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Testbericht

Peter Maahn/SP-X, 18. November 2019
SP-X/Oslo. Nach langem Schneewittchen-Tiefschlaf ist ein Auto-Riese unvermittelt erwacht. Ein ansehnliches Elektro-Auto von Ford, verpackt in einem feinen Patchwork-Kleid aus SUV und sportlichem Kombi debütiert zeitgleich in Los Angeles und Oslo. Je nach Batterie liefert der Fünftürer vernünftige Reichweiten von gut 450 Kilometern bis hin zu 600 Kilometern, bleibt dank Mittelklasse-Maß von 4,71 Metern auch in engen Altstädten Europas nicht stecken und kann an schnellen Ladesäulen andocken. Nur zehn Minuten Ladezeit für weitere 95 Kilometer gibt Ford an.Und dann natürlich der Name, der für Western-Romantik, grenzenlose Freiheit in endloser Weite und ungebändigter Entschlossenheit steht. Der Mustang, die amerikanische Sportwagen-Legende schlechthin, lieh seinem neuzeitlichen Nachkommen den Vornamen. „Mustang Mach-E“ – für altgediente Fans des Klassikers fast eine Gotteslästerung, für die Marketing-Fachleute von Ford eine willkommene Verkaufshilfe. Das Logo mit dem galoppierenden Wildpferd darf beim Stromer sogar die dröge Ford-Pflaume aus dem Bereich verdrängen, in dem beim Klassiker der Kühlergrill zu finden ist.Morgens, halb zehn in Oslo, die graue Betonhalle am Rande des Fjords ist mit Ford-Planen verkleidet. Gut sechs Stunden nach der Weltpremiere in Los Angeles fallen auch in Europa die letzten Hüllen vom lange geheim gehaltenen Mach-E. Die norwegische Hauptstadt wurde bewusst gewählt: Nirgendwo in Europa ist der Anteil elektrischer Autos so groß, nirgendwo sind Tesla-Modelle so präsent, nirgendwo ist der abgasfreie Antrieb so selbstverständlich. Norwegens Ford-Chef berichtet, dass in der ersten Stunde nach Freigabe der Internet-Bestellung bereits 450 Mustangs fix von Privatkunden geordert wurden.Jetzt gilt der Mach-E, den die Amerikaner „Meck-i“ aussprechen, als der wichtigste Tesla-Jäger weltweit. In der letzten Woche, kurz nach ersten geleakten Internet-Infos über den elektrischen Ford, verzeichnete die Tesla-Aktie deutliche Verluste. Analysten stuften gleichzeitig die Erfolgsausschichten sogar um 40 Prozent zurück. Düstere Vorzeichen für das Vorzeige-Unternehmen, das über Jahre hinweg die trägen Konzerne der alten Welt vor sich hergetrieben hat. Ford hat vor allem die erfolgreiche Tesla-Mittelklasse im Visier, das aktuelle Model 3 natürlich, aber auch das kommende Kompakt-SUV Model Y, das auch bei Berlin gebaut werden soll.Dabei geht es natürlich um den Preis. Das Basismodell des Mustang Mach-E mit 190 kW/258 PS und rund 450 Kilometern Reichweite wird für 46.900 Euro angeboten. 40 Minuten reichen, um seinen 75 kW/h-Akku von 10 auf 80 Prozent zu laden. Selbst der Spitzen-Mustang mit dem 99 kW/h-Akku und 600 Kilometer Reichweite liegt zumindest in Norwegen noch unter 50.000 Euro. Tesla-3-Niveau also, aber weit unter den Kursen, die zum Beispiel Audi für den Q5 e-tron oder Mercedes für den EQC aufrufen.Bei allem Hightech wie dem überdimensionalen hochkant stehendem Display im Zentrum des Armaturenbretts, den Sensoren anstatt klassischer Türgriffe oder der Bedienung vieler Funktionen über das Smartphone muss sich auch ein „Überflieger“ wie der Ford Mach-E erst einmal ins Bewusstsein derjenigen Kunden fahren, die bereit sich eine Menge Geld locker zu machen. Denn Ungemach droht dem Ami nicht nur durch die deutschen Rivalen und deren angekündigten E-Autos in allen Klassen. Die Chinesen stehen vor der Tür und werden vermutlich mit Kampfpreisen antreten. Beispiele sind Byton oder Aiways, die 2020 kommen.Unterm Strich bleibt die Erkenntnis, dass Ford aus dem vermeintlichen Abseits der letzten Jahre in den Angriffsmodus gewechselt ist. Das erhöht den Druck auch auf die deutschen Hersteller. Und natürlich auf Tesla.Fast zeitgleich hat der US-Autoriese Ford sein erstes ernstzunehmendes Elektroauto in Kalifornien und Europa vorgestellt. Da die Preise deutlich unter der 50.000-Marke beginnen, rechnen sich die Amerikaner auch große Chancen in Europa aus.
Fazit
Fast zeitgleich hat der US-Autoriese Ford sein erstes ernstzunehmendes Elektroauto in Kalifornien und Europa vorgestellt. Da die Preise deutlich unter der 50.000-Marke beginnen, rechnen sich die Amerikaner auch große Chancen in Europa aus.

Quelle: Autoplenum, 2019-11-18

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