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Testbericht

Marcel Sommer, 15. Oktober 2013
Mit dem neuen i10 schickt Hyundai einen Kleinstwagen auf die Straße, der mehr hält als er verspricht.

"Wir liefern dem Käufer eines neuen i10 eine Verarbeitungs- und Ausstattungs-Wertigkeit, die deutlich über der eines Kleinstwagens liegt", schwärmt Byung Kwon Rhim, Präsident von Hyundai Motor Europe. Was sich da auf den ersten Blick wie das typisch weichgewaschene Marketingdeutsch anhört, entpuppt sich beim genauen zweiten Blick schlicht als Tatsache. Schon von außen wirkt der neue Hyundai i10, der ab November auch in Deutschland auf die Straßen kommt, moderner, sportlicher und somit erwachsener als ein klassischer Kleinstwagen. Gut, das Heck ähnelt schon arg dem eines Toyota Yaris. Schlechter wird der kleine Südkoreaner davon aber auch nicht. Dabei muss gesagt werden, dass der i10 gar nicht mehr ganz so klein wie noch sein Vorgänger ist. Ganze zehn Zentimeter in der Länge und sechs in der Breite haben sich hinzuaddiert. Der nun 3,67 Meter lange und 1,66 Meter breite Fünftürer- und -sitzer ist gleichzeitig jedoch um vier Zentimeter in seiner Höhe geschrumpft.

Eine dadurch zu erwartende Kopffreiheitsberaubung findet allerdings nicht statt. In dem 1,50 Meter hohen i10 können sogar Zwei-Meter-Hünen mit noch etwas Luft über dem Haupt das Multifunktionslenkrad in die Hände nehmen. Lediglich auf der Rückbank wird es bei komplett zurückgeschobenen Vordersitzen für Erwachsene zu eng. Zwei Einraststufen weiter vorn sieht das schon wieder ganz anders aus. Die maximale Sitzausbeute von drei Mitfahrern im Fond sollte sich dennoch zuvor gut überlegt werden. Ein kleines Manko der ansonsten sehr gut passenden und auch ausreichend Seitenhalt bietenden Sitze ist die fehlende Höhenverstellung des Beifahrersitzes. Und wenn nun schon das Haar in der Suppe gesucht wird, dann darf auch die fehlende Tiefenverstellung des Lenkrades erwähnt werden - das war es dann aber auch schon. Der gesamte zweifarbige Innenraum wirkt aufgeräumt und edel. Und das trotz des hauptsächlich verwendeten Plastiks. Klimaautomatik, Lenkrad- und Sitzheizung, schlüsselloses Starten per Knopfdruck sowie höhenverstellbare Kopfstützen - der neue ab 9.950 Euro teure Hyundai i10 ist einfach gut.

Noch besser als gut wird er, wenn sich für die ab 12.120 Euro teure stärkere Version entschieden wird. Denn dann gesellt sich zu den in der Basisversion drei vorhandenen Zylindern noch einer hinzu und die PS-Leistung steigt von 49 kW / 67 PS auf 64 kW / 87 PS. Der 1,2 Liter große Reihenvierzylinder-Benzinmotor entwickelt eine maximale Kraft von 121 Newtonmetern, die er per manuellem Fünfgang-Schaltgetriebe an die Vorderräder weiterleitet. Das dabei entstehende typische Vierzylinder-Dröhnen dringt jedoch selbst bei vollem Gasfußeinsatz kaum in den Innenraum ein. Und auch genau dann, wenn ihm richtig die Sporen geben werden, erlaubt sich der 1.016 Kilogramm leichte und bis zu 175 Kilometer pro Stunde schnelle Hyundai kaum Schwächen. Die Lenkung ist spürbar präziser geworden und das Fahrwerk verzeiht so manch grobe Straßenunebenheit. Einzig das sehr weit in den Fußraum ragende Kupplungspedal lässt die ersten Anfahrversuche zu einem lauten und nach dem Getriebe stinkenden Vorhaben ausarten.

Ausarten darf beim 4,9 Liter auf 100 Kilometer verbrauchenden Hyundai i10 1.2 auch die Streckenlänge. Denn dank seines 40 Liter großen Benzintanks kommt der optional auf 15-Zöllern fahrende Südkoreaner über 800 Kilometer weit. Noch größer fällt eigentlich nur das Kofferraumvolumen aus. Zwischen 252 und 1.046 Liter Gepäck kann der Fahrer transportieren. Letzterer Wert kann natürlich nur erzielt werden, wenn die teilbare Rückbank umgeklappt wird. Ausstattungsabhängig können so bis zu 434 Kilogramm im i10 transportiert werden. Dass dann der Sprint bis Tempo 100 länger dauert als die möglichen 12,3 Sekunden, müsste klar sein.

Der in der höchsten Ausstattungsvariante 12.980 Euro kostende Hyundai i10 1.2 überzeugt auf ganzer Linie und macht es Konkurrenten wie dem besonders stark beäugten VW up sehr schwer Gegenargumente für einen Kauf aufzubringen. Davon hat sich auch VW-Chef Martin Winterkorn auf der diesjährigen IAA während seines üblichen Messerundgangs selbst überzeugen können. Wird sich für eine Rund-um-sorglos-Vollausstattung inklusive Vierstufen-Automatik, Hub-Schiebedach, Tempomat und einem Premiumpaket entschieden, kostet der automobile Weihnachtsbaum rund 15.500 Euro. Mehr geht aber nun wirklich nicht - und mehr braucht auch niemand. Wer nur scharf auf die fünf Jahre geltende Garantie inklusive einer unbegrenzten Laufleistung ist, der kann sich ruhigen Gewissens mit der unter 10.000 Euro kostenden Einstiegsvariante begnügen.

Quelle: Autoplenum, 2013-10-15

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