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Testbericht

Mario Hommen/SP-X, 5. April 2018
Natürlich will Jeep auch weiterhin Fans kerniger und geländetauglicher Kraxler begeistern. Doch der Schwerpunkt der Allradmarke liegt längst auf massentauglichen Modellen wie etwa dem neuen Compass. Dieser ist auch mit kleinem Diesel und Frontantrieb erhältlich, was ihn für Kunden interessant macht, die nach Lifestyle-Alternativen zu kompakten Familienkombis Ausschau halten.  Mit klassischem Jeep-Gesicht und typischen SUV-Proportionen ist der Compass jedenfalls ein Charakterkopf, der verwegene Offroad-Abenteuer verspricht. Sieht man einmal von einer leicht erhöhten Bodenfreiheit ab, kann unser Testexemplar allerdings nichts vorweisen, was ihn für Ausflüge ins Gelände prädestiniert. Im Vergleich zu den Vorgängerversionen bietet die dritte Generation dafür eine gehörige Portion mehr Eleganz. Egal aus welchen Blickwinkel betrachtet: Der Ami mit dem Italo-Touch gefällt, ohne, wie etwa Technikbruder Renegade, zu polarisieren. Ein aufpreispflichtiger Sonderlack, Chromleisten, schicke 19-Zöller und feine LED-Grafiken an Front- und Heckleuchten sorgen zusätzlich für urbanen Schick. Auch der Innenraum ist sehenswert. Im Vergleich zum Vorgänger ist das Interieur deutlich wohnlicher und organischer. Das Ambiente ist zwar modern und heimelig, allerdings bietet die Qualitätsanmutung noch Luft nach oben. Stellenweise gibt es billig wirkendes Hartplastik, während sich bei den Tierhautstreifen der Teillederbezüge schon nach wenigen tausend Kilometern leichter Faltenwurf zeigt. Dafür ist der Arbeitsplatz schön aufgeräumt, da sich etliche Funktionen statt über Direktwahltasten über den optionalen 8,4-Zoll-Touchscreen des Infotainmentsystems bedienen lassen. Eine hörenswerte Option ist das Audiosystem von Beats, das ziemlich wuchtig doch ohne störende Resonanzen die Insassen beschallt. Das Platzangebot des Compass ist gut, angesichts der knapp 4,40 Meter Fahrzeuglänge allerdings nicht überragend. Vorne und hinten haben Fahrgäste mehr als ausreichend Entfaltungsspielraum. Der Fahrer ist zudem nicht ganz so eingemauert wie in vielen anderen Fahrzeugen, da der Kompakt-Jeep auf eine wuchtige Mittelkonsole verzichtet. Dies erlaubt dem rechten Knie des Fahrers vergleichsweise viel Bewegungsfreiheit, was vor allem auf langen Strecken sehr entspannend sein kann. Für Gepäck stehen, sofern kein optionales Ersatzrad den Kofferraum um 50 Liter verkleinert, ordentliche 438 Liter zur Verfügung. Drückt man die zwei jeweils an den äußeren Enden der Rückbanklehne befindlichen Hebel, werden daraus bis 1.251 Liter Ladevolumen. Dank Zwischeneinlage schließt der Kofferraumboden bündig mit der Ladekante ab, was das Einladen schwerer Gepäckstücke erleichtert. Unter dem herausnehmbaren Kofferraumboden befindet sich noch ein größerer Hohlraum mit Platz für Kleinkram. Praktische Kleinigkeiten wie Taschenhaken, Verzurrösen und eine 12-Volt-Steckdose sind außerdem vorhanden.  Eine interessante, weil vergleichsweise günstige und effiziente Antriebsoption ist der frontgetriebene 1.6 Multijet-Diesel in Kombination mit manueller Sechsgangschaltung. Trotz des kleinen Hubraums und der lediglich 103 kW/120 PS Leistung bietet der etwas knurrige Selbstzünder in eigentlich allen Lebenslagen ausreichend Dampf. Selbst auf der Autobahn kann der 1,6-Tonner gut mithalten. Dank der lang übersetzten sechsten Stufe des Handschaltgetriebes erreicht der Compass fast 200 km/h. Allerdings benötigt man, wenn man in diese Region vordringen will, viel Anlauf. Auch Richtung Topspeed liegt der Compass recht entspannt und vertrauenerweckend auf der Straße. Dank Abstandstempomat und ordentlichen Komfortmanieren eignet sich der kompakte Jeep gut als Reiseauto für lange Touren. Wermutstropfen: Eigentlich soll der Verbrauch bei gut viereinhalb Litern liegen, praktisch hat sich der Italo-Ami über zwei Liter mehr genehmigt. Sieht man einmal vom etwas hohen Spritkonsum ab, ist der Compass im Vergleich zu vielen Kompakten und Kompaktkombis auch preislich eine interessante Alternative. In der Basisausstattung kostet der kleine Diesel rund 26.000 Euro. An Bord sind dann bereits Tempomat, Klimaanlage, eine abgespeckte Variante des Uconnect-Multimediasystems, DAB-Radio, Kollisionswarner, elektromechanische Parkbremse und Spurhalteassistent. Ein vergleichbar motorisierter und ausgestatteter VW Golf Variant kostet ausstattungsbereinigt in etwa gleichviel. Mit der Abenteuer-Aura des Compass  kann das Vernunftauto aus Wolfsburg allerdings nicht konkurrieren. Jeep Compass 1.6 Multijet FWD – Technische Daten: Fünftüriges, fünfsitziges Kompakt-SUV mit Front- oder Allradantrieb, Länge: 4,39 Meter, Breite: 1,82 Meter, Höhe: 1,63 Meter, Radstand: 2,64 Meter, Kofferraumvolumen: 438 bis 1.251 Liter 1.6 Multijet FWD 1,6-Liter-Vierzylinder-Turbodiesel mit Frontantrieb, Sechsgang-Schaltgetriebe, 88 kW/120 PS bei 3.750 U/min, maximales Drehmoment: 320 Nm bei 1.750 U/min, 0-100 km/h: 11,0 s, Vmax:  185 km/h, Durchschnittsverbrauch: 4,4 l/100 km, Testverbrauch: 6,7 Liter, CO2-Ausstoß: 117 g/km, Abgasnorm: Euro 6, Effizienzklasse A, Preis: ab 26.100 Euro Jeep Compass – Kurzcharakteristik: Warum: weil die Neuauflage um Längen besser als der Vorgänger ist Warum nicht: weil nur die teure Trailhawk-Version wirklich geländetauglich ist Was sonst: BMW X1, Nissan Qashqai, Hyundai Tucson, Kia Sportage, VW TiguanBei Jeep denken alle gleich an beinharte Bergfexe. Doch mit Allradabenteuer hat der neue Compass mit kleinem Diesel und Frontantrieb nichts am Hut. Vielmehr empfiehlt er sich als lifestylige Asphalt-Alternative zum klassischen Kompaktmodell.
Fazit
Bei Jeep denken alle gleich an beinharte Bergfexe. Doch mit Allradabenteuer hat der neue Compass mit kleinem Diesel und Frontantrieb nichts am Hut. Vielmehr empfiehlt er sich als lifestylige Asphalt-Alternative zum klassischen Kompaktmodell.

Quelle: Autoplenum, 2018-04-05

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