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Testbericht

Holger Holzer/SP-X, 12. Oktober 2010

Bei der Premiere des Elektroautos Chevrolet Volt in den USA hat der Hersteller neue technische Details verraten. Kritiker wittern nun Schummelei: Das Prestige-Objekt des Konzerns sei gar kein richtiges Elektroauto. GM verteidigt das Modell, dass 2011 auch als Opel Ampera nach Deutschland kommen soll.

Der Volt ist GMs wichtigstes Image-Projekt. Ein revolutionär einfaches Konzept soll ihn zum einzigen langstreckentauglichen E-Modell auf dem Markt machen. Statt sich wie die Konkurrenz ausschließlich auf die begrenzte Stromspeicherkapazität des Akkus zu verlassen, hat der Volt einen kleinen Verbrennungsmotor als Generator an Bord, der während der Fahrt die Batterien wieder aufladen kann. Mit Hilfe der Reichweitenverlängerung (Range Extender) sollen 580 Kilometer Fahrt am Stück möglich sein, bis zu 80 Kilometer davon rein elektrisch. Herkömmliche Elektroautos müssen nach rund 150 Kilometern für längere Zeit an die Steckdose.

Beim nun aufgekochten Streit geht es um Feinheiten. Bislang hatte GM immer betont, dass ausschließlich der Elektromotor die Räder der Limousine antreibt, der ebenfalls an Bord vorhandene Verbrennungsmotor diene lediglich zum Auffüllen der Batterie. Kurz vor der Markteinführung wird das nun eingeschränkt: Bei hohem Tempo und niedrigem Batteriefüllstand treibt tatsächlich der Verbrennungsmotor als Unterstützung des E-Motors die Räder an. Damit würde es sich nach Ansicht von Kritikern aber nicht mehr um ein reines Elektroauto, sondern vielmehr um ein Hybridfahrzeug handeln. Die technische Sonderstellung, die GM für sich in Anspruch nimmt, ist damit relativiert. Für die Öffentlichkeit überraschend hat der Volt nun viel mehr gemein mit einem Honda Insight oder Toyota Prius als zunächst klar war.

GM widerspricht. Denn ohne den E-Motor könne das Fahrzeug nicht fahren. Der Volt sei also weiterhin ein reines Elektroauto. Auch einen Grund für das Verschweigen des kompletten technischen Konzepts nennt der Konzern: Bisher habe die Bestätigung einiger Patente ausgestanden. Eine Veröffentlichung der Technik hätte Wettbewerbsnachteile bedeutet. Außerdem fahre das Auto mit voller Batterie auch bei hoher Geschwindigkeit rein elektrisch. Das Zuschalten des Verbrennungsmotors bleibt immer die Ausnahme.

Jenseits von Wortklauberei und Streit bleibt der Volt ein extrem sparsames und innovatives Auto. Der Einsatz des Verbrennungsmotors zum Antrieb der Räder mache die herausragend niedrigen Verbrauchswerte des Volt erst möglich. Denn der bordeigene 1,4-Liter-Ottomotor unterstützt den E-Motor bei Autobahntempo, so dass dieser weniger Strom benötigt. Der Benziner ist zu diesem Zweck an einen Generator gekoppelt, der wiederum über ein Planetengetriebe mit den Rädern verbunden ist. Dieses Getriebe mixt quasi die Antriebskräfte von E-Motor und Benziner. Rund 10 bis 15 Prozent Ersparnis gegenüber einem reinen E-Antrieb nennt der Hersteller als Resultat dieses indirekt elektro-mechanischen Antriebs.

In der Europaversion sollen Volt und Ampera auf den ersten 100 Kilometern lediglich 1,6 Liter Kraftstoff benötigen. Danach steigt der Verbrauch ohne zwischenzeitlich Akkuladung auf 4,8 Liter. Die Preise für Deutschland stehen noch nicht fest. In den USA werden 41.000 Dollar fällig, umgerechnet knapp 30.000 Euro. Ein staatlicher Zuschuss von bis zu 7.500 Dollar soll das Fahrzeug wettbewerbsfähig machen.

Erstmals hat GM alle technischen Details zu seinem Elektroauto Chevrolet Volt bekanntgegeben. Das Antriebskonzept sieht anders aus als erwartet.

Fazit
Erstmals hat GM alle technischen Details zu seinem Elektroauto Chevrolet Volt bekanntgegeben. Das Antriebskonzept sieht anders aus als erwartet.

Quelle: Autoplenum, 2010-10-12

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