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Testbericht

Wolfgang Gomoll, 15. August 2020
Der Jeep Compass 4xe ist 16 Zentimeter länger und rund 4.000 Euro teurer als der Jeep Renegade 4xe. Der Antriebsstrang ist identisch. Der etwas gediegenere Compass bietet etwas mehr Beinfreiheit im Fond, einen größeren Kofferraum und das etwas ruhigere Fahrverhalten.

Die Frage, ob Jeep Renegade oder Jeep Compass hat etwas Philosophisches. Das ist umso mehr so, wenn beide den identischen Antriebsstrang unter der Karosserie haben. Hier also mal das Grundsätzliche: Bevorzugt man die rustikalere Variante, ist es der Renegade, wer mehr Platz und Ausstattung mag, setzt sich in den Compass. Allerdings sind dann knapp 4.000 Euro mehr fällig, da der Compass mindestens 41.136,13 Euro kostet (der Renegade 37.236,97 Euro).

Beim Infotainment setzen beide Italoamerikaner auf die die identische Technik bestehend auf einem sieben Zoll TFT-Display für die Instrumente sowie einen 8,4 Zoll großen zentralen Monitor über den das Smartphone via Apple CarPlay oder Android Auto eingebunden wird. Das System ist grafisch nicht auf dem neuesten Stand, erfüllt aber seinen Zweck, die Bedienung gibt wenig Probleme auf und das Navigationssystem findet zuverlässig den Weg.

Damit der Compass unbeschadet seinen Weg findet, gibt es einen Toter Winkel Warner und einen Spurhalteassistenten. Darüber hinaus bekommt man aufgrund der Länge von 4,39 Metern beim Compass gegenüber dem Renegade 16 Zentimeter extra. Das macht sich auch beim Platz in der zweiten Reihe bemerkbar. Der Kofferraum des Compass hat ein Volumen von 420 Litern, das sind 90 Liter mehr als beim kleinen Bruder Renegade. Legt man die Lehnen der Rückbank um, werden 1.230 Liter daraus. Im Vergleich zum Compass ohne Elektromotor und Batterie sind das 18 Liter beziehungsweise 157 Liter weniger. Beim Gewicht fällt der Unterschied noch drastischer aus: Der Compass 4xe bringt mit 1.935 Kilogramm genau 430 Kilogramm mehr als die Brüder ohne Elektrifizierung.

Aber einen Plug-in-Hybriden wählt man unter anderem aufgrund der Möglichkeit, rein elektrisch zu fahren, und mancher freut sich auch über den Extra-Schub den der 44 kW/ 60 PS starke Drehstrom-Asynchron Elektromotor bei Bedarf bereithält. Der Antriebsstrang des Compass hält keine Überraschungen bereit. Zu dem Elektromotor an der Hinterachse gesellt sich ein 132 kW / 180 PS Vierzylinderbenziner, der sich um die Vorderachse kümmert, was in einer Systemleistung von 177 kW / 240 PS resultiert. Zu dem elektrifizierten Antriebskonzept gehört aber auch ein riemengetriebener Startergenerator, der mit dem Verbrennungsmotor gekoppelt ist und dafür sorgt, dass der Batterie nie der Saft ausgeht - selbst wenn die elektrische Reichweite bei null angekommen ist. Damit ist gewährleistet, dass in brenzligen Situationen auch die Hinterachse sich immer am Vortrieb beteiligt. Bei einem Jeep ist es auch nicht ganz unwichtig, dass man den Allrad Compass nur in der PHEV-Variante bekommt. Gerade bei schlechten oder rutschigen Straßenverhältnissen freut man sich über die Extra-Traktion.

Jeep gibt den Energiegehalt der Batterie mit 11,4 Kilowattstunden-brutto und 9,1 kWh netto an, was für eine rein elektrische Reichweite von bis zu 46 Kilometer gut ist, die im alltäglichen Fahrbetrieb wohl kaum erreicht werden. Beim Strom tanken verzichtet Jeep auf eine Schnelllade-Funktion. Wird mit 3 kW geladen, sind die Akkus nach 3,5 Stunden voll, an einer Wallbox sind es maximal 7,4 kW, was die Ladezeit auf 100 Minuten reduziert. Rein elektrisch ist der Compass bis zu 130 km/h schnell und im Zusammenspiel mit dem 1.3 Liter Motor bis zu 200 km/h schnell. Die 100 km/h-Marke erreicht der Jeep Compass 4xe nach 7,3 Sekunden.

Allerdings hängt die Dynamik sehr von dem Fahrprogramm ab. Beim Standard-Hybridmodus hält sich der Compass zurück, die Befehle des Gaspedals werden eher gemächlich umgesetzt und bei einem Kick-down muss sich die Sechsgangautomatik bisweilen sortieren, was in einem Aufjaulen des Verbrenners resultiert. Deutlich geschmeidiger und dynamischer geht es im \"Sport\"-Modus voran, der über den Gelände-Drehknopf aktiviert wird, der ebenso tief in der Mittelkonsole angebracht ist, wie die Fahrprogrammwahlschalter. Bei \"Electric\", ist der Name ist nur die Hinterachse aktiv. Bei \"E-Save\" wird der Ladezustand der Batterie gehalten oder die Akkus bis zu 80 Prozent gefüllt. Da muss bei Bedarf der Verbrennungsmotor mithelfen, was den Verbrauch in die Höhe treibt. Jeep gibt 2,1 Liter pro 100 Kilometer an. Der stärkere Rekuperationsmodus wird per Knopf aktiviert, erlaubt aber kein One-Pedal-Fahren, da die Italiener das Segeln oftmals als energetisch effizienter erachten.
Technische Daten
Antrieb:Allradantrieb
Getriebe:Sechsgang-Automatik
Motor Bauart:Benziner + E-Maschine
Hubraum:1.332
Preis
Neupreis: 45.425,21 € (Stand: 2020-08-15)
Testwertung
4.0 von 5

Quelle: Autoplenum, 2020-08-15

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