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Testbericht

Stefan Grundhoff, 2. Oktober 2010
Die großen Automessen in Frankfurt, Peking, Detroit oder Tokio setzen Jahr für Jahr neue Trends. Da macht der im Zweijahres-Rhythmus stattfindende „Mondial d‘Automobile“ in Paris keine Ausnahme. Abgesehen von bekannter Elektro-Technik geht es diesmal insbesondere dem Übergewicht an den Kragen.

Das Audi Quattro Concept ist eine Studie, die sich nicht nur ausgemachte Fans Ingolstädter Fahrzeugbaukunst allzu schnell in die eigene Garage wünschen würden. Allradantrieb, kurzer Radstand, 408 PS und ein brüllender Fünfzylinder sind jedoch nur das eine. Durch seine Aluminium-Karosserie und zahlreiche Komponenten aus Karbon bringt der Rallyejäger 1.300 Kilogramm auf die Waage. Im Vergleich zu einem konventionellen Modell wurden so rund 200 Kilogramm gespart. Das reduziert den Kraftstoffverbrauch und bringt insbesondere mehr Dynamik und bessere Fahrleistungen.

Wenn sich ein Hersteller in den letzten 50 Jahren durch Leichtbau einen Namen gemacht hat, sind es weder Audi noch BMW oder gar Ferrari. Lotus, einst von Sportwagenfanatiker Colin Chapman zur automobilen Legende geworden, stellt den Leichtbau seit Jahr und Tag über alles andere. Auf dem Pariser Automobilsalon will der britische Nebendarsteller mit dem Proton-Konzern im Rücken ein neues Marken-Zeitalter einläuten. Bis 2015 wird die gesamte Modellpalette ausgewechselt. Während die Triebwerke auch weiterhin von Toyota kommen sollen, steht das Thema Leichtbau bei neuen Modellen wie Exige, Eterne und Elite ganz oben im Lastenheft. „Hier wollen wir nach wie vor bei jedem Modell best in class sein“, unterstreicht Lotus-Chef Dany Bahar.

Leichtbau ist jedoch längst nicht nur etwas für teure Sportversionen und exklusive Modelle aus den oberen Fahrzeugsegmenten. Insbesondere Mazda, eine der sportlichsten japanischen Automarken, will bei jedem zukünftigen Modell 100 Kilogramm aus dem jeweiligen Fahrzeug herausholen. Keine Zukunftsmusik, sondern längst zu kaufen. Denn zum Beispiel der frisch überarbeitete Mazda 2 hat im Vergleich zum alten Vorgängermodell rund 100 Kilogramm weniger Speck auf den Rippen. In die gleiche Kerbe schlägt der neue Suzuki Swift. Auch wenn er aussieht wie das bisherige Modell, wurde der Swift komplett neu entwickelt. Naoyuki Takeuchi, Chef-Entwickler des Swift: „Das neue Chassis ist verwindungssteifer als bisher. Zudem hat der Swift-Benziner von 960 auf 980 Kilogramm abgespeckt.“ Das bringt bessere Fahrleistungen, mehr Fahrspaß und eine bessere Dynamik.

Doch man kann das Thema Gewichtsreduktion auch auf die Spitze treiben. Wie es geht, zeigt der Sportwagenhersteller Lamborghini. Hatten viele auf dem Pariser Automobilsalon bereits den Nachfolger des aktuellen Supersportwagens Murcielago erwartet, so zeigten die PS-affinen Norditaliener die realitätsnahe Studie des Lamborghini Sesto Elemento. Hier treffen 570 PS auf knapp eine Tonne Leergewicht. Durch sein Leichtbaukleid aus Kohlefaser, mit dem Lamborghini schon einmal einen tieferen technischen Einblick in den neuen Murcielago gibt, hat der kompromisslose Allradler fast 400 Kilogramm abgespeckt und sein Gewicht um fast ein Drittel reduziert. Was das im Realbetrieb auf Straße oder Rennstrecke bedeutet, kann man sich nicht erst vorstellen, wenn man auf die Leistungsdaten blickt. 0 auf 100 km/h in grandiosen 2,5 Sekunden und eine Höchstgeschwindigkeit im dünnen Niemandsland zwischen 320 und 350 km/h sind noch eindrucksvoller als das martialische Äußere.

Auch Maserati, für entsprechend bullig motorisierte Sportwagen und Luxuslimousinen weit mehr bekannt, als für einen kritischen Blick auf die eigene Waage, hat sein Prunkstück GranTurismo in den letzten Monaten ins Fitnessstudio geschickt. Der Maserati GranTurismo MC Stradale knackt die 300-km/h-Marke nicht zuletzt durch ein Mindergewicht von über 100 Kilogramm. Neben Fahrwerkskomponenten stammen zahlreiche Module aus den aktuellen Rennversionen des Trofeo GranTurismo MC sowie den Rennversionen des GT4.

Quelle: Autoplenum, 2010-10-02

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