verbessert der Allradantrieb auch die Längsdynamik für eine noch kraftvollere Beschleunigung. Wer abseits des Straßenverkehrs in den gepflegten Drift wechseln möchte, kann dies entsprechend in dem Fahrprogramm "Race" tun. Dann wird die leistungsstärkste E-Klasse aller Zeiten zum reinen Hecktriebler. Marktstart wird im kommenden Frühjahr sein; so hat der E 63 AMG rund ein halbes Jahr Vorsprung vor dem neuen BMW M5, der ebenfalls mit Allradantrieb (allerdings optional als Hinterradantrieb) Ende des Jahres seine Premiere feiern dürfte. Der Einstiegspreis des Mercedes AMG E 63 4matic dürfte bei rund 100.000 Euro liegen.
Testwertung
4.5 von 5

Quelle: Autoplenum, 2016-10-25

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