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Testbericht

Wolfgang Gomoll, 27. Februar 2019

Der Honda e Prototype gibt einen sehr konkreten Ausblick auf das Elektromobil der Japaner, das nächstes Jahr in Serie geht. Der Stadtstromer hat das Zeug zu einem Erfolgsmodell, wird aber kein Schnäppchen.

Nippon-Stromer sofort die Herzen der Messebesucher zu. Die runden freundlichen Augen und das schlichte Design machten den knapp vier Meter langen Wagen zum Sympathieträger. Rund ein Jahr vor dem Marktstart stellt der japanische Autobauer den Honda e Prototype auf dem Genfer Autosalon. Die Studie kommt etwas runder daher, als der erste Entwurf und macht immer noch Laune auf mehr. Wenn der Japaner seine Scheinwerfer LED-Begrüßungsshow startet, hat man sofort ein Lächeln auf dem Gesicht. Ein himmelweiter Unterschied zu dem biederen Charme eines Smart ed.

Auf 98 Prozent beziffert Baureihenleiter Kohei Hitomi die Seriennähe des Elektromobils. Das hält einige Überraschungen parat, die bei der Straßenversion übernommen werden. Anstelle der Außenspiegel sorgen Kameras für die Sicht nach hinten. \"Die kommen genau so\", lächelt der Ingenieur verbindlich. Wenn man die Kamers untersucht, haben die Japaner bereits die Rinnen und Kanten installiert, die ein Verschmutzen und Trüben des Objektivs - etwa durch Wasser - verhindern.

Auch der Innenraum mit den drei großen Displays, dem geradlinigen Design und den Applikationen in Holzoptik wird ebenfalls größtenteils so in Serie gehen. Das Bedienkonzept setzt, wie bei einem Tablet hauptsächlich auf Touchscreens und kachelförmige Apps. Einen Kardantunnel sucht man vergeblich. Der Boden ist eben. Vorne kann man es ich durchaus auf bequem machen und auch im Fond haben Erwachsene Platz. Lange Distanzen werden allerdings für großgewachsene Personen mühsam. Der Radstand mit 2,53 Metern entspricht dem des Honda Jazz, aber das Auto wird etwa zehn Zentimeter kürzer sein (also unter vier Metern), die Raumökonomie überzeugt.

Apropos: Überzeugungsarbeit musste Kohei Hitomi auch beim Top-Management leisten. Die Idee eines kleinen wendigen Stadtstromers mit rund 200 Kilometern Reichweiter kam den Japanern spanisch vor. Letztendlich setzte sich der Techniker durch \"Jeder will krampfhaft Reichweite haben, aber das macht die Autos nur größer und schwerer\", sagt Hitomi und fügt hinzu \"Wir wollen diesem Trend entgegenwirken.\" Also werden die Akkus werden innerhalb von 30 Minuten zu 80 Prozent gefüllt sein. Das Laden geschieht per CCS2-Stecker, die Buchse versteckt sich hinter einer schwarzen Klappe auf der \"Motorhaube\". Ungewöhnlich. \"So muss sich niemand bücken\", erklärt Exterieur Designer Ken Sahara. Das Laden wird auch an einer haushaltsüblichen Schukosteckdose möglich sein.

Über die genauen Leistungsdaten schweigen sich die Japaner noch aus, lassen sich aber dann doch entlocken, dass die Serienversion mehr als 100 PS und über 300 Newtonmeter Drehmoment haben wird. Bei einem Gewicht von etwa 1,5 Tonnen, verspricht das vernünftige Fahrleistungen. Zumal der E-Honda Heckantrieb hat und damit genug Traktion. \"Das Fahrverhalten wird sportlich und agil sein und der Wendekreis sehr klein\", versichert Kohei Hitomi. Allerdings wird der kleine Honda kein Schnäppchen und sicher teurer als etwa ein Smart ed sein. Die Japaner vergleichen das Auto und das zugehörige Preiskonzept mit Apples iPhone und iPad. \"Für Technologie sind die Menschen auch bereit, Geld auszugeben. Aber das Preis-Leistungsverhältnis muss stimmen\", sagt Ken Sahara. Ob dieser Winkelzug aufgeht, wird sich zeigen. Mehr als 30.000 Euro sollte der Preis nicht betragen. Voraussichtlich wird es nur zwei Ausstattungslinien geben. Helfer, wie der Tote-Winkel-Assistent und LED-Scheinwerfer sind serienmäßig. Das Auto steht auf einer neuen Plattform, die eigens für den Stromer entwickelt wurde und die Basis für weitere BEVs sein wird. Möglich ist alles im Rahmen des unteren A-Segments bis hin zum oberen B-Segment: angefangen vom kleinen SUV bis hin zu einem Roadster. Klingt verheißungsvoll.

Testwertung
4.0 von 5

Quelle: Autoplenum, 2019-02-27

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