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Testbericht

Benjamin Bessinger/SP-X, 22. Oktober 2020
SPX/Meppen. Die Szenerie erinnert ein wenig an Asterix und den Zaubertrank. Denn auf den ersten Blick ist der Smart ein kreuzbraver Kleinstwagen, der vorlaut und fröhlich, aber ausgesprochen friedlich durch die City stromert. Doch was für den Gallier sein Druide, das ist für den Smart die Firma Brabus und statt Zaubertrank gibt’s eine gehörige Portion Vitamin B.Das Ergebnis ist allerdings das gleiche: Der Zauber weckt in dem Kleinen ungeahnte Kräfte und aus dem niedlichen Winzling wird ein fieser Wüterich, der ungeniert die Muskeln spielen lässt: Herzlich willkommen im neuen Smart Ultimate E – dem elektrischen Flitzer für den höchsten Level im Großstadt-Tetris.Wer den spielen will, drückt in der Mittelkonsole den neuen Fahrspaß-Schalter und wechselt vom rekuperationsstarken E-Modus oder dem komfortablen Normalbetrieb in Sport oder gleich in Sport+. Dann hängt der kleine Giftzwerg gierig am Gas und wird unter der Last des rechten Fußes zum Kugelblitz auf Rädern: Als wolle er sich mit Porsche & Co. messen, schießt er von der Ampel davon, lässt im Zwischenspurt alle anderen Verkehrsteilnehmer hinter sich und carvt durch den Feierabendverkehr wie ein Ski-Profi durch die Stangen beim Riesen-Slalom.Dabei fühlt sich der Kraftmeier für die Westentasche so agil und aggressiv an, dass man umso verwunderter ins Datenblatt schaut: Der Sprint vom 0 auf 100 km/h soll tatsächlich noch 10,9 Sekunden dauern? Der Motor macht tatsächlich nur einen Sprung von 60 auf 68 kW/92 PS, und statt 160 soll es nun gerade mal 180 Nm Drehmoment geben. Selten war die Theorie der Praxis so weit unterlegen. Und ob man jetzt mit einer Akkuladung 157 Kilometer wie im Smart EQ oder 125 Kilometer weit kommt, wie im Ultimate E macht auch keinen großen Unterschied – viel länger will ohnehin niemand in einem Smart sitzen.Trotzdem sind sie bei Brabus für die Kritik gewappnet. Schließlich sind die Kunden dort Leistungszuwächse von 30 bis 50 statt nicht einmal 15 Prozent gewohnt. „Aber es ist nicht so, als hätten wir es nicht probiert“, sagt einer der Entwickler. Und am Motor hat es sicher nicht gelegen. Doch hätten sie in Bottrop dafür auch die Batterie anfassen und die Leistungselektronik austauschen müssen. Und das hätte den Preis ins Unermessliche getrieben. Und der ist mit rund 57.000 Euro ohnehin schon mehr als happig. Schließlich kostet das Grundmodell im Original weniger als die Hälfte.Aber es geht bei Brabus ja nie nur in Leistung. Und auch wenn die geschmiedeten 18 Zöller mit ihrer dünnen Gummipelle imposanter aussehen als die Serienräder, bei denen mit 16 Zoll Schluss ist, sind auch die Umbauten am Fahrwerk nebensächlich. Zumal der Smart selbst im Brabus-Trimm nicht zu einem wirklich komfortablen Auto wird.Was zählt beim Ultimate E sind vor allem Optik und Haptik. Außen steht dafür die so genannte Widestar- Karosserie mit neuem Bugteil samt großer Lüfter und kräftig ausgestellten Kotflügenl. Und innen macht insbesondere das Leder den Unterschied. Denn wenn erst mal alle Kunststoffe mit Kuhhaut verkleidet sind, sieht selbst ein Smart nicht mehr aus, als wäre er für den Discounter entwickelt. Nur den Retro-Charme der altbackenen Instrumente und an dem nun ja – bescheidenen - Komfort der dünnen Sitze ändert auch Brabus nicht.Trotzdem macht der Ultimate E mit seinem coolen Look und seinem engagierten Fahrverhalten tatsächlich Lust auf mehr. Doch wird es das nicht geben. Denn ultimativ ist dieses Auto nicht nur bei Antrieb und Auftritt. Sondern auch in der Zeitenfolge. Weil Daimler die Smart-Prodiktion bald einstellt und auf einen Nachfolger aus China setzt, ist der Ultimate E auch der letzte seiner Art.Brabus Ultimate E – Technische Daten:zweisitziges Cabrio, Länge: 2,74 Meter, Breite: 1,66 Meter (Breite mit Außenspiegeln: 1,89 Meter), Höhe: 1,54 Meter, Radstand: 1,87 Meter, Kofferraumvolumen: 260 - 340 LiterE-Motor: 68 kW/92 PS, maximales Drehmoment: 180 Nm, Heckantrieb, Eingang-Sportautomatik, 0-100 km/h: 10,9 s, Vmax: 130 km/h, Verbrauch: 13,9 – 15,8 kW/h/100 km, Batteriekapazität: 17 kW/h, Ladezeit (zu 80 Prozent): 6 Stunden mit 2,3 kW, 3,5 Stunden mit 7,4 kW, Reichweite: 100 - 125 km, Emissionsklasse: A+,Preis: ab ca. 57.000 EuroKurzcharakteristik:Warum: Weil mit Barbus-Power selbst ein Smart Spaß machtWarum nicht: Weil man bei Brabus ein bisschen mehr Power erwartetWas sonst: Bei diesem Preis? Ein ausgewachsenes Elektroauto zum BeispielWann kommt er: sofortDie Faszination für den Smart ist mit Vernunft allein nicht zu erklären. Deshalb zahlen echte Fans große Summen für Sonderserien des kleinen Autos. Die jüngste kommt von Tuningpartner Brabus, der den elektrischen Bonsai-Benz zum Ultimate E aufrüstet. Ultimativ ist der Wagen aber nicht nur bei Antritt und Auftritt.
Fazit
Die Faszination für den Smart ist mit Vernunft allein nicht zu erklären. Deshalb zahlen echte Fans große Summen für Sonderserien des kleinen Autos. Die jüngste kommt von Tuningpartner Brabus, der den elektrischen Bonsai-Benz zum Ultimate E aufrüstet. Ultimativ ist der Wagen aber nicht nur bei Antritt und Auftritt.

Quelle: Autoplenum, 2020-10-22

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