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Testbericht

Hans Bast, 16. September 2009
Einst galten die Vans als Familienmobile mit Kultfaktor. Auf der IAA ist von Ihnen nicht mehr viel zu sehen.

Die Hersteller überbieten sich bei der Vorstellung neuer Crossover mit immer ausgefeilteren Designkonstruktionen. Fast wöchentlich sieht man Antriebskonzepte, die noch weniger CO2 emittieren. Und kaum ein Hersteller glaubt, noch auf ein Retro-Fahrzeug im Programm verzichten zu können. Falls das Dach eines Kompaktwagens gerade hoch genug ist, um im Fond aufrecht sitzen zu können, nennt man ihn gleich einen Minivan. Nur der lange beliebte Familien-Van mit viel Platz, drei Sitzreihen, zusätzlichen Stauraum und einem starken Dieselmotor ist es seltsam ruhig geworden in Zeiten in denen "besser" gleichbedeutend mit "kleiner" ist.

Seine Premiere auf der IAA feiert der Peugeot 5008. Viel zu lange mussten die bekannt familienorientierten Franzosen ohne ein solches Aushängeschild auskommen. C-Max, Zafira und Touran locken seit Jahr und Tag nicht nur kinderreiche Familien. Der Peugeot 5008 ist ein komplett neues Auto. Technisch ist der Familien-Van jedoch eng mit dem jüngst vorgestellten Crossover Peugeot 3008 und dem Plattformgeber Peugeot 308 verwandt. Mit einer Länge von 4,53 Metern ist der 5008 als Fünf- und Siebensitzer zu bekommen. Im Fokus steht die vorwiegend deutsche Konkurrenz mit VW Touran, Ford C-Max und Opel Zafira. Doch auch Renault Scenic und Toyota Verso müssen sich einem gefährlichen Gegner stellen, der mit viel Variabilität auf sich aufmerksam machen will. Die spitz zulaufenden Frontscheinwerfer ziehen sich bis weit in Richtung A-Säule. Die Motorhaube geht direkt in die große Frontscheibe und diese weiter in ein großzügig dimensioniertes Panoramadach über, das viel Licht in den Innenraum bringt. Das 1,63 Meter hohe Fahrzeug verfügt je nach Ausstattung über fünf oder sieben Einzelsitze, die sich abgesehen vom Fahrersessel einzeln oder komplett umlegen lassen. So lassen sich lange Gegenstände durch Umklappen des Beifahrersitzes bis zum Armaturenbrett durchladen. Die nutzbare Maximallänge beträgt 2,76 Meter. Das Ladevolumen liegt zwischen 579 und 1.754 Litern. Sollte der Peugeot einmal mit Personen und nicht Gepäck beladen sein, freuen sich die Insassen über ein optionales Entertainment-System für die zweite Reihe.

Ford zeigt auf der IAA seinen neuen C-Max als Fünf- und Siebensitzer an. Sein coupéartig abfallendes Dach verleiht diesem Van deutlich mehr Pepp als klassenüblich ist, ohne dass das Platzanbot im Fond davon beeinträchtigt wird. Das schnelle Beladen erleichtern bei der Langversion Grand C-Max seitliche Schiebetüren. So ist auch der schnelle Einstieg der gesamten Hockeymannschaft des Jüngsten in kürzester Zeit zu schaffen. Die Mütter mannschaftsporttreibender Kids werden es dem Hersteller danken. Wird mal mehr Fläche bebraucht, kann der mittlere Sitz mit wenigen Handgriffen zusammenklappt und unter den seitlichen Sitz geschoben werden. Wer den Umgang mit solch großen Fahrzeugen nicht gewohnt ist, dem erleichtert Ford den Umstieg mit einem Assistenzsystem für den Einblick in den toten Winkel und einer halbautomatische Einparkhilfe.

Vereinzelt trifft man hier und da auf der Messe noch Klassiker wie den Chrysler Voyager, sein europäisches Gegenüber Renault Espace oder das Ford-Familien-Doppel aus S-Max und Galaxy. Für die meisten ist der Chrysler Voyager, der mittlerweile nur noch mit langem Radstand angeboten wird, immer noch der Klassensprecher. In den USA wird er als Chrysler Town & Country verkauft und ist weitgehend baugleich mit dem nur dort erhältlichen VW Routan. Für den VW Sharan ist ein Nachfolger für 2010 geplant. Bis dahin ist bei VW erstmal Ruhe und man muss sich mit dem hiesigen Bestseller Touran zufrieden geben. Bei Opel steht der neue Meriva - ebenfalls mit Schiebetüren - in den Startlöchern.

Seat bietet seinen Alhambra zwar noch an, aber nur ungern - und zeigt ihn auf der IAA gar nicht. Entsprechen lieblos wird die Pflege des Modells von Seat betrieben. In diesem Jahr wurde der Alhambra immerhin motortechnisch auf den neuesten Stand gebracht. Den Familien-Seat gibt es jetzt mit einem 1,6-Liter-Common-Rail mit Start-Stopp-Automatik und einem System zur Rückgewinnung der Bremsenergie. Kia Carnival und Lancia Phedra wurden wegen anhaltender Erfolglosigkeit aus dem Programm genommen. Der Hyundai Entourage hat es gar nicht erst bis Europa geschafft. Vielleicht ändern sich die Zeiten bald einmal wieder. Schließlch haben sich Coupé- und Kombiklasse auch wieder erholt.

Quelle: Autoplenum, 2009-09-16

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