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Testbericht

Joaquim Oliveira, 8. April 2019
Der Renault Clio der fünften Generation ist das erste europäische Fahrzeug im B-Segment, das es neben Diesel- und Benzinmotoren auch mit einem Hybridmodul geben wird. Von außen sieht der kleine Franzose dabei kaum so aus, als sei er komplett neu entwickelt worden.

Denn auch wenn die fünfte Clio-Generation als komplette Neuentwicklung läuft, sind Proportionen und Designmerkmale sehr eng mit dem erfolgreichen Vorgänger verwandt, der unverändert auf Platz zwei der europäischen Zulassungsstatistik rangiert. Seitdem der Clio im Jahre 1990 den traditionsreichen Renault 5 im Segment der Kleinwagen ablöste, ist er eines der erfolgreichen Autos in Europa überhaupt und hat sich mit seinen 15 Millionen verkauften Fahrzeugen allein am VW Golf die Zähne ausgebissen.

In Sachen Design hat Renault bei der neuen Generation nicht viel riskiert, denn dass 85 Prozent des Clio V komplett entwickelt worden sind, sieht man dem Modell auf der CMF-B-Plattform kaum an. Design, Abmessungen und Proportionen - groß sind die Unterschiede zwischen heute und morgen nicht, auch wenn das neue Modell in Kleinigkeiten feiner und präziser erscheint. Der Rücken sieht nicht nur besser aus, sondern versteckt auch eine Vergrößerung des Kofferraumvolumens von 330 auf 391 Liter. Viel Detailarbeit an Komponenten und der Karosserie sorgte dafür, dass die fünfte Clio-Generation bei nahezu identischen Abmessungen um immerhin 50 Kilogramm abspecken konnte. Die neue Motorhaube aus Aluminium bringt zum Beispiel gerade einmal 4,5 Kilogramm auf die Waage.

Schließlich gilt es auch, das Mehrgewicht auszugleichen, das die zunehmende Elektrifizierung mit sich bringt. Als erstes Fahrzeug seiner Klasse ist der Renault Clio ab 2020 auch mit einem Hybridantrieb zubekommen, wobei das von Konzernpartner Nissan entliehene 1,6-Liter-Saug-Triebwerk mit zwei Elektromotoren kombiniert wird, wovon einer das Getriebe und einer den Verbrenner unterstützt. Das kleine Batteriepaket mit einer Kapazität von 1,2 kWh unterstützt den im effizienten Atkinson-Zyklus arbeitenden Benzinmotor mit 44 kW / 60 PS an Elektropower so gut es geht beim Starten und Zwischenspurts. Die rein elektrische Reichweite liegt bei gerade einmal drei bis vier Kilometern. Insgesamt steigt die Leistung des Antriebssystems von 66 kW / 90 PS auf insgesamt 130 PS. \"Unser Plan ist es, dass der gemeine Autofahrer in seinem städtischen Alltagsverkehr rund 80 Prozent der Zeit im Elektromodus fahren kann\", sagt Antoine Vignon, verantwortlicher Entwickler aus dem Antriebsbereich von Renault, \"im Vergleich mit dem identisch motorisierten Nissan Note sollte sich der Verbrauch um 40 Prozent reduzieren.\"

Muss der Renault Clio auf ein normales Hybridmodul setzen, mit den auch viele Modelle von Toyota unterwegs sind, geht es auf der gleichen Plattform bald noch einen Schritt weiter. Der größere Bruder Renault Captur wird in seiner kommenden Generation ab 2020 ebenso als Plug-In-Hybride zu bekommen sein, wie der kommende Golf-Konkurrent Renault Megane. Neben der Hybridvariante wird es acht weitere Clio-Versionen mit sechs Benzinern und zwei Dieselmotoren geben. Basismodell bleibt ein 1,0-Liter-Dreizylinder-Sauger wahlweise mit 65 und 75 PS, der an eine Fünfgang-Handschaltung gekoppelt ist. Darüber rangieren Turbo-Benziner mit 100 und 130 PS die mit Fünfgang-Handschaltung, stufenloser Automatik und siebenstufigem Doppelkupplungsgetriebe (Topversion) verfügbar sind. Weniger Aufmerksamkeit dürften die beiden 1,5-Liter-Diesel mit 85 und 115 PS bekommen, die eine Sechsgang-Handschaltung bieten und wie alle neuen Clio-Versionen Ausstattungsdetails wie Fahrprogrammschalter, Einparkautomatik und digitale Instrumente bekommen.

Überhaupt präsentiert sich die fünfte Clio-Generation mit einer Länge von 4,05 Metern im Innern deutlich wertiger und schicker, denn das aktuelle Modell konnte gerade gegenüber der deutschen Konkurrenz von Ford Fiesta oder VW Polo in Sachen Materialanmutung nicht mithalten. Wahlweise gibt es beim Nachfolger einen 7,0 oder 9,3 Zoll großen Multifunktionsbildschirm in der Mitte des Armaturenbretts, der deutlich zeitgemäßer als das aktuelle Modell erscheint und ebenso modern wirkt wie das Instrumentendisplay, dass wahlweise Diagonalen von sieben oder zehn Zoll hat. Angenehm: die Sitze sind leicht gewachsen und so sitzt es sich auch mit einer Körpergröße jenseits von 1,80 Metern deutlich bequemer als bisher.

Während die hybride Clio-Version erst im kommenden Jahr auf die Straße rollt, werden die anderen Motorvarianten bereits in diesem Jahr ihre Premiere feiern. Dabei überzeugen insbesondere die beiden Topversionen mit 115 PS (Diesel) und 130 PS (Benziner). Während der Selbstzünder allein durch eine geänderte Software 30 PS mehr aus den überschaubaren 1,5 Litern Hubraum herausholt als die Diesel-Basisversion und muntere 260 Nm oberhalb von 1.800 U/min angreifen lässt, profitiert der große Benziner von der obligatorischen Kombination mit dem siebenstufigen Doppelkupplungsgetriebe. So macht der 1,3 Liter große Vierzylinder-Turbo im Clio V richtig Laune und hängt prächtig am Gas. Auch durch die serienmäßigen 205er-17-Zoll-Räder fährt sich der 1,1 Tonnen schwere Fronttriebler dynamischer und direkter als die 100-PS-Variante, die auf 16-Zöllern unterwegs ist und bei flotter Fahrt die Karosserie deutlich mehr zur Neigung verleitet. Die 100-PS-Version kann in Sachen Laufruhe und Geräuschniveau nicht überspielen, dass man einen Zylinder weniger unter der so leichten Haube hat. Doch gerade dieser Motor dürfte wohl das Volumenmodell des kleinen Franzosen werden.

Quelle: Autoplenum, 2019-04-08

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