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Testbericht

Michael Gebhardt/SP-X, 10. Januar 2017

Mercedes hat es eilig, die E-Klasse-Familie zu vervollständigen. Nur ein Jahr ist es her, dass die Limousine auf der North American International Auto Show (NAIAS) in Detroit debütierte, nun schieben die Schwaben am gleichen Ort das zweitürige Coupé nach. Allerdings wurde die Baureihe in den vergangenen Monaten bereits um das T-Modell, den Offroad-Kombi All Terrain und das Performance-Modell von AMG erweitert. Und: Das ab März für mindestens 49.052 Euro beim Händler stehende Coupé ist nicht der letzte E-Klasse-Ableger – das Cabrio steht schon in den Startlöchern und auch der schnittige Viertürer CLS wird nicht mehr lang auf sich warten lassen. 
 
Optisch fügt sich das neue Coupé stimmig in die Lücke zwischen den zweitürigen Ablegern von C- und S-Klasse ein, allerdings hat das Design-Team um Gordon Wagener das Blech noch ein wenig mehr glattgebügelt. Das fällt vor allem in der eleganten Seitenansicht auf, die nahezu ohne Kanten und Fugen auskommt. Auch größenmäßig passt das E-Coupé gut ins Portfolio, mit 4,83 Meter misst es rund 15 Zentimeter mehr als sein kleiner Bruder und 20 Zentimeter weniger als das Flaggschiff. Gegenüber dem Vorgänger ist der Zweitürer um zwölf Zentimeter gewachsen, Platz im Überfluss haben die Passagiere aber trotzdem nicht – auch wenn Mercedes-Entwicklungsvorstand Ola Källenius damit auch „problemlos zu viert eine größere Reise“ unternehmen würde. Das mag machbar sein, wenn man kein Gardemaß hat, doch der Selbstversuch zeigt: Mit 1,93 Metern sitzt man in der ersten Reihe zwar nicht beengt, aber auch nicht wirklich luftig und im Fond wird es vor allem nach oben schnell kuschelig. Der Ein- und Ausstieg ist wegen der weit hinten platzierten Rückbank außerdem schon für kleinere Passagiere eine Herausforderung. 
 
Natürlich kauft niemand das Coupé, weil es so praktisch ist, und bei den meisten Kunden dürften auch die Kinder inzwischen aus dem Haus sein. Nein, den Zweitürer bestellt man vorrangig wegen der Optik. „Der Fokus lag eindeutig auf dem Design“, so Produktmanager Martin Hülder. Deshalb hebt sich das Coupé auch im Innenraum von der Limousine ab, unter anderem durch frische Materialien, neue Zierteile und die turbinenartigen Luftausströmer. Technische Highlights bringt die Basis-Limousine dagegen schon genug mit, so Entwicklungsleiter Christian Früh, dessen Team das Coupé vom ersten Tag an parallel zur Limousine konstruiert hat. Einzige Neuheit beim Zweitürer ist die Begrüßungsfunktion der Heckleuchten. Analog zu den Frontscheinwerfern heißen nun auch animierte Rücklichter den Fahrer beim Aufschließen Willkommen.
 
Die restliche Technik ist, vom teilautonomen Fahren bis hin zu den schier unendlich großen Displays auf dem Armaturenbrett, wohlbekannt; gleiches gilt auch für die Antriebe. Zum Marktstart stehen zwei Vierzylinder-Benziner mit 135 kW/184 PS (E 200) und 180 kW/245 PS (E 300) bereit, und ein Dreiliter-V6, der im E 400 4Matic 245 kW/333 PS zur Verfügung stellt. Letzterer ist vor allem für die Märkte außerhalb Europas interessant, bei uns wird sich das Gros der Kunden für den kleineren Zwei-Liter-Benziner entscheiden. Oder gleich für den ebenfalls zwei Liter großen Selbstzünder im E 220 d (143 kW/194 PS). Der ist mit glatten vier Litern auf dem Papier ausgesprochen sparsam, die Ottos schlucken zwischen sechs und acht Liter. Übrigens: Kein E-Klasse Coupé braucht länger als 7,8 Sekunden auf Tempo 100 oder ist langsamer als 240 km/h. Und daran ändert sich auch so schnell nichts – das Angebot wird wohl in nicht allzu ferner Zukunft mit einem V6-Diesel und zwei AMG-Modellen (43 und 63) erstmal nach oben erweitert.
 
Das ist verständlich, spielt Geld schließlich hier nicht die Hauptrolle. Wer sich für das E-Coupé entscheidet weiß, dass er für etwas weniger Auto, etwas tiefer in die Tasche greifen muss. Der Aufschlag gegenüber der Limousine hält sich mit zwei- bis dreitausend Euro allerdings noch in Grenzen. Und mit einem Einstiegspreis von rund 50.000 Euro ist das E-Klasse Coupé außerdem nur halb so teuer wie die zweitürige S-Klasse, von deren Aura der Vertrieb durchaus profitieren soll. „Das S-Klasse Coupé ist für viele der Traumwagen schlechthin“, so Hülder, „deshalb haben wir die Modelle optisch durchaus mit Absicht etwas näher aneinander gerückt“. So soll man sich auch mit etwas weniger Budget einen Traum erfüllen können.

Mit dem E-Klasse Coupé füllt Mercedes die Lücke zwischen der zweitürigen C- und S-Klasse. Optisch fügt sich der Neue nahtlos in die Mercedes-Coupé-Welt ein, technisch orientiert er sich am Rest der E-Klasse-Familie.

Fazit
Mit dem E-Klasse Coupé füllt Mercedes die Lücke zwischen der zweitürigen C- und S-Klasse. Optisch fügt sich der Neue nahtlos in die Mercedes-Coupé-Welt ein, technisch orientiert er sich am Rest der E-Klasse-Familie.

Quelle: Autoplenum, 2017-01-10

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