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Testbericht

11. Mai 2010
Frankfurt/Main, 11. Mai 2010 - Wer bislang einen Jaguar XF fahren wollte, musste mindestens 50.000 Euro für den 238 PS starken V6-Otto oder 51.800 Euro für den 240-PS-Diesel mitbringen. Ab sofort gibt es Alternativen unter der magischen Preisgrenze: zum einen den Benziner in der teuer klingenden, aber preiswerten Luxury-Ausstattung für 44.900 Euro und zum anderen den Diesel-V6 als "Edition" ab 46.900 Euro. Dieser ist mit 211 PS zugleich die dritte Leistungsstufe des Dreiliter-Selbstzünders, der bisher mit 240 und 275 PS angeboten wurde. Die Jaguar-Kunden scheinen das Schnurren des Diesels zu mögen: 80 Prozent aller hierzulande verkauften XF werden vom Dieselöl befeuert. Wir haben die neue Variante getestet, die Axel Ecke, Markendirektor von Jaguar Deutschland, als "Köder zur Marke" bezeichnet. Kein Unterschied zu entdecken Der XF "Edition" ist alles andere als eine abgemagerte Raubkatze. Ab Werk steht das elegante Mobil auf 18-Zoll-Rädern, die mit 245er-Gummis bezogen sind. Das Auto mit der coupéartigen Dachlinie hat einen glänzenden Auftritt: Vorn gibt es einen verchromten Kühlergrill, hinten blitzen zwei eckige Auspuffenden in der Sonne. Dass hier die schwächste der drei Diesel-Stufen am anderen Ende angeflanscht ist, sieht man nicht. Noble Ausstattung Der XF bietet im Fond ausreichend Beinfreiheit, große Menschen bemängeln allerdings, dass der Kopfraum eingeschränkt ist. Hinter dem Lenkrad und auf dem Beifahrersitz sind wir herrschaftlich auf bequemen Sitzen untergebracht, und fühlen uns - wie jedes Mal in einem XF-Testwagen - spürbar wohl. Um uns herum finden sich helles Leder, warmes Holz und mattes Aluminium. Dass diese Materialien in unserem Testauto noch feiner sind als in der ebenfalls lederbestückten Grundausstattung, ist dem Premium-Luxury-Paket geschuldet. Es kostet 5.100 Euro Aufpreis und bietet besonders weiches Softleder für Sitze und Armaturentafel, glänzendes statt mattiertem Walnussholz und ein 320-Watt-Soundsystem. Die Serie bietet immerhin 140 Watt.

Navi mit Touchscreen Ebenfalls an Bord haben wir ein Navigationssystem für 2.060 Euro Aufpreis, dessen Karte am Sieben-Zoll-Touchscreen in der Mittelkonsole angezeigt wird. Über den Bildschirm werden außerdem Funktionen des Radios und der werksseitig verbauten Zweizonen-Klimaautomatik gesteuert. Annehmlichkeiten wie eine akustische Einparkhilfe, Regen- und Lichtsensoren gehören ebenso zur Grundausstattung wie ein Tempomat und ein Geschwindigkeitsbegrenzer. Starten ist eine Schau für sich Wie bei jedem XF ist auch beim Editionsmodell das Zündung-Einschalten und Motoranlassen ein Schau für sich. Es funktioniert schlüssellos mittels Startknopf, dieses System ist ebenfalls im Grundpreis enthalten. Nach einem Fingerdruck auf den rot-pulsierend hinterleuchteten Startknopf öffnen sich die Lüftungsdüsen und der Drehregler der Sechsgang-Automatik gleitet aus seiner Ruheposition. Der Motor ist dezent im Hintergrund zu hören, von einem nervigen oder gar lauten Dieseln keine Spur. Nur 50 Newtonmeter weniger Das Aggregat ist zwar das Schwächste der drei Biturbo-V6, aber keinesfalls schwach: Aus einem Hubraum von immerhin drei Liter holt die Maschine ihre Höchstleistung von 211 PS bei 4.000 Umdrehungen. Das maximale Drehmoment beträgt recht beachtliche 450 Newtonmeter bei 2.000 Touren, nur 50 Newtonmeter weniger als die 240-PS-Ausführung.

240 km/h Spitze, 6,8 Liter Verbrauch Wer den "kleinen" XF mit normaler Alltags-Fahrweise bewegt, spürt die Unterschiede zur 240-PS-Variante kaum. Der Einsteiger hat einen gefühlt kräftigen Antritt und spurtet in 8,1 Sekunden auf Tempo 100. Das ist eine Sekunde länger als die nächst stärkere Stufe. Bei höherer Autobahngeschwindigkeit würden wir uns zum schnellen Beschleunigen aber noch etwas mehr Puste wünschen. Bei der Spitze haben die beiden die Nase übrigens auf gleicher Höhe: 240 km/h stehen im Datenblatt. Im Verbrauch nehmen sich die unterschiedlichen Leistungsstufen nichts: Der Hersteller nennt einen Wert von 6,8 Liter auf 100 Kilometer. Sanfte Sechsgang-Automatik Die Sechsgang-Automatik verrichtet ihren Dienst sehr souverän und sanft, wer mag, kann auch an Paddles hinter dem Lenkrad schalten. Zudem gibt es einen Sportmodus, in dem das Getriebe später hoch- und früher runterschaltet. Die Lenkung agiert schön leicht, arbeitet exakt und vermittelt das richtige Feedback von der Straße. Das Fahrwerk ist jaguar-typisch auf sportlichen Komfort ausgelegt und gut gefedert, meldet aber kurze Stöße nach innen. Damit qualifiziert dieser Unterbau den XF zum Reisemobil für lange Strecken. Gute Serienausstattung Für die bereits erwähnten 46.900 Euro ist das Editionsmodell recht gut bestückt. Das 5.100 Euro teure Premium-Luxury-Paket kann man zubuchen, wenn man die ohnehin schon luxuriöse Ausstattung noch toppen will, man kann aber auch ohne gut reisen. Sinnvolle Extras wie ein Navigationssystem (ab 2.060 Euro), Bi-Xenon-Licht (1.420 Euro) oder ein Abstandstempomat (1.550 Euro) summieren den Gesamtpreis dann aber doch schnell über die 50.000er-Grenze. Derzeit bietet der Hersteller speziell für das Editionsmodell ein Sonder-Leasing an: Bei drei Jahren Laufzeit, 60.000 Kilometer und 20 Prozent Anzahlung kostet das Auto 299 Euro im Monat.
Technische Daten
Antrieb:Frontantrieb
Anzahl Gänge:6
Getriebe:Automatik
Motor Bauart:V-Motor
Hubraum:2.993
Anzahl Ventile:4
Anzahl Zylinder:6
Leistung:155 kW (211 PS) bei UPM
Drehmoment:450 Nm bei 2.000 UPM
Preis
Neupreis: 46.900 € (Stand: Mai 2010)
Fazit
Mit dem 211-PS-Diesel ist der XF mehr als ausreichend und keineswegs schlechter als mit dem 240-PS-Motor motorisiert. Eine Sekunde Sprintzeit länger, eine identische Höchstgeschwindigkeit und gleiche Verbrauchswerte lassen den Einstiegs-V6 zur ernsthaften Konkurrenz für die nächststärkere Ausführung werden. Wer einen eher zurückhaltenden Fahrstil bevorzugt und gern in einem luxuriösen und bequemen Auto unterwegs ist, wird sich mit dem Editionsmodell schnell anfreunden.
Testwertung
4.5 von 5

Quelle: auto-news, 2010-05-11

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