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Testbericht

Holger Holzer/SP-X, 12. Juni 2013

Der Augenblick für Opel ist günstig: Der Ford Mondeo verspätet sich bis auf weiteres, der VW Passat ist nicht mehr ganz taufrisch und die Konkurrenten aus dem Ausland haben es schwer, auf einem schrumpfenden Markt Fuß zu fassen. Der gründlich überarbeitete Insignia soll ab dem Herbst mit aufgefrischtem Design und neuer Technik in die Lücken stoßen, die die Konkurrenz lässt.

Opel hat beim Lifting fast alle Register gezogen, die diesseits einer kompletten Neukonstruktion möglich sind. Schon von außen zeigen sich Stufenheck, Fließheck und Kombi deutlich moderner. Der Kühlergrill wächst in die Breite und nähert sich der Straßenoberfläche an, was für einen bulligeren Auftritt sorgt. Zentrales Element ist eine nun weiter mittig verlaufende Chromspange, deren nach oben gebogene Ausläufer jetzt bis an die neu gestalteten Scheinwerfer heranreichen. Am Heck fallen schnittige LED-Leuchten und ein tiefer gezogenes Chromband ins Auge. Stufenheck- und Fließheckversion – bislang äußerlich kaum zu unterscheiden – differenzieren sich nun über eigenständige Linienführungen zwischen C-Säule und Heckspoiler.

Noch gründlicher wurde im Innenraum aufgeräumt. Wo bislang zahllose Knöpfchen und Schalter für Verwirrung sorgten, schafft nun ein neues Bedienkonzept Ordnung. Zentrales Element ist ein optionales Touchpad zwischen Fahrer- und Beifahrersitz, ähnlich wie es Audi in seinen Businesslimousinen anbietet. Per Fingerkommando lassen sich darüber zahlreiche Funktionen von Telefon, Radio oder Navigationssystem steuern. Komplett neu ist auch das Zentralinstrument, das nicht mehr aus analogen Uhren, sondern aus einem hochauflösenden Bildschirm besteht und vom Fahrer an seine Bedürfnisse angepasst werden kann.  

Neben den umfangreichen Änderungen bei Design und Bedienung hat sich auch bei der Technik einiges getan. Als neuen Sparmotor bringt Opel einen 2,0-Liter-Diesel in den beiden Leistungsstufen 88 kW/120 PS und 103 kW/140 PS, der sich jeweils mit 3,7 Litern Kraftstoff begnügen soll. Bei den Benzinern feiert der neue 1,6-Liter-Turbomotor Mittelklasse-Premiere; der Vierzylinder ist unter anderem aus dem Astra bekannt und kommt auf 125 kW/170 PS Leistung. Neuer Top-Vierzylinder ist ein 2,0-Liter-Turbobenziner mit 184 kW/250 PS, der in ähnlicher Form im Astra OPC eingesetzt wird. Nicht komplett neu, aber überarbeitet präsentiert sich der 1,4-Liter-Turbobenziner mit 103 kW/140 PS, der nun die Vorgaben der Schadstoffnorm Euro 6 einhält und mit einem Normverbrauch von 5,3 Litern zu den sparsamsten Motoren seiner Klasse zählt. Darüber hinaus gibt es weiterhin die bekannt große Motorenauswahl, die ein Leistungsband von 81 kW/110 PS im Einstiegsdiesel bis zu 239 kW/325 PS im V6-Sportmodell Insignia OPC abdeckt, sowie den 1,4-Liter-Turbo-Autogasmotor.

Mit dem aufwendigen Lifting reagiert Opel auf das sinkende Interesse an seinem Flaggschiff. Der Insignia war 2008 mitten in der Unternehmenskrise als großer Wurf auf den Markt gekommen und hatte prompt den Titel als „Auto des Jahres“ eingeheimst. Dauerhaft in der Spitze seines Segments festsetzen konnte er sich jedoch nicht. 2012 wurden nur gut 20.000 Fahrzeuge in Deutschland verkauft – was nur für Rang sechs in der Segments-Statistik reichte. Mit der Überarbeitung hat Opel nun zahlreiche klassische Kritikpunkte behoben. Und auch preislich tut sich etwas: Der Insignia 1.4 Turbo als neues Einstiegsmodell kostet nun 24.325 Euro und damit 2.000 Euro weniger als bisher. Allerdings fällt in Deutschland die bisherige Basisversion mit dem 1,8-Liter-Sauger weg, die für 24.745 Euro zu haben war.

Und noch etwas anderes kann Hoffnung machen: die Schwäche des Konkurrenten Ford Mondeo. Der sollte längst in neuer Generation auf dem Markt sein, kommt nun aufgrund der Werksschließung in Genk erst 2014 – dann aus dem spanischen Valencia. Im Volumensegment der Mittelklasse muss sich der Opel also zunächst nur mit dem VW Passat als ernsthaftem deutschem Gegner herumschlagen.

Bei der Modellpflege zur Mitte des Produktionszyklus ändern sich meist nur Kleinigkeiten. Anders bei Opel: Die Rüsselsheimer haben ihr Flaggschiff nun nicht nur leicht aufgehübscht, sondern einem veritablem Neu-Styling unterzogen.

Fazit
Bei der Modellpflege zur Mitte des Produktionszyklus ändern sich meist nur Kleinigkeiten. Anders bei Opel: Die Rüsselsheimer haben ihr Flaggschiff nun nicht nur leicht aufgehübscht, sondern einem veritablem Neu-Styling unterzogen.

Quelle: Autoplenum, 2013-06-12

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