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Testbericht

Stefan Grundhoff, 19. November 2012
Der Ford Fiesta präsentiert sich ab Anfang 2013 breiter denn je aufgestellt. Dreizylinder halten umfangreich Einzug und auch bei der Sicherheitsausstattung hat der kleine Bestseller nachgelegt. Es gilt den VW Polo zu jagen.

Bei der Frontgestaltung der Fiesta-Neuauflage hat Ford den Mund voll genommen. Der edle Kühlerschlund erinnert an den großen und nun wohl erst Ende 2014 folgenden Mondeo und sogar der mächtige Supersportler Aston Martin Vanquish kommt einem bei diesem Gesicht in den Sinn. Dabei setzen die Kölner bei der Modellpflege mehr denn je auf das Thema Downsizing. Kern der breiten Modellpalette ist der vielfach ausgezeichnete Dreizylindermotor mit einem Liter Hubraum, der im ab Januar erhältlichen Ford Fiesta erstmals auch ohne Turboaufladung zu bekommen ist. Während die stärkeren Turboversionen 100 bzw. 125 PS leisten, bringen die Dreizylinder-Sauger 65 bzw. 80 PS an die Vorderachse. Schwer nachzuvollziehen, wieso Ford mit nahezu identischen Leistungsstufen dann noch zwei Vierzylinder mit 1,2 Litern Hubraum anbietet. Die beiden Vierzylinder mit 60 und 82 PS bieten ähnliche Fahrleistungen, mehr Verbrauch und einen geringeren Preis. Macht dem Kunden die Auswahl nur schwer. Ergänzt wird das Benzinerangebot von einem 182 PS starken ST-Sportmodell und zwei Dieselversionen mit 75 bzw. 95 PS und einem Minimalverbrauch von 3,3 Litern Diesel.

Mit dem 92 kW / 125 PS starken Topmodell ist der Ford Fiesta des Modelljahres 2013 erwartungsgemäß mehr als munter unterwegs. Der kaum mehr als eine Tonne schwere Dreizylinder läuft trotz des gerade einmal ein Liter großen Hubraums vibrationsarm und überaus drehfreudig. Setzt der Turbolader erst einmal ein, geht es kraftvoll zur Sache, wobei sich der Winzling auch im höheren Drehzahlbereich durchaus hören lassen kann. Mit kernigem Dreizylindersound beschleunigt er den 3,97 Meter langen Fiesta 1.0 Ecoboost mit seinen 200 Nm in 9,4 Sekunden auf Tempo 100. Die Höchstgeschwindigkeit ist mit 196 km/h ebenso ansehnlich wie der Normverbrauch, der trotz aller Dynamik bei überschaubaren 4,3 Litern Super liegen soll. Bleibt das Fragezeichen, wieso alle Fiesta-Versionen trotz der Hightech-Triebwerke nur mit einem wenig zeitgemäßen Fünfgang-Schaltgetriebe zu bekommen sind. Allein die 105 PS starke 1,6-Liter-Version bietet ein sechsstufiges Doppelkupplungs-Getriebe. Sechs handgeschaltete Gänge sind überhaupt nicht im Portfolio. Da fährt Ford der Zeit ebenso hinterher wie mit seiner Start-Stopp-Automatik, die bei den Volumenmodellen abgesehen von 125-PS-Benziner nur gegen Aufpreis zu bekommen ist.

Unverändert gut abgestimmt zeigt sich das Fahrwerk des Ford Fiesta. Die elektrische Servolenkung arbeitet präzise und die ebenso straffe wie komfortable Dämpferabstimmung kann - typisch Ford - einmal mehr überzeugen. Das trifft auf den Innenraum nur partiell zu. Obschon die meisten Materialien wertig sind und sich gut anfassen lassen, ärgert die unübersichtliche Mittelkonsole, wie besser in das Raumschiff von Captain Kirk passen würde. Der Multifunktionsbildschirm für Radio und Navigation dürfte im Jahre 2013 gerne ein bis zwei Nummern größer sein. Maximal fünf Zoll sind nicht viel. Kaum erklärbar, wieso sich der Schalter für die nur einstufige Sitzheizung ebenso unbeleuchtet wie unsichtbar knapp oberhalb der Sitzschiene befindet. Er ist allenfalls zu ertasten. Hier gilt es nachzubessern.

Das ist beim Platzangebot nicht notwendig. Vorne sitzt man bequem, jedoch etwas zu hoch und hinten finden klassenbedingt immerhin zwei Erwachsene bis 1,70 Metern Platz. Leichter ist der Ein- und Aussteigen bei der fünftürigen Version. Leider fehlt auf der Beifahrerseite nicht nur der praktische Haltegriff zum Ein- und Aussteigen, sondern auch eine sinnvolle Sitzhöhenverstellung. Das Laderaumvolumen von 295 Litern lässt sich durch Umklappen der 40:60 teilbaren Rücksitzbank auf 979 Liter erweitern. Der Basispreis des 60 PS starken Grundmodells Ford Fiesta 1.2 Ambiente mit Magerausstattung liegt bei 10.950 Euro. Kauftipp ist der 100 PS starke Fiesta 1.0 Ecoboost Titanium, der mit manueller Klimaanlage, Regen- / Lichtsensor, Tagfahrlicht und 15-Zoll-Alufelgen für 16.570 Euro. Serienmäßig sind bei allen Modellen ABS / ESP, elektrische Außenspiegel sowie sieben Airbags. Mit den Assistenzsystemen ist es ansonsten nicht weit her. Für 350 Euro gibt es allein Active City Stop, eine Notbremsfunktion per Lasersensor, der Auffahrunfälle bis 15 km/h vermeiden und bis zu 30 km/h mindern soll.
Testwertung
4.0 von 5

Quelle: Autoplenum, 2012-11-19

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