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Testbericht

Elfriede Munsch/SP-X, 26. August 2020
SP-X/Köln. Der Renault Kadjar, der im Sommer 2015 auf den Markt kam, ist ein Spätstarter. Eigentlich verwunderlich, verkauft sich das Schwestermodell Nissan Qashqai wie geschnittenen Brot und ist seit 2013 schon in der zweiten Generation erhältlich. Warum Renault so lange auf einen Ableger des Erfolgsmodells warten musste, bleibt wohl Geheimnis der Strategen der Renault-Nissan-Allianz.   Karosserie und Innenraum: Obwohl Kadjar und Qashqai technisch eng verwandt sind, sieht man die Verwandtschaft nicht auf den ersten Blick. Die französische Designabteilung hat dem Kompakt-SUV ein eigenständiges Blechkleid geschneidert. Der 4,45 Meter lange Franzose – sieben Zentimeter länger und vier Zentimeter breiter als sein japanisches Pendent – fährt mit dem typischen Renault-Gesicht samt dem markanten Rhombus vor. Schmale Scheinwerfer, die hohe Motorhaube und die breiten Kotflügel lassen den Kadjar unter den vielen Kompakt-SUV auffallen.  Das Platzangebot ist ordentlich, allerdings eignen sich die Sitze nur bedingt für einen Langstreckeneinsatz. Der Kofferraum mit seinem flexiblen Ladeboden bietet Stauvolumen von 472 bis zu 1.478 Litern. Der zweigeteilte Ladeboden kann auch als Kofferraumteiler senkrecht gestellt werden und verhindert so ein Verrutschen des Gepäcks. Der Gesamteindruck des Interieurs hängt von der gewählten Ausstattungslinien an. In den höheren und teureren geht es recht gediegen zu. Hier sorgen etwa Einfassungen in Matt-Chrom für eine edel wirkende Anmutung.  Anfang 2019 erhielt der Kadjar ein Facelift. Der Kühlergrill ist seitdem etwas breiter ausgeführt und in der Top-Ausstattung mit Chrom verziert. Auf dem Dach sorgt eine Haifischantenne für besseren Radio- und GPS-Empfang. Zu den Änderungen im Innenraum zählen unter anderem Ambiente-Licht, eine überarbeitete Klimabedienung und ein bündig in die Mittelkonsole eingelassene 7-Zoll-Infotainment-Touchscreen. Außerdem gibt zwei USB-Anschlüsse im Fond. Die Verarbeitungsqualität lässt manchmal zu wünschen übrig: Die Sitze können knarren und es klappert im Innenraum.  Motoren und Antrieb: Zum Marktstart bestand das Motorenangebot aus einem Benziner und zwei Diesel. Der 1,2-Liter-Vierzylinder-Turbobenziner leistet 96 kW/130 PS. Standardmäßig sorgt ein manuelles Sechsganggetriebe für die Kraftübertragung, ein Siebengang-Doppelkupplungsgetriebe (DSG) steht alternativ zur Wahl. Auf ebenfalls 130 PS kommt der 1,6-Liter-Selbstzünder, der auch auf Wunsch mit Allrad ausgeliefert wurde. Der 1,5-Liter-Diesel mit 81 kW/110 PS ist nur mit Frontantrieb erhältlich. Als Alternative zum Handschalter übernimmt hier ein Sechsgang-DSG die Schaltarbeit. Ein 120 kW/162 PS starker Turbobenziner fungierte zwischen Ende 2016 und Mitte 2018 als Topaggregat. Mit dem Facelift flogen die beiden Turbobenziner aus dem Programm. Ein aufgeladener und partikelgefilterter 1,3-Liter-Vierzylinder in zwei Leistungsstufen (103 kW/140 PS und 117 kW/160 PS) erfüllt nun die Abgasnorm Euro 6d-temp. Serienmäßig sind beide Ottos an eine Sechsgang-Handschaltung gekoppelt, optional ist ein siebenstufiges Doppelkupplungsgetriebe verfügbar. Auf Dieselseite stellt seit Sommer 2018 ein 1,5-Liter mit 85 kW/115 PS die Basisvariante dar. Sie überträgt die Kraft mittels manuellem Schaltgetriebe oder Siebengang-DSG an die Vorderräder. Top-Triebwerk ist ein handgeschalteter 1,7-Liter mit 110 kW/150 PS, der auch mit Allrad zu haben ist. Für die frontgetriebenen Kadjar-Modelle gibt es eine Grip-Kontrolle, die das Antriebsmoment an den Vorderrädern über Bremseingriffe regelt. Die Motoren geben sich beim Verbrauch moderat: Die Benziner verbrauchen zwischen 5,5 und 6,1 Litern, die Diesel zwischen 3,8 und 5,2 Liter.Ausstattung und Sicherheit: Den Basis-Benziner gab es ab rund 20.000 Euro. Natürlich sind solche Fahrzeuge mager ausgestattet. Wer ein wenig Komfort sucht, sollte zu den höheren Ausstattungslinien greifen. Bei der Top-Version „Bose Edition“ zählen unter anderem ein Infotainment-Navisystem, Voll-LED-Scheinwerfern, 19 Zoll-Alus und eine Zwei-Zonen-Klimaanlage zum Serienumfang. Beim NCAP-Crashtest erreichte der Kadjar 2015 die Fünf-Sterne-Wertung. Das Angebot an Assistenten hat sich über die Jahre gewandelt; gab es zu Beginn nur wenige Helfer ab Werk, fahren die neueren Modelle serienmäßig mit Fernlicht- und Spurhalteassistenten vor. Gegen Zuzahlung stehen aber weitere wie Tot-Winkel-Überwachung oder Notbremsassistent zur Wahl.  Qualität: Die ersten TÜV-Untersuchungen hat der Kadjar gut überstanden. Die Anzahl der mängelfreien Exemplare liegt über dem Durchschnitt. Zwei Schwachpunkte gibt es allerdings: rostige Bremsscheiben und defekte Beleuchtung. Auch bei der Abgas-Untersuchung zeigt das SUV Schwächen. Interessenten sollten zudem darauf achten, dass die diversen Rückrufe vom Vorbesitzer durchgeführt wurden, darunter Rückrufe wegen fehlender Schweißpunkte an den hinteren Längsträgern oder falsch programmierte Airbagsteuergeräte.  Fazit: Wer die etwas höhere Sitzposition eines Kompakt-SUV schätzt und ein wenig Raumgefühl um sich mag, kann auch den Renault Kadjar in die engere Wahl nehmen. Für ältere Modelle muss man rund 10.000 Euro anlegen, drei Jahre alte Fahrzeuge sind ab rund 15.000 Euro zu haben. Kompakt-SUV gibt es viele. Seit 2015 gehört auch der Renault Kadjar in dieses Segment. Dabei hätte er viel früher sein können. An der Qualität ändert das nichts.
Fazit
Kompakt-SUV gibt es viele. Seit 2015 gehört auch der Renault Kadjar in dieses Segment. Dabei hätte er viel früher sein können. An der Qualität ändert das nichts.

Quelle: Autoplenum, 2020-08-26

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