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Testbericht

Walther Wuttke/SP-X, 9. Dezember 2013

Auch der eigentlich eher für großvolumige Limousinen und Crossover bekannte amerikanische Hersteller Cadillac setzt künftig stärker auf nachhaltigere Mobilität und will in den kommenden Jahren mehrere elektrisch angetriebene Modelle auf den Markt rollen. Offensichtlich veranlasst der Erfolg des Tesla Model S die Verantwortlichen der ältesten US-Luxusmarke zu einem Umdenken. Als erster Vertreter der neuen Mobilitätsgeneration kommt im Januar das Luxus-Coupé ELR mit Reichweitenverlängerung auf den Markt.

Cadillacs Vertriebschef Bob Ferguson erklärte jetzt dem Nachrichtendienst „The Detroit Bureau“, dass er sich in Zukunft ein größeres und noch luxuriöseres Fahrzeug als den ELR vorstellen könne. Mit der für Cadillac ungewohnten Technik will man Kunden in den USA und auf Exportmärkten ansprechen, die die Marke bei ihren Kaufabsichten bisher noch nicht berücksichtigt haben. Ferguson: „Ich bin außerordentlich optimistisch, dass sich der ELR vor allem an der Westküste und im Nordosten bestens schlagen wird. Wir stehen zu dieser Technologie, und das wird zu weiteren E-Modellen von Cadillac führen.“

Während der Vertriebschef seinen Optimismus über die Absatzaussichten des ersten „grünen Cadillacs“ kaum bremsen kann, sind die PR-Verantwortlichen der Marke vor allem damit beschäftigt, die Verwandtschaft zwischen dem Chevrolet Volt und dem noblen Cadillac ELR zu verschleiern. Zwar rollt der ELR wie der Volt von den Bändern der GM-Fabrik in Hamtramck (Michigan) und nutzt auch den gleichen Antriebsstrang (1,4-Liter-Vierzylinder mit 63 kW/86 PS und Elektromotor mit 85 kW/110 kW) des Chevy, sodass die Leistungsdaten bei Beschleunigung und Höchstgeschwindigkeit weitgehend identisch sind. Lediglich bei der elektrischen Reichweite schlägt der ELR den Chevy und erreicht nach Werksangaben 60 Kilometer. Als kombinierte Reichweite gibt Cadillac 555 Kilometer an. Beim Verbrauch liegt allerdings der kompaktere und daher leichtere Volt vorne. Der ELR benötigt nach Werksangaben 7,1 Liter auf 100 Kilometer, der Volt begnügt sich mit 6,3 Liter (US-Messverfahren).

Beim Preis allerdings fährt der ELR in einer ganz anderen Liga. Mit einer Basisauszeichnung von 75.995 liegt er gut 40.000 Dollar über dem Volt. Für Zeitgenossen, die mehr Luxus und Exklusivität erwarten, bietet Cadillac zum Verkaufsstart eine besonders hochwertig ausgestattete und auf 100 Exemplare begrenzte Sonderserie an, die in Zusammenarbeit mit dem Nobel-Kaufhaus Saks Fifth Avenue entstand und das Konto mit 89.500 Dollar belastet.

Dafür bietet der Cadillac allerdings viel mehr Luxus als der Chevy. Dazu gehören unter anderem zwei je nach Getränk beheizte oder gekühlte Cupholder. Außerdem betrieben die Ingenieure großen Aufwand zur Geräuschisolierung, damit die Insassen nicht bemerken, wenn sich der 1,4-Liter große Verbrenner zuschaltet. Daher werden die Geräusche des Motors und des Antriebsstrangs elektronisch analysiert und über die Bose-Audioanlage neutralisiert. Zusätzlich wurden an verschiedenen Stellen der Karosserie weitere Isolierungen montiert, um die Passagiere vor akustischen Störungen zu bewahren.

Über eine App ist der ELR außerdem mit dem Netz verbunden. So wird der Fahrer über Ladestationen, Energiekosten und die Verteilung von nachhaltig erzeugtem Strom informiert. In Europa wird der „grüne Cadillac“ gegen Ende des kommenden Jahres erwartet.

Cadillac? Das ist doch die GM-Marke mit den großen, durstigen Motoren versteckt in ausladenden Karosserien. Denkste. Auch die US-Edelmarke muss künftig Sprit sparen. Wie das aussehen könnte, zeigt der elektrisch angetriebene ELR. Rein technisch gesehen, bedient sich das 76.000 Dollar teurere Edel-Coupé allerdings lediglich bei einem profanen Verwandten.

Fazit
Cadillac? Das ist doch die GM-Marke mit den großen, durstigen Motoren versteckt in ausladenden Karosserien. Denkste. Auch die US-Edelmarke muss künftig Sprit sparen. Wie das aussehen könnte, zeigt der elektrisch angetriebene ELR. Rein technisch gesehen, bedient sich das 76.000 Dollar teurere Edel-Coupé allerdings lediglich bei einem profanen Verwandten.

Quelle: Autoplenum, 2013-12-09

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