Audi A3 Limousine - Eine Stufe kompakter (Kurzfassung)

Auch wenn kompakte Stufenheck-Limousinen in Deutschland oft als bieder belächelt werden: Weltweit gesehen gibt es kein wichtigeres Fahrzeugsegment. Und für keine andere Fahrzeuggattung gibt es so optimistische Wachstumsprognosen wie für die handlichen Viertürer mit Stufenschnitt. Kein Wunder also, dass Audi seinen A3 erstmals in dieser Form auflegt. Die Limousine kommt im September zu Preisen ab 25.500 Euro in den Handel. Damit ist sie etwa 1.800 Euro teurer als der Dreitürer und liegt 900 Euro über dem Fünftürer. Vom Mittelklassemodell A4 trennen sie aber immerhin 4.000 Euro.  

Anders als der vor wenigen Monaten vorgestellte Mercedes CLA will der A3 aber kein durchgestyltes Prestigemodell für junge Fahrer sein. Wo die Stuttgarter auf coupéhafte Linien und zahlreiche Effekte im Blech setzen, bleibt Ingolstadt seinem sachlicheren Stil treu. Trotzdem unterscheidet sich die Limousine deutlich von den anderen A3-Modellen. Nur die Spiegel, die Scheinwerfer, der Grill und die Türgriffe sind mit den beiden ersten Varianten baugleich, alle anderen Blech- und Anbauteile wurden modifiziert.  

Obwohl schnittig gezeichnet und immerhin 25 Zentimeter kürzer als ein A4, hat Audi den A3 für seine Rolle ordentlich aufgeblasen. Der Radstand wächst gegenüber dem Dreitürer noch einmal um fünf Zentimeter auf 2,64 Meter. Und mit 4,46 Zentimetern Länge überragt das Stufenheck den Fünftürer um stolze 15 Zentimeter. Dadurch wächst nicht nur der Kofferraum auf 425 Litern, auch das Platzangebot im Fond legt kräftig zu.  

Während die Limousine für die Hinterbänkler im A3 eine ungewohnte Erfahrung ist, ist der Viertürer für den Fahrer ein A3 wie jeder andere. Man blickt in das bekannte Cockpit mit der gewohnt hochwertigen Materialanmutung, nutzt die vertrauten Assistenz- und Infotainment-Systeme und fährt mit Motoren, die man allesamt aus den anderen Karosserievarianten kennt. Den Einstieg markiert ein 1,4-Liter-Turbobenziner mit 103 kW/140 PS, darüber rangiert der 2,0-Liter-Diesel mit 110 kW/150 PS. Für besonders eilige Kunden gibt es den 1,8-Liter-Turbobenziner mit 132 kW/180 PS. Im Lauf des Jahres kommen dann noch ein Benziner mit 1,4 Litern Hubraum und 90 kW/122 PS zur Preiskorrektur und ein 77 kW/105 PS starker Diesel, der mit 3,8 Litern Normverbrauch zum grünen Aushängeschild wird. Außerdem gibt es den 2,0-Liter-Diesel dann auch mit 135 kW/184 PS. Wie immer kombiniert Audi dabei munter zwischen Front- und Allradantrieb, Handschalter und Doppelkupplungsautomatik.

Vor allem mit Blick auf die Weltmärkte prophezeit Audi der kleinen Limousine eine große Zukunft. Zwar wollen die Bayern durchaus auch im Kombiland Deutschland ein paar Kunden gewinnen. Aber vor allem soll die Limousine die A3-Familie zum ersten Mal auch in Amerika und China groß herausbringen. Etwa die Hälfte der Viertürer soll dort einen Kunden finden.

Die Gleichung Stufenheck gleich spießig gilt nicht mehr. Auch unterhalb der Business-Limousinen-Klasse finden sich spätestens seit der Premiere des Mercedes CLA ansprechende Autos mit Kofferraum-Box. Nun startet auch der Audi A3 in diesem Segment – und setzt andere Schwerpunkte als der Konkurrent von Mercedes.