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Testbericht

Michael Lennartz/SP-X, 19. November 2019
SP-X/Frankfurt. Die Besucher des Düsseldorfer Caravan-Salons, die sich am Carado-Stand das Konzeptfahrzeug auf Basis des Integrierten I449 anschauten, staunten nicht schlecht, als sie das knapp 7,40 Meter lange Reisemobil betraten. Mit einer Vielzahl neuartiger Ideen, die in dem auf zwei Personen ausgelegten Flaggschiff der Carado-Modellpalette verwirklicht wurden, beweist die Einsteigermarke der Erwin-Hymer-Gruppe, dass das Thema Innenarchitektur in den rollenden Eigenheimen noch längst nicht ausgereizt ist. Vor allem die raumhohe Garage begeisterte die neugierigen Beobachter. Aber bewährt sich das alles auch in der Praxis?     Ja, bestens sogar! Und das, was mit Heckgarage völlig unzureichend beschrieben ist, markiert tatsächlich das Highlight dieses Wohnmobils. Denn hinter der - satte 90 Zentimeter breiten - hinteren Aufbautür verbirgt sich ein geräumiges, über zwei Meter hohes Heckabteil, das Garage, Windfang und Flur in einem ist.Über eine Auffahrrampe, die in die Eintrittsstufe eingehakt wird, lassen sich zwei über 20 Kilogramm schwere E-Bikes kinderleicht in jene Vorrichtung einfädeln, mit denen die Fahrräder senkrecht an der Wand aufgehängt werden. Völlig ohne Fummelei und Kraftaufwand. Und wie bei jedem gängigen Fahrradträger werden sie mit zwei Befestigungsstangen an einer Halterung in der Rückwand transportsicher fixiert. Clevererweise hat Carado direkt daneben auch zwei 230-Volt-Steckdosen platziert, so dass die Elektroräder – Stromanschluss vorausgesetzt – in dieser Position gleich wieder aufgeladen werden können.Die aufgehängten Räder lassen noch genügend Raum für weitere Camping-Utensilien, wobei sich gleich drei Befestigungsschienen mit Verzurrösen als äußerst nützlich erweisen. Noch mehr dürfte das „Hinterzimmer“ in der Praxis als Umkleideraum geschätzt werden. Skifahrer, Wintercamper, Freizeitsportler oder Naturliebhaber, die bei herbstlichem Schmuddelwetter in ihr mobiles Eigenheim zurückkehren, werden es lieben, ihre verschwitzten, nassen oder verschmutzten Klamotten dort ablegen zu können, bevor sie durch eine Schiebetür direkt in den Wohnbereich eintreten können.Elf Kleiderhaken sowie eine Ablaufrinne mit zwei Abflüssen direkt in den Abwassertank beweisen, dass die Carado-Konstrukteure in der begehbaren Garage wirklich an alles gedacht haben – und mit einem ausklappbaren Hocker direkt neben der Eingangstür auch die Bequemlichkeit nicht vergessen haben. Kein Wunder, dass man sich schnell daran gewöhnt, grundsätzlich über die Hintertüre in den Carado I499 einzusteigen.   Wer sich sportlich so verausgabt hat, dass er am liebsten gleich duschen würde, kann das direkt hinter der Schiebetür in dem Raumbad erledigen, das über die ganze Wagenbreite geht. Er hat von dort aus sogar Zugang zu dem im Wohnraum befindlichen, deckenhohen  Kleiderschrank und damit direkten Zugriff auf frische Klamotten.Endlich im Wohnbereich angekommen gibt es gleich die nächste Überraschung: die Raumwirkung. Enge ist hier ein Fremdwort. Die Bewegungsfreiheit fühlt sich fast wie auf einer Tanzfläche an - bei einer durchgängigen Stehhöhe von stattlichen 2,13 Metern.Was die Einrichtung betrifft, muss sich dennoch keiner in Verzicht üben. Ganz im Gegenteil. Der Küchenblock erfreut jeden Hobbykoch. Ein Kochfeld mit elektrischer Induktionsplatte und zwei Gaskochern, ein großes Waschbecken, ein in die Arbeitsplatte eingefügter Abfallbehälter und ein komfortabler Arbeitsbereich – perfekt. Drei riesige Schubladen und zwei Oberschränke sorgen für reichlich Stauraum und der ausfahrbare Satellit mit einer 230-Volt-Steckdose sogar zwei USB-Anschlüssen ist eine ebenso pfiffige wie sinnvolle Lösung, während der Weinkühlschrank mit exakt einstellbarer Temperatur wohl eher als Showelement in dem Konzeptfahrzeug dient.Die Sitzecke setzt sich zusammen aus einem Lounge-artigen Längssofa, einem maximal flexiblen, herausnehmbaren, verschiebbaren und stufenlos höhenverstellbaren Tisch, der auch im Freien genutzt werden kann, und den drehbaren Frontsesseln aus dem Fahrerhaus. Der 32-Zoll-Flachbildschirm ist gegenüber der Längsbank angebracht. Er lässt sich hinter dem Oberschrank herausziehen. Ein 60 Zentimeter breiter Soundbar darunter sorgt für beste Klangerlebnisse. Auf dem Unterschrank ist zudem ein Platz für induktives Laden von Handys vorgesehen.Einziger Nachteil der Sitzgruppe: Mit Ausnahme der beiden Vordersitze gibt es keinerlei gurtgesicherte Plätze, so dass nicht einmal auf Kurzstrecken Kinder, Enkel, Freunde oder Bekannte mitgenommen werden können. Und natürlich konnte das üppige Platzangebot und die große Heckgarage nur realisiert werden, weil auf fest eingebaute Betten verzichtet wurde. Geschlafen wird auf einem 2,00x1,50 Meter großen, sehr bequemen Hubbett, das über den Frontsitzen heruntergelassen wird. Das mag für manch potenziellen Käufer ein No-Go sein, erwies sich in der Praxis aber nicht als entscheidender Nachtteil, weil der Umbau wirklich mit wenigen leichten Handgriffen vonstattengeht. Tisch verstauen, Sitzlehnen vorklappen, Bett herunterziehen, Leiter anbringen. Fertig - sofern die Doppelkoje als Querbett genutzt wird. Es lassen sich aber auch rechts und links zwei Zusatzteile mit Polster anfügen, so dass sich das Hubbett in zwei längs angeordnete Einzelbetten verwandelt. Das ist dann etwas mehr Aufwand.Bemerkenswert in dem I449-Konzept, das mit 3,5 Tonnen zulässigem Gesamtgewicht auch von jüngeren Führerscheininhabern gefahren werden könnte, ist außerdem noch die sehr hohe Anzahl an Steckdosen: sieben Mal für 230 Volt und gar zehn Mal für USB-Geräte. Der Carado-Integrierte mit dem schicken Außendesign im Stil des neuen Firmenlogos steht auf einem Fiat-Ducato-Fahrgestell mit Tiefrahmen, allerdings noch mit dem alten 2,3-Liter-Turbodiesel, 130 PS und dem oft kritisierten Automatik-Getriebe, eine Kombination, die in Verbindung mit dem großvolumigen, fast schon hallenden Wohnraum im Fahrbetrieb für eine ziemlich hohe Geräuschkulisse sorgte.An eine Serienfertigung des Konzeptfahrzeugs ist zwar nicht gedacht, allerdings werden einige Details in Zukunft gewiss in den Reisemobilen der Marken wiederzufinden sein.  Als Einsteigermarke ist Carado auf kostengünstige Lösungen in einem preissensiblen Segment bedacht. Andererseits lässt sich feststellen, dass selbst der als Studienfahrzeug ausgebaute Carado I449 – das Serienmodell wird ab 54.990 Euro angeboten - mit allem Drum und Dran keine 70.000 Euro kosten würde. Er läge damit sogar immer noch ein gutes Stück unter dem Durchschnittspreis, den ein Käufer in Deutschland für ein Reisemobil ausgibt. Kein Wunder, dass es einige Interessenten auf Caravan-Salon am liebsten gleich einen Kaufvertrag für den innovativen Integrierten unterzeichnet hätten.Neue Techniken, eine größere Vielfalt an Basisfahrzeuge, stärkere Digitalisierung und Vernetzung - in boomenden Reisemobil-Branche ist Bewegung drin. Nur im Wohnbereich dominieren weitgehend die klassischen Grundrisse. Die Einsteigermarke Carado zeigt in ihrer Fahrzeugstudie auf Basis des Integrierten I449 mit neuartigen Ideen praktikable Alternativen auf und überrascht vor allem mit einer grandiosen Garagenlösung.
Fazit
Neue Techniken, eine größere Vielfalt an Basisfahrzeuge, stärkere Digitalisierung und Vernetzung - in boomenden Reisemobil-Branche ist Bewegung drin. Nur im Wohnbereich dominieren weitgehend die klassischen Grundrisse. Die Einsteigermarke Carado zeigt in ihrer Fahrzeugstudie auf Basis des Integrierten I449 mit neuartigen Ideen praktikable Alternativen auf und überrascht vor allem mit einer grandiosen Garagenlösung.

Quelle: Autoplenum, 2019-11-19

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