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Testbericht

Marcel Sommer, 3. Juli 2012
Fiat präsentiert den neuen 500L und gibt gleichzeitig den Blick in die Zukunft preis.

Er sieht aus wie ein gemeinsames Kind aus Mini Countryman und Renault Twingo, zeigt sich aber praktischer als beide zusammen. Der Fiat 500L will ab Oktober in Deutschland für ein völlig neues Raumgefühl sorgen. Emilio Mariani, Besitzer eines Ur-Fiat 500L, bei dem das "L" 1968 noch für Luxus und nicht für Länge stand, hält ihn zumindest "für optisch gewaltig und im Innenraum sehr hell". Kein Wunder, ist der neue viertürige 500L im Vergleich zu seinem automobilen Urahn um 1,17 Meter länger, 46 Zentimeter breiter und 33 Zentimeter höher. Zum aktuellen Fiat 500 bietet die L-Version 60 Zentimeter mehr Länge, 15 Zentimeter mehr Breite und ist 17 Zentimeter höher.

Der 0,9 Liter kleine Zweizylinder im Fiat 500L bietet mit 77 kW / 105 PS die auf dem Papier stärkste Leistungsvariante. Der angegebene Normverbrauch von 4,8 Liter auf 100 Kilometern ist trotz eines Sechsgang-Schaltgetriebes reine Utopie. Die 6,2 Liter Spritverbrauch des 70 kW / 95 PS starken 1.4-Benziners lassen sich zum einen tatsächlich erfahren und zum anderen bietet der Vierzylinder eine wesentlich angenehmere Leistungsentfaltung. Wer nur auf den Verbrauch achtet, sollte sich für die 63 kW/85 PS starke Dieselvariante entscheiden. Hier werden 4,2 Liter in Aussicht gestellt. Ab 2013 soll außerdem noch eine bivalente Version des TwinAir-Motors erhältlich sein, die wahlweise mit Erdgas oder mit Benzin arbeitet.

Doch zurück zum 1.260 Kilogramm schweren Gesamtpaket des neuen, in Italien ab 15.550 Euro erhältlichen Fiat 500L. Auf den ersten Blick und im Vergleich mit seinem kleinen Bruder, dem 500, wirkt er einfach nur groß. Hoch und groß. So hoch, dass auch in der zweiten Reihe noch drei Erwachsene mit gut 1,85 Meter Körperlänge sitzen können. Wird auf das 1,5 Quadratmeter große Sonnendach, welches sich nicht öffnen aber automatisch verdecken lässt, verzichtet, dürfen es auch 1,95 Meter-Basketballer im 1,66 Meter hohen Italiener sein. Störend ist die zu geringe Beinauflage der vorderen Sitze. Bei Vollbesetzung aller fünf Sitzplätze bietet der Kofferraum Platz für 400 Liter Gepäck. Wer nur zu zweit oder allein unterwegs ist, kann den Raum mehr als verdreifachen. Knapp über 1.300 Liter nimmt der 4,14 Meter lange und 1,78 Meter breite 500L dann wohlwollend in sich auf. Ist der Beifahrersitz ebenfalls zusammengefaltet können mit dem maximal 180 km/h schnellen Fiat Gegenstände mit einer Länge von 2,40 Meter am Stück transportiert werden.

Die Tatsache, dass die Sitze beim Um- und nach vorn Klappen nicht im Boden verschwinden, sondern ziemlich klobig und platzraubend hinter den Vordersitzen verbleiben, ist der 2013 auf den Markt kommenden Siebensitzer-Version des 500L zuzuschreiben. "Es ist technisch nicht anders möglich", heißt es seitens Fiat. Nicht nur möglich, sondern zu empfehlen ist hingegen der Fahreinsatz in urbanen Gebieten mit dem kleinen Großen. Der zweite Gang reicht bis Tempo 60 und sorgt in Zusammenarbeit mit dem 145 Newtonmeter leistenden Drehmoment für ausreichende Zwischensprints im fließenden Verkehr. Den Sprint bis Tempo 100 schafft er in 12,3 Sekunden - ein nagelndes Zweizylinderkonzert inklusive. Liegen auf der Autobahn aber erst einmal 130 Kilometer pro Stunde an, gibt sich der TwinAir-Motor überraschend ruhig. Auch die Fahrtwind- und Abrollgeräusche fallen nicht weiter auf. Das Auffallen überlässt der Motor ganz der Federung, denn jede Unebenheit, ob groß oder klein wird direkt an die Insassen des Fronttrieblers weitergereicht. Mehr Komfort würde dem 500er gut zu Gesicht stehen.

Der fünf Zoll große Touchscreen mit integrierter Eco-Drive-Anzeige zeigt während der Fahrt, ob auf den letzten Kilometern richtig geschaltet oder beschleunigt wurde und belohnt den Fahrer mit einem grünen beziehungsweise bestraft ihn mit einem roten Symbol. Wer es der Formel 1 gleich tun möchte, kann sich sogar seine aufgezeichneten Daten zur Analyse per USB-Stick nach Hause mitnehmen. Die Schaltpunktanzeige im Tachodisplay und die Start-Stopp-Automatik unterstützen den Sparwillen.

Gar nicht sparsam sind die Möglichkeiten, unverkabelt seine Musikspieler und Smartphones mit dem Fiat in Verbindung zu treten und die Musik anschließend in vollen Zügen genießen zu können. Denn zum einen gibt die in Zusammenarbeit mit Beats Audio entwickelte Musikanlage einen guten, vor allem basslastigen Klang wieder und zum anderen lässt sich per Bluetooth nahezu jedes Gerät mit dem Infotainment-System koppeln. Um das Lounge-Gefühl auf die Spitze zu treiben, bietet Fiat einen extra für den 500L entwickelten Kaffeebereiter der Firma Lavazza an, welcher nicht größer als eine Thermoskanne ist, in die Becherhalterungen passt und tatsächlich funktioniert. Der in elf Aussenfarben, vier Ausstattungsvarianten sowie mit drei unterschiedlichen Leichtmetallfelgenfarben erhältliche Fiat 500L soll im Übrigen neben dem noch kommenden Siebensitzer im Jahr 2013 noch eine SUV-Form als Geschwisterchen bekommen.
Testwertung
3.5 von 5

Quelle: Autoplenum, 2012-07-03

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