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Testbericht

27. August 2013
Berlin, 27. August 2013 - Auch Land Rover springt endlich auf den Hybrid-Zug auf und präsentiert auf der Automesse IAA in Frankfurt (12. bis 22. September 2013) den Range Rover und den Range Rover Sport mit der geballten Kraft aus V6-Diesel und Elektromotor. Noch im Herbst 2013 sind die Modelle bestellbar, im Frühjahr 2014 werden sie ausgeliefert. Erste Prototypen absolvieren in diesen Tagen eine Mammut-Testfahrt: Die 16.000-Kilometer-Route führt vom Land-Rover-Stammwerk im englischen Solihull ins indische Mumbai. Dort sitzt Tata Motors, die Konzernmutter von Land Rover. Beim kurzen Zwischenstopp in Berlin konnten wir den Range Rover Hybrid erstmals auf der Straße und im Gelände fahren. Prototyp fällt auf Ein normaler Range Rover ist im Straßenverkehr schon nicht zu übersehen, unser Hybrid-Prototyp zieht die Blicke auf sich wie ein aus dem Zoo entfleuchter Elefant. Das kommt allerdings in erster Linie daher, dass das Expeditions-Auto nicht nur grün beklebt ist, sondern auch zwei Dieselkanister und ein Ersatzrad auf dem Dach mitführt. Das spätere Serienmodell wird man von den anderen Range-Rover-Motorisierungen nur durch einen Schriftzug am Heck unterscheiden können. Aus der hohen Sitzposition lässt sich das Gewühl gelassen betrachten. Das luxuriös mit Leder und Holz ausstaffierte Interieur erinnert wie von den anderen Range-Modellen gewohnt, mehr an eine Lounge, als an ein Automobil. Leise und geschmeidig bahnt sich der große Geländewagen seinen Weg, so wie man das von ihm kennt und erwartet. Erstmals V6-Diesel mit Elektromotor gekoppeltEine Alukarosserie und weitere Diätmaßnahmen hatten den bis dato fetten Range bei seiner Neuauflage im Jahr 2012 mächtig abspecken lassen, nun wird weiter an der Verbrauchsschraube gedreht. Unter dem Blech verbirgt sich ein Novum: Im Range Rover Hybrid wird erstmals ein V6-Diesel mit einem Elektromotor gekoppelt. Die Verbrenner-Rolle übernimmt der aus dem neuen Range Rover Sport bekannte Dreiliter-V6-Diesel mit 292 PS, den Stromer spielt ein 35 kW (48 PS) starker Elektromotor. Dieser sitzt zwischen dem Dieselaggregat und der Achtgang-Automatik von ZF. Seine Nahrung bezieht der Elektriker aus einer etwa 50 Kilogramm schweren, flüssigkeitsgekühlten Lithium-Ionen-Batterie, die geschützt unter dem Fahrzeugboden versteckt wurde. Dadurch muss man auch im Kofferraum keinen Platzverlust hinnehmen und selbst die optionale dritte Sitzreihe ist noch zubuchbar.
Nur 6,4 Liter Diesel Wie Ross McMurren, Hybrid-Entwickler bei Land Rover, erklärt, soll sich der Hybride in punkto Power in keiner Weise hinter dem 4,4-Liter-V8-Diesel SDV8 verstecken. Auf dem Papier klappt das schon mal: Mit dem V8 teilt sich der doppelmotorige Brite die Gesamtleistung von 340 PS, das maximale Drehmoment von 700 Newtonmeter, die Sprintzeit von unter sieben Sekunden auf Tempo 100 und die Spitzengeschwindigkeit von knapp unter 220 km/h. In der Praxis sieht es ähnlich aus: Der Sechszylinder klingt zwar nicht so schön kraftvoll-brummend wie der V8-Selbstzünder, aber bei der Performance kann der Kleine dem Großen wie versprochen das Wasser reichen. Bei normaler Fahrt läuft nur der Diesel, beim Beschleunigen unterstützt der E-Motor den Verbrenner sofort mit einer Drehmomentspritze. Die bullige Kraftentfaltung ist ein Genuss, die Achtstufen-Automatik wechselt gewohnt sanft die Gänge. Auch die Momente, bei denen der Stromer zu- und abschaltet, sind kaum zu spüren. Der Elektromotor fungiert beim Bremsen als Generator, der die Batterie wieder lädt. Wann das passiert, und wie viel Saft die Batterie hat, wird in einem Hybrid-Display hinter dem Lenkrad angezeigt. Nur knauserige 6,4 Liter Diesel soll der Hybridantrieb laut Land Rover auf 100 Kilometer verbrennen, das sind 2,3 Liter weniger, als der Hersteller für den SDV8 nennt. Bei unserem ersten Ausflug, der durch die Stadt und über die Autobahn ging, haben wir 8,9 Liter am Bordcomputer abgelesen. Abziehen muss man davon noch einen Mehrverbrauch durch den Dachgepäckträger. Auch darf man die Tatsache nicht außer acht lassen, dass es sich um ein Vorserienfahrzeug handelt. Nur 1,6 Kilometer rein elektrisch Auf Tastendruck fährt der Range sogar rein elektrisch, allerdings nur bis 48 km/h schnell und nur dürftige 1,6 Kilometer weit. Das ist wirklich wenig, da rollen andere weiter. Der Volvo V60 Plug-in-Hybrid beispielweise kann bis zu 120 km/h schnell werden und bis zu 50 Kilometer weit stromern. BMW nennt für den Concept X5 eDrive die Wegstrecke von 30 Kilometer, die das Auto nur von Strömlingen getragen wird. Doch für Land Rover stand, wie Ross McMurren betont, als Entwicklungsziel "größtmögliche Effizienz" ganz oben. Auch zum Thema Plug-in-Hybrid, das derzeit die Entwicklungsabteilungen fast aller großer Automobilproduzenten beschäftigt, wird bei Land Rover derzeit geforscht. Doch noch wird nicht verraten, wann und in welche Modelle die Lademöglichkeit an der Haushaltssteckdose kommt.
Technische Daten
Antrieb:Allradantrieb
Anzahl Gänge:8
Getriebe:Automatik
Motor Bauart:V-Dieselmotor; Permanent-Magnet-AC-Motor
Hubraum:2.993
Anzahl Ventile:4
Anzahl Zylinder:6
Leistung:215 (Diesel), 35 (E-Motor); 250 gesamt kW (292 (Diesel), 48 (E-Motor); 340 gesamt PS) bei UPM
Fazit
Nun kommt auch ein Hybrid-Antrieb von Land Rover. Die Kombination eines V6-Diesels mit einem Elektromotor soll dem Range Rover den niedrigen Verbrauchswert von 6,4 Liter bringen. Ein erster Ausflug im Prototyp durch die Stadt und über die Autobahn ließ den Bordcomputer einen Wert von 8,9 Liter anzeigen. Dass der Hybrid mit seiner Systemleistung dem hubraumgrößeren V8-Diesel nicht hinterherfährt, spricht für das sparsamere Modell. Beim Preis jedoch klappt die Kinnlade herunter, und das nicht vor Freude: 120.000 Euro sind eine happige Summe. Dafür erwartet man eigentlich, alle Vorzüge einer Verbrenner-Elektro-Kombination optimal nutzen zu können. Doch rein elektrisch - ideal für Kurzstrecken in der Stadt - schafft der Range gerade mal 1,6 Kilometer. In diesem Punkt haben die Briten noch Entwicklungspotenzial. + komfortable Luftfederung, geringerer Verbrauch, gleiche Leistung und Fahrwerte wieder V8-Diesel - sehr hoher Anschaffungspreis, sehr geringe Reichweite im reinen Elektromodus
Testwertung
4.0 von 5

Quelle: auto-news, 2013-08-27

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