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Autoplenum, 2014-06-29

Mautgebühren im Urlaub - Teurer Asphalt

Testbericht

Wolfgang Gomoll

Wer mit dem eigenen Gefährt in den Urlaub aufbricht, spart das Geld für Flug- oder Bahntickets und ist obendrein noch flexibel. Ganz umsonst ist die Fahrt natürlich nicht: Neben den Spritkosten kommen noch die Mautgebühren dazu. Je nach Route kann dieser Ausgabeposten die Familienkasse ziemlich belasten.

Die Entscheidung ist gefallen. Es geht mit dem eigenen Auto in den Urlaub. Die Gründe für den Einsatz des Familien-Pkws sind einleuchtend. Neben der Flexibilität vor Ort spart man sich natürlich auch die Ausgaben für die Anreise per Bahn oder Flugzeug. Gerade bei Familien ist das ein nicht unerheblicher Kostenfaktor. Der Sparfaktor bei der Anreise auf eigene Faust ist hoch, doch es gibt auch Kosten. Neben den Aufwendungen für Sprit- und Wartung (das Auto sollte vor Antritt der Fahrt topfit sein), sind noch Autobahn- beziehungsweise Straßengebühren fällig.

Gerade Maut-Zahlungen können zu echten Kostenfallen werden. Die Preispolitik ist dabei so unterschiedlich wie die Länder selbst. Mehr als 20 europäische Länder bitten für die Benutzung der Autobahnen mittlerweile zur Kasse. So müssen in Slowenien 15 Euro für eine Sieben-Tage-Vignette gezahlt werden, während der gleiche Zeitraum in Rumänien nur mit drei Euro zu Buche schlägt. In der Schweiz kostet die einzig verfügbare Vignette 33 Euro. Sie ist allerdings für das gesamte Jahr gültig und betrifft Autos mit einem Gewicht bis 3,5 Tonnen. Achtung: Gespannfahrer benötigen zwei Vignetten (Zugfahrzeug und Anhänger).

In Österreich stehen drei Autobahn-Pickerl für Pkw bis 3,5 Tonnen zur Wahl: zehn Tage für 8,50 Euro, Zwei Monate für 24,80 Euro und 14 Monate (1. Dezember bis 31. Januar) für 82,70 Euro. Neben Österreich, Rumänien, Slowenien und der Schweiz müssen Reisende Vignetten für kostenpflichtige Strecken in vier weiteren Ländern kaufen: Bulgarien, Slowakei, Tschechien und Ungarn. Oft bleibt es jedoch nicht bei diesen Einmalzahlungen, da in der Regel noch Sondermauten für Brücken, Tunnel oder bestimmte Streckenabschnitte erhoben werden. Wer zum Beispiel den 5,8 Kilometer langen "Großer St. Bernhard-Tunnel" in der Schweiz nutzt, zahlt für einen Pkw ohne Anhänger hin und zurück 40,20 Euro. Als Gespann sind es 49,40 Euro.

In Bosnien-Herzegowina, Frankreich, Griechenland, Irland, Italien, Kroatien, Mazedonien, Norwegen, Polen, Portugal, Serbien, Spanien und in der Türkei fallen lediglich streckenbezogene Gebühren für Autobahnen, Tunnel, Pässe oder Brücken an. Für eine Fahrt von Frankfurt am Main bis in die 1.835 Kilometer entfernte spanische Hauptstadt Madrid sind im Sommer 2014 121,15 Euro Maut fällig. Wie die Gebühr kassiert wird, ist je nach Region unterschiedlich. Gezahlt wird entweder an einer Mautstation oder online. Norwegenurlauber, die sich zuvor mit ihrer Kreditkarte und dem Nummernschild ihres Fahrzeugs beim Online-Maut-Dienst AutoPASS angemeldet haben, brauchen zum Beispiel für Mautzahlungen nicht mehr anhalten. Die Kennzeichen werden elektronisch erfasst und die Maut von der im Voraus getätigten Zahlung abgezogen. Bleibt am Ende des Urlaubs auf dem Vorauskonto etwas Geld übrig, wird dieses zurückgezahlt. Wer die AutoPASS-Spur ohne vorherige Anmeldung nutzt, muss mit einer Zusatzgebühr von knapp 40 Euro rechnen. Der Vorteil ist, dass AutoPass auch in Schweden genutzt werden kann.

Wer gen Osten aufbricht und durch Polen fährt, sollte wissen, dass es in unserem östlichen Nachbarn Seit Juli 2011 eine elektronische Maut für schwere Wohnmobile und Gespanne mit einem zulässigem Gesamtgewicht von über 3,5 Tonnen gibt. Die nötige viaBOX kann man überall im Land für eine Kaution von rund 30 Euro erhalten.

Die Strafen für Mautpreller ob absichtlich oder unabsichtlich sind drakonisch: Bis zu 3.000 Euro sind in Österreich fällig, wenn man die Gebühr nicht bezahlt oder die Vignette nicht richtig angebracht hat. "Drei Monate nach unserem Osterurlaub erhielten wir eine Zahlungsaufforderung über 120 Euro aus Österreich. Wir waren uns keiner Schuld bewusst und haben die dort zuständigen Behörden kontaktiert. Mit dem Ergebnis, dass wir offenbar die zwar richtige Vignette gekauft, diese jedoch an die falsche Stelle der Frontscheibe geklebt haben. Das Geld ist nun futsch", verrät Arndt Winter aus Essen. Der Österreichische Verkehrsverbund ÖAMTC erklärt: "Wer die Klebevorschriften nicht beachtet, muss mit einer Ersatzmaut in Höhe von 120 Euro oder - wenn man nicht sofort bezahlt - einer Geldstrafe von mindestens 300 Euro rechnen."

Quelle: Autoplenum, 2014-06-29
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