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Testbericht

Michael Gebhardt/SP-X, 17. Juli 2016

Was für ein Schock: Vor sieben Jahren brachte Porsche mit dem Panamera eine Limousine auf den Markt. Eine zudem, deren Optik nicht unumstritten war. Ein Erfolg war der erste Versuch in der Business-Oberklasse für die Stuttgarter trotzdem, auch wenn man nicht an die Absatzzahlen einer S-Klasse oder eines 7ers heranreichte. Im Herbst kommt nun die zweite Generation und soll diesen Erfolg ausbauen. Die Voraussetzungen sind gut: Der Panamera II wurde schließlich komplett neu entwickelt.
 
Nur drei Dinge habe man vom Vorgänger übernommen, betont Baureihenleiter Gernot Döllner: das Limousinenkonzept, den Namen und das Porsche-Logo. Und sollte sich unterm doch Blech das ein oder andere bekannte Schräubchen finden, wäre das auch egal. Denn Fakt ist, dass sich die Ingenieure in den vergangenen Jahren jeden Fahrzeugbereich genau angeschaut und nach Optimierungsmöglichkeiten gesucht haben.   So zum Beispiel bei der Karosserie: Der Alu-Anteil wurde verdreifacht, über 30 Prozent des 335 Kilogramm schweren Rohbaus bestehen jetzt aus dem Leichtmetall. Gleichzeitig wurde die Steifigkeit um acht Prozent gesteigert. Und der Unterbau ist einfach anpassbar: Vorerst sieht Porsche nur zwei Radstände vor, doch könnten bis zu vier verschiedene Längen und auch eine Cabrio-Version problemlos realisiert werden. Ob letztere kommt, ist ungewiss, dass die Stuttgarter aber an einer Kombiversion arbeiten, ist ein offenes Geheimnis.
 
Motorenseitig wartet die Porsche-Limousine zunächst mit drei neuen Turbo-Aggregaten auf: Den leistungsmäßigen Einstieg macht ein 4,0 Liter großer V8-Selbstzünder mit 310 kW/422 PS im 4S Diesel (ab 116.954 Euro), knapp darüber rangiert der 324 kW/440 PS starke V6-Benziner im Panamera 4S (ab 113.027 Euro). Vorläufiges Topmodell ist der Panamera Turbo (ab 153.011 Euro), dem ein neu entwickelter V8 mit 404 kW/550 PS Beine macht. Die Daten lesen sich beeindruckend: 770 Newtonmeter Drehmoment ab 1.960 Umdrehungen, 3,6 Sekunden auf Tempo 100, 306 km/h Vmax. Der Verbrauch dagegen ist gegenüber dem schwächeren Vorgänger um gut einen Liter gesunken, nicht zuletzt dank einer Zylinderabschaltung verbrennt der Panamera Turbo bestenfalls nur noch 9,3 Liter Benzin auf 100 Kilometer. Außerdem zügelt auch das neue Achtgang-Doppelkupplungsgetriebe den Durst.
 
Natürlich haben sich die Fahrwerksingenieure nicht lumpen lassen, und ebenfalls gleich alles neu gemacht. Noch größer ist jetzt die Spreizung zwischen Komfort und Sportlichkeit, noch verbindlicher soll sich die Limousine – auf Wunsch mit Hinterachslenkung – durch enge Kehren dirigieren lassen. Dazu gibt es eine Wankstabilisierung, die mit aller Kraft versucht, den Wagen in keine Richtung einknicken zu lassen. Und das mit Bravour, wie ein paar schnelle Runden auf dem Lausitzring schon bewiesen. Zwar durften wir selbst noch nicht ans Volant, doch auch aus der Passagierperspektive wird der Fortschritt deutlich. Sonor und kraftvoll klingt der Turbo unter der Haube, während der Porsche mit stoischer Gelassenheit Kehre um Kehre verschlingt und seine Gäste vor wildem Hin- und Hergeschleuder verschont. Da freuen wir uns auf die erste eigene Testfahrt.
 
Doch zunächst müssen wir uns damit begnügen, das neue Infotainmentsystem auszuprobieren, das der Fahrer nach seinen Wünschen anpassen kann. Wie bei einem modernen Smartphone, werden unter anderem verschiedene Kacheln auf dem Homescreen mit den meistgenutzten Funktionen belegt. Gleichzeitig hat Porsche die Anzahl der Direkttasten auf der Mittelkonsole reduziert und auch gleich das billige Plastik verbannt. Die verbliebenen Schalter sind berührungsempfindlich und fühlen sich fast wie eine Glasoberfläche an. Auch der mittige Drehzahlmesser im Kombiinstrument wird nun von zwei weiteren Displays dominiert, von denen eins zukünftig auch als Nachtsichtgerät dient und ein Wärmebild der Umgebung darstellt, auf dem Personen oder Tiere deutlich besser erkannt werden sollen. Das man nachts schlecht sieht, ist aber fast unvorstellbar, schließlich bietet Porsche auch noch neue Matrix-LED-Scheinwerfer an, die Fernlicht mit einer Stärke von bis zu 220 Lux auf die Straße werfen. Zum Vergleich: In Ihrem Wohnzimmer dürfte die Beleuchtung um die 50 Lux leisten.
 
Doch damit nicht genug: Eine Burmester-Soundanlage mit 21 Lautsprechern, ein Abstands-Tempomat, der in Zusammenarbeit mit dem Navigationssystem bis zu drei Kilometer nach vorne schaut und schon weiß, dass bald ein Tempolimit kommt, ehe man das Schild überhaupt sehen kann, eine Smartphone-Anbindung, die es sogar erlaubt, Navigationsziele drahtlos vom Handy ans Auto zu schicken, und so weiter und sofort… Die Summer der Elektronik-Neuheiten lassen sich am besten mit einer Zahl beschreiben: Statt bisher zwei Millionen Programmiercode-Zeilen müssen die Rechner im neuen Panamera nun fast 100 Millionen Zeilen verarbeiten. Bleibt nur zu hoffen, dass die Bedienungsanleitung für all die neuen Features deutlich schlanker ausfällt.  
 

Mit dem Panamera ist Porsche erstmals in den Limousinen-Markt eingestiegen, nun steht die zweite Generation in den Startlöchern. Die ab Herbst verfügbare Limousine ist mit dem Ziel komplett neu entwickelt worden, dem alten Modell in jeder Beziehung die Rücklichter zu zeigen. Dazu zünden die Zuffenhausener gleich ein ganzes Feuerwerk an technischen Leckerbissen.

Fazit
Mit dem Panamera ist Porsche erstmals in den Limousinen-Markt eingestiegen, nun steht die zweite Generation in den Startlöchern. Die ab Herbst verfügbare Limousine ist mit dem Ziel komplett neu entwickelt worden, dem alten Modell in jeder Beziehung die Rücklichter zu zeigen. Dazu zünden die Zuffenhausener gleich ein ganzes Feuerwerk an technischen Leckerbissen.
Testwertung
4.5 von 5

Quelle: Autoplenum, 2016-07-17

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