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Testbericht

Patrick Broich/SP-X, 28. September 2016

Eine Revolution war beim neuen Land Rover Discovery nicht zu erwarten. Spätestens seit der Evoque das Markendesign umgekrempelt hatte, war zu ahnen, dass es bei anderen Modellen in eine ähnliche Richtung gehen würde – so auch beim jüngsten britischen Kletterer. Deutlich größer geworden ist der Discovery. Leichter freilich auch durch massiven Alu-Einsatz, das war ja beim neuen Range Rover ebenso.
 
Dabei klingt das Rezept, das Chefentwickler Alex Heslop zusammen mit seinem Team angewandt hat, denkbar einfach: Die Techniker haben schlicht die Kunden gefragt, was sie gerne verbessert haben möchten. Auch deshalb ist die zweite Sitzreihe nun verschiebbar und kann den beiden Passagieren in der dritten Reihe je nach Konfiguration so viel Beinfreiheit spendieren, dass sowohl sie als auch die Personen in der Mitte durchaus kommod auf längere Reisen gehen können. Dabei dürfte auffallen, dass der Disco über sechs 12V-Anschlüsse sowie neun USB-Ports verfügt – darüber hinaus gibt es acht WIFI-Plätze. Konnektivität ist den Briten also wichtig. Und Spielereien wie zum Beispiel sämtliche Sitzlehnen per App auf dem Smartphone elektrisch herunterklappen, bis zweieinhalbtausend Liter Gepäckraumvolumen freiliegen. Alternativ übernimmt diese Funktion der ausladende Touchscreen.
 
Manche Dinge haben die Entwickler beim neuen Discovery aber auch einfach so gelassen, wie sie waren. Immer noch wird die Basis über keinerlei fortgeschrittenen Geländegimmicks verfügen. Untersetzung? Braucht man auf offiziellen Straßen nicht. Allradantrieb ist bei dem seit 1989 gebauten Offroad-Klassiker aber dann doch gesetzt.
 
Dass 3,5 Tonnen an den Haken genommen werden dürfen, sei nur der Form halber erwähnt. Die Wattiefe liegt mit 90 Zentimetern auf Range Rover-Level, während zwischen Boden und Rahmen 28,3 Zentimeter passen im Geländemodus des Terrain-Response-Systems (bei Luftfederung). Peter Modelhart, Geschäftsführer von Land Rover Deutschland, rechnet mit einer Bestellquote der Varianten mit Geländeuntersetzung von mehr als 75 Prozent. Der Disco ist eben doch ein Vollblut-Geländewagen.
 
Eine mehr oder weniger radikale Änderung wird man beim neuen Discovery unter dem Blechkleid feststellen können. Die Volumenbringer bei den Kraftspendern werden nicht mehr wie früher Sechszylinder sein, sondern Vierzylinder, wie Modellspezialist Nick Collins erläutert. Die neueste Ausbaustufe der Zweiliter-Ingenium-Selbstzünder pumpt mit Hilfe von Biturboaufladung 177 kW/240 PS in den Antriebsstrang und überschüttet den Achtstufen-Wandlerautomaten von ZF (für alle Versionen obligatorisch) mit 500 Nm. Da aber ja bis zu 480 kg Leergewicht eingespart wurden angeblich, klingen die Fahrleistungen nicht schlecht – 8,3 Sekunden werden bis 100 km/h benötigt, und die Topspeed liegt bei 207 Sachen. Die 132 kW/180 PS starke Basis macht knapp 190 km/h und benötigt 10,5 Sekunden bis Landstraßentempo.
 
Doch was wäre der Disco ohne emotionale Antriebe. Auch die V6-Fraktion kommt auf ihre Kosten mit dem bekannten, drei Liter großen TDV6 (190 kW/258 PS) sowie dem hubraumgleichen, 250 kW/340 PS leistenden Kompressor-Benziner. Dann stehen 8,1 respektive 7,1 Sekunden für den Standard-Sprit auf dem Plan, während die Vmax entweder 209 oder 215 km/h beträgt. Liegen die Selbstzünder bei sechs bis sieben Liter/100 km im gemittelten NEFZ, muss man beim Otto einen Genussaufschlag (10,9 l) zahlen.
 
Günstig wird der Disco ohnehin nicht – beim rund 50.000 Euro betragenden Grundpreis wird es in den meisten Fällen kaum bleiben. Zu verlockend sind die unzähligen technischen Leckerbissen. Luftfederung, zwei Differenzialsperren für den härteren Geländeeinsatz, das ausladende Incontrol Touch-Bediensystem mit zahlreichen Navigationsfunktionen und teilvariable LED-Scheinwerfer klingen schwer verlockend. Auch der aus dem Jaguar F-Pace bekannte wasserdichte Schlüssel wird für den Discovery zu haben sein. Das heißt, als Surfer mal eben aus dem Wasser kommen und etwas im Kofferraum ablegen, ist fortan kein Problem mehr und bedarf keiner fremden Hilfe von außen.
 
Trotz ausschweifender Luxus-Anmutung bleibt der Disco in der Interieur-Gestaltung recht zurückhaltend. Zierliche Holzapplikationen und Aluoptik verströmen einen eher asketischen denn verschwenderischen Eindruck. Die Instrumente sind analog gehalten und in klassischer Weise mit mechanischen Zeigern ausgestattet.
 
Im Auftritt kehrt der Insulaner das Familiengesicht heraus und demonstriert Zugehörigkeit, ohne jedoch beliebig zu wirken. Vor allem die Heckpartie mit der asymmetrisch angebrachten Nummernschild-Mulde nebst prägnanten LED-Rückleuchten lässt den wuchtigen, auf 4,97 Meter angewachsenen 2,2-Tonner selbst unter seinen Markenbrüdern herausstechen.
 
Anschauen kann man Land Rovers neuestenr Offroader auf dem Pariser Autosalon vom 1. bis zum 16. Oktober 2016. Zu den Händlern rollen wird er im Frühjahr nächsten Jahres.

Der neue Discovery von Land Rover ist vor allem größer geworden als sein Vorgänger. Und viel leichter. Und angeblich auch praktischer. Und natürlich technisch anspruchsvoller. Wir haben bereits probegesessen.

Fazit
Der neue Discovery von Land Rover ist vor allem größer geworden als sein Vorgänger. Und viel leichter. Und angeblich auch praktischer. Und natürlich technisch anspruchsvoller. Wir haben bereits probegesessen.
Testwertung
4.5 von 5

Quelle: Autoplenum, 2016-09-28

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