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Testbericht

8. April 2011
Haar, 8. April 2011 - Flugplatz Eggenfelden in Niederbayern: Beim Italiener gleich neben dem Tower essen Freizeitpiloten und Flugschüler gerne Pasta oder eine Pizza. Es geht beschaulich und gemütlich zu. So schnell lässt sich hier niemand aus der Ruhe bringen. Was muss passieren, damit Gäste, Wirt und Koch applaudierend vor dem Lokal stehen? Da müsste schon ein Airbus landen. Oder ein Audi R8 GT mit fauchendem Motor und quietschenden Reifen seine Runden über Vorfeld und Startbahn drehen. Nur 333 Exemplare Vom ohnehin beeindruckenden R8 hat Audi mit dem GT eine auf 333 Exemplare limitierte Sonderserie aufgelegt: leichter, stärker, schneller - aber natürlich auch teurer. Der R8 GT sorgt für Aufsehen, und das in unserem Fall nicht nur wegen der Lackierung in "Samoa-Orange". Von vorne ist er an einem veränderten Kühlergrill, einem Frontsplitter mit Doppellippe sowie geschwungenen Flics an den Ecken zu erkennen. Serienmäßig sind LED-Scheinwerfer verbaut, ebenso verkleinerte Außenspiegel und 19-Zoll-Räder im Fünf-Doppelspeichen-Design. Am Heck des GT ist statt des ausfahrbaren ein feststehender Flügel montiert. Dazu gibt's einen mächtigen Diffusor und fette Auspuffrohre. Hochdrehender V10 Das V10-Triebwerk heult auf und mit einem lautstarken und unwiderstehlichen Röhren sprintet unser Supersportler über das Flugfeld. Bis auf 8.400 Touren dreht die Maschine hoch, erst dann setzt der Drehzahlbegrenzer ein. Die sechs Gänge wechselt das automatisierte Schaltgetriebe R tronic entweder selbstständig oder überlässt dies dem Fahrer über die Wippen am Lenkrad. Letzteres macht eindeutig mehr Spaß und unterstreicht die Motorsport-Ambitionen, die der R8 GT hegt. Die einzelnen Schaltvorgänge gehen zwar äußerst zügig, aber nicht gerade sanft vonstatten. Dezentes Kopfnicken beim Gangwechsel ist also stets inklusive. Aber auch das gehört eben zu echtem Rennwagen-Feeling.

Stärkster Serien-Audi Dank überarbeitetem Motormanagement macht der Zehnzylinder-Sauger den R8 GT zum aktuell stärksten Serien-Audi. Das hinter der Fahrerkabine untergebrachte 5,2-Liter-Aggregat entwickelt 35 Pferdestärken mehr als im normalen R8 5.2 FSI quattro. 560 PS Leistung und 540 Newtonmeter Drehmoment stehen nun bereit. Das Phänomen des "In-die-Sitze-gepresst-Werdens" wird oft beschrieben, beim R8 GT trifft es aber einfach zu. Nur 3,6 Sekunden vergehen, bis aus dem Stand 100 km/h erreicht sind. Schon nach 10,8 Sekunden ist der Wagen auf 200. Das weckt beim Adrenalin ausstoßenenden Fahrer schon einmal die Lust auf ein Wettrennen mit einem Flugzeug, das man gefühlt gar nicht verlieren kann. Bis zu 320 Stundenkilometer schnell rennt der Top-R8. Doch die 1,3 Kilometer lange Startbahn in Eggenfelden reicht nicht aus, um sich der 300er-Marke auch nur zu nähern. 100 Kilogramm abgespeckt Insgesamt 100 Kilogramm haben die Ingenieure beim GT im Vergleich zum herkömmlichen R8 5.2 FSI quattro an Gewicht eingespart. So sind der hintere Stoßfänger, die Sideblades, die Heckklappe sowie der Heckflügel aus leichtem, Kohlefaser-verstärkten Kunststoff (CFK) gefertigt. Die Windschutzscheibe besteht aus dünnerem Glas, die Trennscheibe zwischen Fahrerkabine und Motorraum aus Polycarbonat. Allein 32 Kilo­gramm Ersparnis bringen die Schalensitze mit ihrem Chassis aus Glasfaser-verstärktem Kunststoff (GFK).

Kerzengerade selbst bei 250 km/h Selbstredend liegt der 1,6 Tonnen schwere R8 GT perfekt auf der Straße. Der Zweisitzer bleibt selbst bei Geschwindigkeiten jenseits von 250 km/h kerzengerade in der Spur. Durch Kurven kann man den Boliden auch dank direkter Lenkung perfekt zirkeln. Um den Freizeit-Renner standesgemäß zu verzögern, packen Keramikbremsen fest zu. Selbst im Alltag - etwa bei der Fahrt durch die Stadt - bewahrt sich der Audi einen passablen Restkomfort. Apropos Stadt: Stolze 21 Liter gibt der Hersteller als City-Verbrauch an. Entsprechend kann man innerorts der Tankuhrnadel beim Wandern zuschauen. Kombiniert soll der R8 GT 13,9 Liter Sprit konsumieren. Doch bei ambitionierter Fahrt fließen auch problemlos 20 Liter durch die Benzinleitungen. Optionales Race-Paket Wer sich bewundernde Blicke sowie vielleicht ab und zu ein wenig Applaus sichern möchte, der muss für den R8 GT mindestens 193.000 Euro auf den Tisch legen. Für 5.850 Euro extra gibt es ein Race-Paket, das zusätzlich einen Überrollbügel, Vierpunkt-Gurte, einen Batterie-Notausschalter sowie einen Feuerlöscher beinhaltet.
Technische Daten
Antrieb:permanenter Allradantrieb
Getriebe:automatisiertes Sechsgang-Schaltgetriebe
Motor Bauart:Ottomotor in V-Form mit Benzindirekteinspritzung
Hubraum:5.204
Anzahl Ventile:4
Anzahl Zylinder:10
Leistung:412 kW (560 PS) bei UPM
Drehmoment:540 Nm bei 6.500 UPM
Preis
Neupreis: 193.000 € (Stand: April 2011)
Fazit
Bereits der herkömmliche Audi R8 5.2 ist ein Supersportwagen der Extraklasse, doch der R8 GT setzt noch eins obendrauf: Nicht nur stärker und leichter, sondern auch noch sportlicher, dynamischer und kompromissloser ist der Bolide geworden. Das stärkste Serienmodell, das Audi im Programm hat, überzeugt durch eindrucksvollen Sound, extreme Fahrwerte und eine super Straßenlage. Kritisch anzumerken bleiben lediglich sportwagentypische Punkte wie der hohe Preis und der hohe Verbrauch. Doch diese beiden Kriterien werden wohl kaum Interessenten vom Kauf abhalten.
Testwertung
5.0 von 5

Quelle: auto-news, 2011-04-08

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