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Testbericht

Stefan Grundhoff, 10. Juni 2011
Das Cockpit ist das Spiegelbild der Autoseele. Tacho, Drehzahlmesser, Öldruck, Spannung und Kraftstoff - je mehr Informationen, desto besser. Doch die Zeit der Runduhren ist abgelaufen.

Was für ein Anblick: zwei große Instrumente für Geschwindigkeit und Drehzahl – auf der verlängerten Mittelkonsole befinden sich weitere fünf Runduhren. Welchem Autofan geht bei diesem Anblick nicht das Herz auf? Auch wenn nicht alle Fahrzeuge so viele Instrumente wie die 1968er Corvette haben, das Prinzip bleibt. Je mehr Anzeigen, desto sportlicher ist das Auto. Früher verzückten einen Opel GT, Toyota Celica, Ford Mustang oder die alten Alfas. Und bis heute thronen hinter dem griffigen Dreispeichen-Lenkrad eines Porsche 911 fünf mächtige Runduhren, die den sportlich engagierten Piloten über alles Wissenswerte informieren, was im Motor von sich geht. Zentral in der Mitte – der Drehzahlmesser. In Zuffenhausen gehen die Uhren eben anders.

Auch wenn sich ein paar Sportwagen ihre Rennsporthistorie auf eben diese höchst visuelle Art bewahren sollten, die Zeit der Analoginstrumente ist vorbei. Range Rover und Jaguar XJ waren die ersten Serienfahrzeuge, die ihre analogen Zeiger komplett gegen Animationsmodelle tauschten. Bereits ein paar Jahre zuvor hatte die Mercedes S-Klasse der aktuellen Baureihe von sich reden gemacht, als sie das Zentralinstrument für die Geschwindigkeitsanzeige per Knopfdruck zum Multifunktionsbildschirm für den Nachtsichtassistenten machte. Eine der ersten Lösungen ihrer Art und keine gelungene, denn die Tachonadel verschwand bei eingeschalteter Nachtsehhilfe an den unteren Bildschirmrand.

Die Ansätze von Range Rover und Jaguar bei der animierten Umsetzung der Instrumententafel sind vielsprechend, haben jedoch noch einiges an Potenzial. Die elektronischen Zeiger des TFT-Displays fließen bislang nicht so gleichmäßig und schön, wie man es von den echten Runduhren kennt, die auch längst keine mechanische Verbindung zum Tachosignal mehr hatten. Doch über kurz oder lang werden die meisten Autos auf animierte Cockpits umsteigen. Kaum ein Hersteller, kaum ein Zulieferer, der sich nicht mit dem Thema HMI – Human Machine Interface - beschäftigt. Der Grund liegt auf der Hand. So können die Anzeigen auf Knopfdruck komplett frei gestaltet werden. „Neue Display- und Anzeigetechniken erlauben die Entwicklung von Instrumenten ohne mechanische Zeiger“, erklärt Dr. Michael Bolle, Bereichsvorstand bei Bosch Car Multimedia, „sie bieten somit vielfältige Anzeigemöglichkeiten zur Darstellung fahrrelevanter Informationen.“ Hier den Tacho, dort den Drehzahlmesser und die beim Abbiegevorgang größer werdende Navigationskarte, die den Kreuzungsbereich in den Fokus des Fahrers rückt. Nachtsichtassistenten, aufwendige Bedien- und Konfigurationsmenüs tun sich mit einem variablen TFT-Bildschirm ebenfalls deutlich leichter. Dr. Michael Bolle: „Wir arbeiten auch an der Entwicklung von 3D-Displays und 3D-HMI-Lösungen, die das Fahrerlebnis durch eine moderne Darstellung auf Basis räumlicher Effekte deutlich aufwerten.“

Was der Edel-Offroader Range Rover und die Luxuslimousine Jaguar XJ als kauffertige Gesamtlösung bieten, zeigen Fahrzeuge wie BMW 5er / 7er oder die Audi-Modelle A6 / A7 / A8 als Modullösung zwischen festen Runduhren. Besonders im Hause Mercedes plant man unter anderem für die nächste Generation der S-Klasse ein komplett animiertes Cockpit. Auch bei BMW und Audi sind bereits eine Reihe von Technologieträgern unterwegs, deren analoge Runduhren kurzum gegen ein tiefschwarzes TFT-Display ausgetauscht worden sind. Bei einem Druck auf den Starterknopf erwacht noch vor dem Reihensechszylinder oder dem V8-TDI das Multifunktionscockpit zum Leben – mit einer marken- oder modellspezifischen Begrüßung. Herzlich Willkommen in der visuellen Automobilzukunft!

Quelle: Autoplenum, 2011-06-10

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