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Testbericht

Wolfram Nickel/SP-X, 2. August 2016

Er ist weder der allererste Allradler noch der erste Geländewagen in der Automobilgeschichte. Trotzdem gilt Jeep heute vielen Menschen als Gattungsbegriff für jede Art von SUV und Allrader. Vor 75 Jahren begann die Erfolgsstory, in der der Jeep die
4x4-Offroader in die Massenproduktion brachte.
 
Tatsächlich verdankte der Willys MB als Stammvater aller Jeep seine Karriere dem Zweiten Weltkrieg. Beunruhigt und zugleich beeindruckt durch die Erfolge des auch mittels leichter Fahrzeuge sehr beweglichen deutschen Heeres, schickte die US-Army im Jahr 1940 an 135 amerikanische Unternehmen eine Ausschreibung für ein neues leichtes und   geländegängiges Aufklärungsfahrzeug. Die konstruktiven Vorgaben für den Allradler mit Geländeuntersetzung und der Zeitplan waren allerdings so hart, dass sich anfangs nur die in wirtschaftlichen Schwierigkeiten befindliche, kleine American Bantam Car Manufacturing Company und der ebenfalls wenig gut ausgelastete Hersteller Willys-Overland mit Prototypen um den Regierungsauftrag bewarben.
 
Kurz vor Schluss präsentierte auf Druck der US-Regierung auch der Automobilgigant Ford ein Fahrzeug, den Typ GP (Government Contract P), genannt „Pygmy“ (Pygmäe) mit einem Traktormotor. Was nichts daran änderte, dass der Bantam 40 BRC das beste Konzept aufwies, während der Willys-Overland Quad mit seinem 44 kW/60 PS starken „Go-Devil“-Vierzylinder wie der Teufel losstürmte. Am Ende entschied sich die Army für einen Mix aus dem Bantham und dem vom Go-Devil befeuerten Willys Quad mit Willys-Overland als vorrangigem Hersteller – der Willys MA war geschaffen.
 
Nach wenigen Monaten wurde er durch den MB ersetzt, der von Ford und Willys bis 1945 in 645.000 fast baugleichen Einheiten produziert wurde. Bantham konnte die von der Army verlangten Stückzahlen nicht liefern und gab deshalb schon 1941 den Autobau auf. Der Ursprung des Namens Jeep ist bis heute nicht zweifelsfrei geklärt. Aber gleich, ob Jeep auf den gleich lautenden amerikanischen Begriff für Tausendsassa zurückgeht oder an ein Fabelwesen namens Eugene aus dem populären Popeye-Comic erinnert, bekannt wurde er am 19. Februar 1941 bei der ersten Presse-Fahrvorstellung in Washington, als ein Willys-Quad-Prototyp die Stufen des Kapitols erklomm.
 
Ab 1943 verwendete Willys konsequent den Namen Jeep, immerhin wurde das ab Werk ausschließlich olivgrüne lackierte Fahrzeug in immer mehr Ländern als Symbol der Befreiung betrachtet. Vor allem aber bereitete Willys zivile Versionen vor, nicht zuletzt für die Landwirtschaft. So konnte Willys-Overland schon kurz vor Kriegsende im Juli 1945 den zivilen „Jeep“ CJ-2A vorstellen, der dann in der autohungrigen Nachkriegswelt auf allen fünf Kontinenten neue Pfade, Pisten, Äcker und auch Autobahnen eroberte. Verstärkung erhielt der CJ-2A – das CJ steht für Civilian Jeep – nur ein Jahr später durch einen geschlossenen Station Wagon als frühen SUV-Vorläufer und 1947 komplettierte ein Pickup das Programm. Sensationell in den nüchternen Nachkriegsjahren war das offene Funcar Jeepster von 1948, das später durch den legendären 2,6-Liter-Hurricane-Sechszylinder befeuert wurde.
 
Der 1955 lancierte Jeep CJ-5 bildete nun über zwei Jahrzehnte das Rückgrat der Modellpalette. Über den CJ-7 von 1976 führt er in gerader Linie zum Wrangler als bis heute aktuellem kompakten Alleskönner. Nach vielen Eigentümerwechseln folgte der letzte im Jahr 2009, als Chrysler mit Fiat eine Allianz einging. Heute bahnt sich die Palette aus aktuell sechs Jeep-Modellreihen unter dem FCA-Signet erstaunlich erfolgreich ihren Weg trotz der kaum mehr überschaubaren Zahl von SUV- und Geländekonkurrenten.
 
 

Als Kriegsfahrzeug erdacht, bahnte sich der Ur-Jeep den Weg in die zivile Welt. Wie er zu seinem Namen kam, ist dabei nicht ganz klar.

Fazit
Als Kriegsfahrzeug erdacht, bahnte sich der Ur-Jeep den Weg in die zivile Welt. Wie er zu seinem Namen kam, ist dabei nicht ganz klar.

Quelle: Autoplenum, 2016-08-02

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