Nissan Qashqai im Test: Der Pate, zweiter Teil
Testbericht
Madrid (Spanien), 24. Januar 2014 - Verdammt, jetzt bloß nicht wieder etwas zum Namen sagen. Qashqai ist aber auch ein (übrigens bewusst gewähltes) Meisterwerk der Unaussprechlichkeit. Die Kunden scheint es nicht gestört zu haben, denn Nissans Kompakt-SUV hat seit 2007 gut 1,5 Millionen Liebhaber in Europa gefunden. Selbst auf dem einheimisch dominierten deutschen Automarkt konnte der Qashqai enorm punkten. Obwohl er 2013 eigentlich schon ein Auslaufmodell war, griffen 26.710 SUV-Freunde zu. Zum Vergleich: Damit liegt er vor dem Skoda Yeti (22.045 Stück) und wird in seinem Segment nur vom Platzhirsch VW Tiguan (57.838 Exemplare) überflügelt. Unauffällig aufgefrischt Jetzt blasen die Japaner zum Halali und bringen die zweite Qashqai-Generation zur Tiguan-Jagd in Stellung. Dabei muss man schon genauer hinsehen, um den Nachfolger identifizieren zu können. In der Länge gibt es knapp fünf Zentimeter mehr, während die Höhe um 1,5 Zentimeter gesenkt wurde. Optisch greift der neue Qashqai das Design des Vorgängers auf, bekam aber von den Stilisten mehr Dynamik und Schärfe ins Blech gepresst. Doch kein Grund zur Sorge: Groteske Auswüchse im Stil eines Mercedes GLA finden nicht statt. Warum auch? Schließlich hat sich die bisherige Gestaltung ausgezahlt, zudem profitieren die Sichtverhältnisse davon. Übrigens: Wer einen Nachfolger des siebensitzigen Qashqai +2 sucht, muss künftig zum 4,66 Meter langen, neuen X-Trail greifen. Clevere LösungenDurchdacht präsentiert sich der Kofferraum, hier passen mindestens 430 Liter Gepäck hinein. Die Stehhöhe unter der Heckklappe wurde um 20 Zentimeter auf 1,86 Meter vergrößert. Werden die hinteren Lehnen umgeklappt, entsteht eine ebene Fläche, das maximale Kofferraumvolumen beträgt 1.585 Liter. In der Praxis überzeugen sowohl die niedrige Ladekante und der variable Ladeboden namens "Flexi-Board". Der Clou hierbei: Der vordere Teil kann als Raumtrenner hochgestellt werden, was sich beim Verstauen von kleineren Einkäufen auszahlt. Wir arbeiten uns weiter nach vorne und checken den Fond. Dort ist die Beinfreiheit gut, wenngleich nicht grenzenlos üppig. Dann machen wir uns mit dem Cockpit vertraut. Große Probleme bereitet das nicht, fast alles ist an der richtigen Stelle. Durchdachte Details sind die Mittelarmlehne mit massig Stauraum und USB-Anschluss, das Fünf-Zoll-TFT-Display zwischen den Instrumenten und die elektronische Parkbremse, die sich beim Anfahren automatisch löst. Was generell auffällt, ist die deutlich verbesserte Materialauswahl und Qualitätsanmutung.
| Antrieb: | Frontantrieb |
|---|---|
| Anzahl Gänge: | 6 |
| Getriebe: | Schaltgetriebe |
| Motor Bauart: | Diesel mit Common-Rail-Direkteinspritzung |
| Hubraum: | 1.461 |
| Anzahl Ventile: | 4 |
| Anzahl Zylinder: | 4 |
| Leistung: | 81 kW (110 PS) bei 4.000 UPM |
| Drehmoment: | 260 Nm bei 1.750 - 2.500 UPM |
Die Chancen stehen gut, dass der neue Nissan Qashqai die Erfolgsgeschichte des Vorgängers fortsetzt, obwohl die Konkurrenz größer geworden ist. Ein modernes, aber nicht übertrieben dynamisches Design und der hervorragende 110-PS-Diesel sind nur zwei Argumente. Hinzu kommt eine reichhaltige Ausstattung zu einem Preis, von dem VW-Kunden nur träumen können. Leider ist das letzte Quäntchen an Assistenzsystemen ebenso wie LED-Scheinwerfer der Topversion vorbehalten. Störfaktoren sind zudem die etwas labberige Schaltung inklusive sehr langer Übersetzung. + laufruhiger 110-PS-Diesel, viele Assistenzsysteme, sehr gutes Preis-Leistungs-Verhältnis - unpräzise Schaltung, kaum Extras einzeln erhältlich

































