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Testbericht

Stefan Grundhoff, 5. März 2013
Es sieht düster aus auf dem hiesigen Automarkt. Trotzdem machen die Hersteller auf dem Genfer Salon mehr denn je gute Miene zum schwachen Spiel. SUV und Sportwagen bestimmen das Bild beim Auftakt des europäischen Autojahres.

Während die einen jubeln, sieht es bei den anderen düsterer denn je aus. Die Hersteller, die ihr Geld nicht in den Metropolen Europas verdienen müssen, haben gut lachen. Sie verkünden Erfolgszahlen, gigantische Umsätze und satte Erträge. Bei denen, die allein in Europa unterwegs sind, kullern derweil die Tränen. Hersteller wie Ford, Opel, Peugeot oder Citroen können die Rückgänge in unseren Breiten kaum durch Interkontinentalgeschäfte in den USA oder China kompensieren. Die alljährlich auf Europa zurollende Flut an Neuheiten soll wieder Lust machen auf den Autokauf. Neben glitzernden Studien, dauerstrahlenden Messehostessen und Millionen teuren Messeständen dominieren in diesem Jahr Crossover verschiedenster Marken und Dimensionen die Messehallen Palexpo. Und vernetzt ist auf dem Genfer Salon sowieso alles. Kaum ein Hersteller kann sich noch erlauben, die die Smartphones nicht in die Fahrzeugbedienung zu implementieren.

Nach Meinung vieler Kunden hebt man sich mit einem SUV vom drögen Einerlei von Kompakt- und Mittelklasse ab. In den letzten fünf Jahren haben sich die Verkaufszahlen der geländegängigen Crossover allein in Deutschland verdoppelt. Dass die Tendenz weiter steigend ist, zeigen zum Beispiel Neuheiten mit denen insbesondere die französischen Hersteller aus der Dauerkrise herauskriechen wollen. Peugeot 2008 und Renault Captur kommen spät - sehr spät und bieten für viele Interessenten nicht mehr als einen sehenswerten Schein. Schlicht genommen sind sie Mogelpackungen, denn der entsprechende Allradantrieb bleibt außen vor. So ist nicht einmal ein Abstecher auf den verschneiten Parkplatz im Winter drin. Das können echte Allradler wie Audi RS Q3, Hyundai Grand Santa Fe oder der 360 PS starke Mercedes A 45 AMG besser.

Volkswagen feierte seine Messeneuheiten nach mittlerweile bewährter Manier bereits einen Abend vorher beim hauseigenen Konzernabend. Tagsüber war eine Flotte von 13 VW XL1 bereits von Luzern nach Genf gefahren um die Praxisnähe des neuen Sparmodells zu zeigen. Die ehemalige 1-Liter-Zigarre ist erwachsen geworden und wird in einer Kleinserie von zunächst 50 Fahrzeugen gebaut. Deutlich besser wird sich der VW Golf verkaufen, dem in Genf erwartungsgemäß der Titel \"Auto des Jahres\" verliehen wurde. Auf der Messe rollt sich die Golf-Mania mit GTI, GTD, 4Motion und dem ganz neuen Variant (bis zu 1.600 Liter Stauraum) aus.

Beeindruckend sind die Messeauftritte der beiden Luxushersteller Rolls-Royce und Bentley. Die Nobelableger von BMW und Volkswagen haben weder mit schwindender Kaufkraft noch Absatzproblemen zu kämpfen. Das zeigt das 632 PS starke Luxuscoupé Rolls-Rolls Wraight genauso wie der Bentley Flying Spur, mit 322 km/h die schnellste Luxuslimousine der Welt. Hüben wue drüben lassen die beiden Briten keinerlei Wünsche offen. Doch im Vergleich zu den Supersportlern, die in Genf Premiere feiern, sind die beiden wahre Sparmodelle. Lamborghini zeigt mit dem Veneno das wohl teuerste Serienauto der Welt. Die 750 PS starke Endzeitspielerei kostet in einer Auflage von drei Stück jeweils drei Millionen Euro.

Da schauen selbst McLaren P1 und der neue La Ferrari in die Röhre, die am Genfer See ihre teilelektrisierten Supersportwagen mit jeweils mehr als 900 PS ins Rampenlicht schieben. Endlich Realität wird auf der Messe auch der Alfa Romeo 4C. Nach unzähligen Studienauftritten soll der Alfa mit Leichtbau und seinem 300 PS starken Vierzylinder-Turbo jedoch insbesondere die USA in italienische Wallungen bringen. Preis: ab 50.000 Euro. Kraftvoller denn je geht es auch bei Mercedes zu. Die Stuttgarter zeigen mit dem 360 PS starken A 45 AMG und dem C 63 AMG Edition 507 mit 507 PS wahre Vulkanausbrüche am Messestand. Porsche 911 und die Sportwagenmarke Lamborghini feiern in Genf ebenso laut- wie PS-stark ihre 50. Geburtstage und legen mit Porsche 911 GT3 und dem Millionentrio Lamborghini Veneno eindrucksvolle Präsente auf.

Opel kann sich mit dem viersitzigen Cabriolet Cascada und der Studie des Kleinst-Crossovers Adam Rocks ebenso stilvoll in Szene setzen wie BMW mit dem ebenso sehenswerten wie praktischen BMW 3er GT. Er bietet mit 1.620 Litern so viel Stauraum wie die meisten Kombis. Die erleben in Genf zumindest ein leichtes Zucken. Nachdem sich die automobilen Familienfreunde in den letzten Jahren auf Automessen weitgehend im Schatten von Crossovern aller Art versteckten, gibt es mit Skoda Octavia Combi und Toyota Auris Kombi und einem realitätsnahen Ausblick auf den Honda Civic Tourer. Auch Qoros, chinesischer Hersteller mit europäischen Genen, wird nach dem Startmodell Qoros 3 Sedan zeitnah Crossover und Kombi nach Europa bringen.

Quelle: Autoplenum, 2013-03-05

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