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Testbericht

Hans Bast, 29. Juni 2012
Noch in diesem Jahr wird Dacia einen weiteren Familien-Van zum Kampfpreis auf den deutschen Markt bringen. Der Dacia Dokker kommt mit 5 Sitzen und viel Platz für Freizeit und Urlaub in die Autohäuser.

Wie macht aus dem siebensitzigen Raumwunder einen praktischen Stadtwagen? Man schneidet von dem Dacia Lodgy hinten 13 Zentimeter ab und verpasst ihn zwei Schiebetüren - fertig ist der neue Familien-Van, genannt Dokker. Tatsächlich aber basiert der neue Hochdachkombi auf der technischen Basis des verbesserten Logan. Auch wenn diese fünfte Baureihe von vorn sehr dem Siebensitzer ähnelt. Der Dokker hat aber nur fünf Sitzplätze. Und auch sonst fällt er deutlich karger aus, als der Lodgy. In der Grundausstattung hat der Dokker nur eine Schiebetür - rechts - und die Fenster müssen von Hand gekurbelt werden. Erst in der nächsthöheren Ausstattung wird es gemütlich. Dann kommt eine linksseitige Schiebetür hinzu, die Fenster werden elektrisch gehoben und gesenkt die Zentralverriegelung kann dann per Funk bedient werden.

Erst einmal eingestiegen verfügt der Dokker innen über ausreichend Platz. Der Kunststoff macht einen soliden Eindruck und wird jetzt zweifarbig angeboten. Zarte Chrom-Einfassungen sind das einzige Zugeständnis an den verwöhnten Zeitgeschmack. Ansonsten herrscht kompromisslose Funktionalität. Auf dem Armaturenbrett befindet sich ein großzügiges Ablagefach und in den Türverkleidungen auch. Ein zusätzliches Staufach haben die Ingenieure unter dem Dachhimmel über den Vordersitzen angebracht. So ist das Hochdach nicht ganz überflüssig. Die Bedienelemente sind gut erreichbar und die Armaturen gut abzulesen. Ab der höheren Ausstattung gibt es noch einen höhenverstellbaren Fahrersitz. Angenehm ist die in dieser Fahrzeugklasse übliche hohe Sitzposition. Sie gestattet in Verbindung mit den großen Fensterflächen einen ausgezeichneten Überblick auf die Verkehrssituation in allen Richtungen

Nicht mehr als solide Basis ist die Sicherheitsausstattung. ABS, ASR und ESP sind immer serienmäßig. Vier Airbags spendiert Dacia dem Dokker und alle drei Sitze der Rücksitzbank haben Isofix-Kindersitzbefestigungen. Die gute Servolenkung und der Radstand (2,81 Meter) sorgen für ein ordentliches Handling. Bei Motoren zeigt sich das bekannte Bild. Der etwas in Jahre gekommen 1,6-Liter-Benziner geht nur unwillig an die Arbeit. Er leistet 83 PS und beschleunigt den Dokker in 14,3 Sekunden auf 100 km/h. Die Höchstgeschwindigkeit ist bei 159 km/h erreicht. Der Verbrauch liegt bei 7,5 Litern Super. Als reine Benzinsparversion bietet Dacia den 75-PS Diesel an. Der braucht dann sogar fast 16 Sekunden für den Sprint auf 100 km/h. Dafür verbraucht er auch nur 4,5 Liter Diesel im Durchschnitt. Nicht mehr verbraucht der 90-PS-Motor - der ist dabei aber deutlich dynamischer. Der Beschleunigungswert von 13,6 Sekunden und die Höchstgeschwindigkeit von 162 km/h erlauben ein zügiges jonglieren im hektischen Großstadtverkehr. Der sehr gute 110-PS-Motor ist weiterhin dem Renault Kangoo vorbehalten. Etwas Abstand zum Konzernbruder muss schon sein.

Gegenüber dem Lodgy hat man aber bei der Geräuschdämmung gespart. Das Motorgeräusch, besonders von den beiden Selbstzündern, dringt deutlich vernehmbar in den Innenraum. Es wird nur übertönt von der noch lauteren Klimaanlage. Auf höchster Stufe ist die Klimaanlage so laut, dass man das Radio lauter stellen muss, um den Verkehrsfunk überhaupt zu verstehen. Auch die Helligkeit des Tachometers ist nicht regelbar. An sonnigen Tagen fährt jeder gern mit Sonnenbrille. Bei ausreichender Stärke der Brille ist der Tacho aber nicht mehr ablesbar. Ein kleiner Drehknopf für die Regulierung der Tachobeleuchtung könnte hier Wunder bewirken. Ein weiteres Ärgernis: Der Bildschirm des Navis so tief angebracht, das man immer den Blick von der Straße nehmen muss, um sich zu orientieren. Das ist nicht mehr ganz zeitgemäß. Der Kunde ist da eventuell mit Zusatzgerät aus dem Elektronikfachhandel besser bedient - allein weil es höher im Sichtbereich montiert werden kann.

Überhaupt wird alles, was nicht direkt mit der eigentlichen Transportaufgabe zu tun hat, von Dacia etwas stiefmütterlich behandelt. So hat der Dokker einen großen Gepäckraum von 800 Litern, der bei Bedarf auf bis zu 3000 Liter vergrößert werden kann und die maximale Zuladung von 605 kg passt sehr gut dazu. Der Kangoo kann nur 590 kg zuladen. Eine zweite Schiebetür, ein Bordcomputer und eine Einparkhilfe gibt es aber nur in Verbindung mit höheren Ausstattungen. Klimaanlage und Navigationssystem gibt es nur gegen Aufpreis. Unschlagbar günstig soll allerdings der Preis werden. Unter Vorbehalt wurde kommuniziert, dass der Einstiegspreis für die Basisversion bei 8990 Euro liegen soll. Wird eine ähnliche Preispolitik wie beim Lodgy verfolgt, kann man für schätzungsweise 11.000 Euro eine gut ausgestatteten und motorisierten Dokker fahren.

Quelle: Autoplenum, 2012-06-29

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