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Testbericht

23. Februar 2010
Tegernsee, 23. Februar 2010 - Rückblick: Wir schreiben das Jahr 1975. Gustav Mayer, Entwicklungschef für den VW Transporter, träumt von einem Bulli mit Allradantrieb. Einen offiziellen Entwicklungsauftrag gibt es zwar nicht, doch angeregt durch eigene Sahara-Reisen macht sich Mayer an erste Versuchsarbeiten. Fast schon heimlich wird aus vorhandenen Teilen der "T2 Allrad Prototyp" entwickelt und getestet. Bis der erste VW-Bus mit Allradantrieb in Serie geht, vergehen allerdings noch einmal zehn Jahre: 1985 kommt der T3 Syncro auf den Markt. 25. oder 35. Geburtstag? 2010 feiert der allradgetriebene Bulli also Geburtstag, je nach Zählweise den 25. oder - wenn man sich auf Gustav Mayer beruft - schon den 35. Nachdem im Herbst 2009 bereits der frontgetriebene T5 ein Facelift und neue Motoren erhielten, sind nun auch die 4Motion-Modelle dran. Statt Pumpe-Düse-Aggregaten mit fünf Zylindern kommen jetzt Vierzylinder-Diesel mit Common-Rail-Einspritzung zum Einsatz. Die beiden stärksten angebotenen Motorisierungen mit 140 und 180 PS lassen sich künftig auch mit dem permanenten Allradantrieb kombinieren. Immerhin jeder zehnte T5 wurde zuletzt als 4Motion-Variante geordert. Erstmals 4Motion auch mit DSG Das modifizierte Allradsystem des T5 verfügt jetzt über eine neue Lamellenkupplung: Diese stammt vom schwedischen Partner Haldex und wird nicht wie bisher mechanisch, sondern elektronisch gesteuert. Der Kraftfluss an die Hinterräder kann somit stufenlos variiert werden. Im Extremfall ist sogar eine Drehmomentverteilung von bis zu 100 Prozent an die Hinterachse möglich. Der Traktionsverlust einzelner Räder soll von der elektronischen Differenzialsperre durch aktiven Bremseingriff verhindert werden. Neu für den T5 ist zudem die Kombination aus Allradantrieb und dem äußerst sanft und ohne Zugkraftverlust schaltenden Doppelkupplungsgetriebe DSG.

Multivan Startline mit 140 PS Wir sind den Multivan Startline 4Motion gefahren - die Basisausführung der Van-Variante in der T5-Baureihe. Dieser ist ausschließlich mit dem 140 PS starken Zweiliter-Turbodiesel erhältlich. Der Antrieb erweist sich für das mindestens 2,2 Tonnen schwere Fahrzeug als solide und ausreichend. Ohne Fahrgäste und Beladung bewältigt die Großraumlimousine die Serpentinenstraßen durch das bayerische Alpenvorland auch bergauf problemlos. Lediglich der laute Sound des Motors ist etwas störend. Die Sechsgang-Handschaltung arbeitet sehr exakt, die Lenkung angenehm direkt. Das insgesamt komfortabel abgestimmte Fahrwerk zeigt Schwächen bei starken Unebenheiten: Diese werden sehr ungefiltert auf die Passagiere übertragen. Auch offroad gute Traktion Erfreulich zeigt sich der Allrad-Multivan auch in Sachen Verbrauch: VW gibt 8,3 Liter Diesel auf 100 Kilometer an, wir benötigten auf unseren Testfahrten laut Bordcomputer nur unwesentlich mehr. Der Multivan 4Motion überzeugt nicht nur auf trockener Straße, sondern auch abseits befestigter Wege: Steigungen mit Matsch, Schnee und Eis bereiten dem Allrad-Bulli hinsichtlich der Traktion kaum Schwierigkeiten. Ein Assistent sorgt für problemloses Anfahren am Berg. Innen vielseitig und variabel Innen zeigt sich der Multivan Startline als vielseitiger und robuster Gefährte. Serienmäßig wird das Fahrzeug als Fünfsitzer geliefert. Im sehr großzügigen Fahrgastraum ist neben der Dreierrückbank auf Wunsch auch Platz ein oder zwei drehbare Einzelsitze. Der Boden ist mit Kunststoff ausgekleidet, darin eingelassene Schienen erlauben das Verschieben der Bank und der Sessel. In der seitlichen Schiebetür befindet sich ein Ausklapptisch, der sowohl im Innenraum als auch außerhalb des Fahrzeugs aufgestellt werden kann. Die Rückbank lässt sich wie ein Sandwich zusammenklappen oder zu einer Liegefläche umlegen. Für eine zügige Erwärmung des Fonds steht eine separate Heizung mit Ausströmern in Bodennähe zur Verfügung.

Radio kostet extra Der Multivan Startline 4Motion ist ab 37.316 Euro zu haben. Zur Serienausstattung gehören unter anderem Front-, Seiten- und Kopfairbags für vorne, elektrische Fensterheber sowie der Campingtisch. Gegen Aufpreis erhältlich sind etwa ein Spurwechsel-Assistent, eine Bettverlängerung oder das Gute-Nacht-Paket zur Verdunklung des Innenraums. Doch auch für ein Radio, eine Klimaanlage oder Nebelscheinwerfer muss der Kunde extra zahlen. Weitere 4Motion-Modelle vom T5 gibt es in den Varianten Transporter (als Liefer- oder Pritschenwagen), Caravelle (als Busversion) oder California (als Wohnmobil). Der Aufpreis der Allrad-Modelle gegenüber den Frontrieblern beträgt bei allen Versionen etwa 3.100 bis 3.200 Euro.
Technische Daten
Antrieb:permanenter Allradantrieb
Anzahl Gänge:6
Getriebe:Schaltgetriebe
Motor Bauart:Reihen-Dieselmotor mit Turboaufladung und Common-Rail-Direkteinspritzung
Hubraum:1.968
Anzahl Ventile:4
Anzahl Zylinder:4
Leistung:103 kW (140 PS) bei UPM
Drehmoment:340 Nm bei 1.750 bis 2.500 UPM
Preis
Neupreis: 37.316 € (Stand: Februar 2010)
Fazit
Der VW T5 Multivan Startline 4Motion ist ein variabler, praktischer und robuster Gefährte. Wer ein Fahrzeug mit großzügigem Platzangebot benötigt, das auch bei winterlichen Straßenverhältnissen oder abseits befestigter Wege zum Einsatz kommt, macht mit dem Allrad-Bulli sicherlich nichts verkehrt. Da der T5 in den unterschiedlichsten Varianten und Ausstattungslinien zu haben ist, können Käufer sich ihr Wunschfahrzeug ganz für ihre Bedürfnisse zusammenstellen. Abzüge gibt es für den etwas lauten 140-PS-TDI und das bei starken Unebenheiten nicht ganz überzeugende Fahrwerk.
Testwertung
4.5 von 5

Quelle: auto-news, 2010-02-23

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