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Testbericht

Ole Dietkirchen/SP-X, 17. April 2016

Kein Reifenwechsel mehr zu Ostern und im Oktober, das wäre für viele Autofahrer ein echter Gewinn. Nicht nur, dass der Wechsel Zeit kostet, er wird auch immer teurer. Auch deshalb gewinnen Ganzjahresreifen aktuell an Beliebtheit.

Gab es Ganzjahresreifen früher nur in kleinen Dimensionen sowie mit eingeschränkten Geschwindigkeitsfreigaben, sind sie heute schon bis 18-Zoll-Größen erhältlich. Speed-Indizes bis V (240 km/h) sind keine Seltenheit mehr. Und die Reifen werden nicht nur für Pkw und Transporter angeboten, sondern auch für SUV.

Die Vorteile der Ganzjahresreifen sind offensichtlich: kein Reifenwechsel mehr für die Sommer- beziehungsweise Wintersaison. Der Zeitaufwand für das Umrüsten sowie die logistische Planung wird so geringer. Außerdem muss kein zweiter Satz Reifen zwischengelagert werden. Zudem spart der Kunde bei den Kosten für den Reifenwechsel.

Gerade bei Fahrzeugen, die über ein direkt messendes Reifenluftdruck-Kontrollsystem verfügen, sind die Kosten für den Reifenwechsel nicht unerheblich. Hier ist jeder Reifen mit einem Sensor ausgestattet. Dieser muss beim Wechseln kalibriert werden. Die Verweildauer eines Fahrzeugs auf der Hebebühne bei einer Reifenmontage steigt so. Außerdem werden mit einem solchen System an Bord Reifenkauf sowie deren Montage komplizierter und zeitaufwändiger. Und selbstverständlich benötigt auch der zweite Reifensatz eigene Sensoren - und die kosten laut TÜV Süd rund 200 Euro.

Natürlich sind Ganzjahresreifen keine eierlegenden Wollmilchsäue. Sie sind ein Kompromiss. Schon die saisonalen Spezialisten stehen im Spannungsfeld gegenläufiger Eigenschaften. So muss ein Sommerreifen sowohl bei Hitze und trockener Fahrbahn als auch bei Nässe gute Brems- und Fahreigenschaften zeigen. Ein Winterpneu soll zuverlässig Grip auf Schnee und Eis zeigen, aber auch bei Schmuddelwetter überzeugen. Die grundsätzliche Herausforderung bei der Entwicklung eines Ganzjahresreifen besteht also darin, den Pneu so auszulegen, dass er die unterschiedlichen Anforderungen bei Fahrten auf trockener Fahrbahn und Nässe bei sommerlichen und winterlichen Bedingungen allesamt zufriedenstellend meistert. Waren die Ganzjahresreifen auf dem deutschen Markt lange Zeit eher modifizierte Winterreifen, sind bei den heutigen Nachfolgern Profildesign sowie Gummimischung so abgestimmt, dass sie mit allen Straßen- und Wetterlagen zurechtkommen. Tests der großen Automagazine oder Automobilverbände der vergangenen Jahre machen die Fortschritte deutlich. Wichtig für den Wintereinsatz: Die Allrounder sollten das Schneeflocken-Symbol auf der Flanke tragen. Damit dokumentieren sie bessere Kälteeigenschaften als Pneus, die nur den M+S-Schriftzug aufweisen.

Wer also in der jeweiligen Saison Wert auf optimale Reifenperformance legt, sollte zu den Spezialisten greifen. Der Ganzjahresreifen ist eher für Autofahrer gedacht, die in schneearmen Gebieten zuhause sind und bei extremem Wintereinbruch das Fahrzeug stehen lassen können. Vor allem in den Ebenen Norddeutschland verzichten viele Autofahrer auf die Anschaffung von Winterreifen. Auch wer nur in einer – eher flachen - Stadt unterwegs ist, kann sich die regelmäßige Umrüstung sparen. Wer hingegen regelmäßig in die Berge zum Skilaufen fährt, dürfte mit einem Kältespezialisten besser bedient sein.

Fazit
Wegen einem Schneetag im Jahr zweimal in zwölf Monaten die Reifen wechseln? Das muss nicht sein. Gerade für Flachlandbewohner und Zweitwagenfahrer können Ganzjahresreifen eine gute Alternative sein.

Quelle: Autoplenum, 2016-04-17

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