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Testbericht

Sebastian Viehmann, 17. April 2012
Spät auf den Markt kommen, aber gewaltig - das ist eigentlich eine VW-Spezialität. Im April bringt Mazda sein Kompakt-SUV CX-5. Die Wartezeit hat sich gelohnt, denn der Japaner ist ein Auto aus einem Guss ohne echte Schwächen.

Hideaki Tanaka nimmt kein Blatt vor den Mund. "Wir haben uns nicht am VW Tiguan orientiert, wir wollten besser sein als der Tiguan", betont der Programm-Manager des Mazda CX-5. Das Vorbild für die Gesamtabstimmung des Wagens sei eher aus den eigenen Reihen gekommen: "Wir wollten die gleiche Harmonie zwischen Fahrer und Fahrzeug herstellen wie beim MX-5", so Tanaka. Der Vergleich zwischen SUV und Sport-Roadster hinkt nur auf den ersten Blick, denn genau wie Mazdas kleiner Dauerbrenner ist auch der CX-5 ein Auto, bei dem eigentlich alles stimmt.

Der gute Eindruck beginnt im Innenraum. Erwachsene haben auch im Fond des 4,56 m langen Wagens reichlich Kopf- und Kniefreiheit. Der Kofferraum schluckt mit 503 bis maximal 1620 Litern mehr als ein VW Tiguan (470 bis 1510 Liter), Ford Kuga (410 bis 1405 Liter), Hyundai ix35 (465 bis 1436 Liter) oder Nissan Qashqai (410 bis 1520 Liter). Die Rückbank lässt sich durch die schmale Mittellehne dreigeteilt umlegen.

Das Interieur hat im Vergleich zum CX-7 - der zwar etwas größer ist, aber einen kleineren Kofferraum hat - deutlich gewonnen. Die Materialien wirken hochwertig, der Schalthebel mit seinen kurzen knackigen Wegen ist optimal erreichbar. Gegen Aufpreis gibt es ein fest installiertes TomTom-Navigationssystem mit einem Bediendrehknopf an der Mittelkonsole. Das Navi ist eine deutliche Verbesserung im Vergleich zum Briefmarkenschirm und der fummeligen Bedienung des CX-7, allerdings hätte der Monitor gern noch ein Stückchen größer ausfallen können. Geschmackssache ist der Verzicht auf eine elektronische Parkbremse, der Mazda nutzt eine herkömmliche Handbremse.

Die Serienausstattung des CX-5 ist ordentlich. Für 23.490 Euro in der Basisversion Prime-Line (Benziner mit Frontantrieb und 165 PS) gibt es unter anderem ESP, Start-Stopp-Automatik, CD-Radio mit USB-Anschluss, Klimaanlage, elektrische Fensterheber und Bordcomputer. Zu den Optionen zählen Bi-Xenonscheinwerfer, eine automatische Fernlichtschaltung, Rückfahrkamera, eine Spurverlassenswarnung - die den Piloten mit einem ziemlich unangenehmen tiefen Brummton warnt - und ein automatisches City-Notbremssystem für Geschwindigkeiten bis 30 km/h, das es in ähnlicher Form bei Herstellern wie VW oder Volvo gibt.

Angetrieben wird der CX-5 entweder vom 165 PS starken Zweiliter-Benziner oder von einem 2,2 Liter-Dieselmotor in den Leistungsstufen 150 und 175 PS. Den überzeugendsten Auftritt hat der drehmomentstarke Dieselmotor mit Schaltgetriebe. Das optionale 6-Stufen-Automatikgetriebe (1800 Euro Aufpreis) ist mitunter eine Spur zu behäbig, passt aber gut zu komfortorientiertem Fahren. Der Benzinmotor ohne Turboaufladung enttäuscht ein bisschen beim Anzug, man hat das Gefühl, als wären nicht alle der 165 Pferdchen ganz bei der Sache.

Die Fahrleistungen des Benziners können sich trotzdem sehen lassen, von 0 auf 100 km/h geht es in 9,2 Sekunden und maximal sind 200 Sachen drin. Mit Frontantrieb hat der CX-5 auch auf losen Untergrund selten Probleme, seine Kraft auf den Boden zu bringen. Angenehm ist, dass es trotz des Drehmoments von 210 Nm keine spürbaren Antriebseinflüsse auf die Lenkung gibt. Die günstigste Allradversion des Wagens startet bei 27.890 Euro in Verbindung mit der mittleren Ausstattungsstufe Center-Line.

Mazdas neue Skyactiv-Motorengeneration zeichnet sich durch niedrige Verbrauchswerte aus. Der Benziner schluckt im Schnitt sechs Liter auf 100 km, der sparsamste Dieselmotor bringt es auf 4,6 Liter pro 100 km (Werksangaben). Da muss die Konkurrenz fast durchweg passen. Nur der BMW X1 sDrive 20d und der Nissan Qashqai 1.6 dCi können diesen Wert noch um einen Zehntelliter unterbieten. Der Skoda Yeti kann immerhin gleichziehen, hat dann aber nur 105 PS. Abgesehen von einer Start-Stopp-Automatik sind im Mazda kaum Spartechniken an Bord, die Euro 6-Abgaseinstufung schafft der Wagen ohne Abgasnachbehandlung. "Wir brauchen keine leistungsschwachen Öko-Modelle", sagt Programmchef Hideaki Tanaka.

Den geringen Durst macht auch das im Klassenvergleich geringe Gewicht von rund 1,4 Tonnen möglich. Entsprechend leichtfüßig flitzt der CX-5 durch die Kurven, die Lenkung ist präzise und das Fahrwerk gut ausgewogen. In schnellen Kurven hat der Mazda zwar eine dezente Wankneigung, doch eine straffere Abstimmung vermisst man wegen des hohen Fahrkomforts nicht.Ende April kommt der CX-5 auf den deutschen Markt. Obwohl noch kein Kunde eine Probefahrt unternehmen konnte, verzeichnen die Mazda-Händler bereits 4300 Vorbestellungen. Mazdas Europa-Chef Jeff Guyton erwartet für das laufende Jahr 40.000 Verkäufe auf den europäischen Märkten. In Deutschland wollen die Japaner langfristig bis zu 20.000 CX-5 pro Jahr verkaufen.

Quelle: Autoplenum, 2012-04-17

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