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Testbericht

Sebastian Viehmann, 16. September 2009
Wen würden Sie wählen, wenn morgen die Wahl zum heißesten Sportwagen anstünde? Auf der IAA trommelt gerade eine Fraktion der Ultraschnellen für sich. Wer dazu gehören will, muss mindestens Tempo 300 schaffen.

Grün ist die Hoffnung, die Realität leuchtet rot. Der Ferrari 458 Italia zieht auf der IAA gierige Blicke auf sich wie Honig die Fliegen, und selbst die hübscheste Hostess ist neben dem Italo-Flitzer nur störendes Beiwerk. Je mehr Öko-Studien im aufgezwungenen Sportwagendress anrollen und die Vereinbarkeit von Höchstleistung und geringem Energieverbrauch heucheln, desto größer scheint die Faszination für Sportwagen der alten Schule zu werden. Und das ist der neue Ferrari ohne Zweifel: Sein 4,5 Liter V8-Motor verbrennt reichlich Sprit, wenn er 570 Pferde auf den Asphalt scheucht. Nach 3,4 Sekunden reißt der Italiener die Tempo-100-Marke und hat mit 325 Sachen seinen Listenplatz in der 300 Plus-Fraktion sicher.

Der Porsche 911 Sport Classic wird auch nicht als Hinterbänkler enden. Für den Sprint auf Tempo 100 nennt Porsche 4,6 Sekunden, die Höchstgeschwindigkeit liegt bei 302 km/h – da hat der Sport Classic gerade noch so den Einzug ins Parlament geschafft. Optisch völlig anders, aber in Sachen Tempo voll auf Parteilinie ist der Mercedes SLS AMG. Ein 571 PS starker Achtzylinder beschleunigt den Flügeltürer auf 317 Km/h. Kurz vor Autobahn-Richtgeschwindigkeit fährt automatisch ein Spoiler aus dem Heckdeckel heraus, um den Anpressdruck zu erhöhen. Der V8 stemmt ein maximales Drehmoment von 650 Newtonmetern bei 4750 Umdrehungen auf die Kurbelwelle. Die Leistung pro Liter beträgt 92 PS, das Leistungsgewicht 2,84 Kilogramm pro PS. Das Getriebe ist in Transaxle-Bauweise an der Hinterachse montiert.

Wenn Ferrari schon einen neuen Sportwagen präsentiert und Mercedes mit dem SLS High Speed-Fantasien beflügelt, will der VW-Konzern natürlich nicht zurückstehen. Während der Golf R bei 250 Sachen abgeregelt wird, gibt es für die schwerreiche Kundschaft der Luxusmarken keine Kompromisse. Der Lamborghini Reventón Roadster gehört zum extremen Flügel der Fraktion. Man sollte sich schön brav unter die Windschutzschube ducken, damit nicht plötzlich die Insekten im Gebiss einschlagen: Wenn der offene Reventón mit 330 Km/h angekachelt kommt, bleibt einer Fliege (Höchstgeschwindigkeit: rund 6 Km/h) wenig Zeit zum Ausweichen. Etwas weniger auffällig, aber ebenfalls offen für schnelle Sprints ist der Aston Martin DBS Volante. Das elegante Briten-Cabrio mit dem mächtigen V12 unter der Haube leistet 517 PS und bringt es auf 307 Km/h.

Heiße Renner kommen jedoch nicht nur von den etablierten Autobauern. Die Formel 1-Schmiede McLaren ist eine Außenseiter-Partei, die ihre Wähler vor allem mit einer enormen Faszination an sich binden will. McLaren stellt zwar nicht auf der IAA aus, das Timing der Briten könnte aber nicht besser sein: Pünktlich zum Beginn des Messe-Fiebers präsentieren sie im englischen Woking ihren neuen Supersportwagen MP4-12C. Der ist genau wie der legendäre McLaren F1 aus den 90er Jahren in knalligem Orange lackiert und wird von einem V8-Motor mit 600 PS und zwei Turboladern angetrieben.

Mit einem Preis zwischen 145.000 und 200.000 Euro will McLaren im Revier von Porsche, Ferrari, Lamborghini und Aston Martin wildern. Das Chassis besteht aus einem einteiligen Karbonfaser-Gerüst und soll genau wie das Fahrwerk neue Maßstäbe setzen. „Es war schon immer mein Traum, eine Reihe von High Performance-Sportwagen auf den Markt zu bringen, die neue Standards setzen“, tönt McLaren-Chef Ron Dennis ohne jeden Anflug von Bescheidenheit. Die Fahrleistungen rücken die Briten noch nicht heraus, aber eine Beschleunigung von weniger als 4 Sekunden von 0 auf 100 sowie ein Spitzentempo jenseits der 300 Km/h-Marke dürfen als sicher gelten - schließlich gibt es auch bei „300 Plus“ einen Fraktionszwang.

Quelle: Autoplenum, 2009-09-16

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