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Testbericht

Stefan Grundhoff, 3. Juni 2013
Mit Extravaganz allein lässt sich kein Blumentopf gewinnen. So bringt Citroen einen Hauch DS-Charme in seinen neuen C4 Picasso. Der Familienvan will mehr als nur gut aussehen.

Citroen kann sich freuen. Hatte es lange Zeit so ausgesehen, als sei der neue Peugeot 308 das erste Fahrzeug auf der neu entwickelten EMP2-Plattform, bekam nun doch Citroen mit seinem Familienvan C4 Picasso den Vortritt. Das kraftvolle Design kann sich abgesehen von der allzu zerklüfteten Front mit unharmonischen Leuchteinheiten allemal sehen lassen. Angesichts seiner Gesamtlänge von 4,43 Meter bietet der C4 Picasso ein gutes Platzangebot für bis zu fünf Personen und einen stattlichen Laderaum, der je nach Stellung der Rücksitze 537 bis 630 Liter schluckt und standesgemäß nun auch über eine elektrische Heckklappe verfügt. Wem das Platzangebot nicht reicht: Ende des Jahres folgt eine um 20 Zentimeter längere Grand-Picasso-Version. Praktisch: wer den Beifahrersitz bei der Normalversion umklappt, kann Gegenstände bis zu einer Länge von 2,50 Metern einladen. Im Innern wirkt der Franzose mit Produktionsstandort im spanischen Vigo betont klar und aufgeräumt. Abgesehen von dem überladenen Lenkrad mit wirren Bedienelementen gibt es keine stimmungsvollen Design-Eskapaden, wie man es aus vorherigen Generationen kannte. "Gerade der deutsche Markt ist eine große Herausforderung für uns", weiß Citroen-Chef Frédéric Banzet, "der C4 Picasso mit seiner neuen Plattform läutet für uns eine neue Ära ein."

Nicht ganz überzeugen können die Sitze. Diese sind zwar bequem, bieten aber insbesondere im Fond zu wenig Oberschenkelauflage. Die Massagefunktion vorne ist kaum zu spüren und die sinnvolle Sitzheizung gibt es nur für die erste Reihe. Überhaupt sitzt man in der zweiten Reihe allenfalls zweiter Klasse. Die Sitze sind zu klein, die Verstellmöglichkeiten nur schwer zu bedienen und der enge Schulterbereich ärgert groß gewachsene Insassen ebenso wie die abfallende Dachlinie. Die macht den Picasso zwar schicker denn je, ist aber nichts für groß gewachsene Fondbesetzer. Den besten Komfort bietet das Lounge-Paket, das für 850 Euro Massagefunktion, Komfortsitze für den Beifahrer mit Fußstütze und Komfortkopfstützen rundum bietet.

Übersichtlich sind die beiden Bildschirme, die in zwei Etagen positioniert über alles Wichtige beim Franzosen informieren. Der sieben Zoll große Touchscreen kann mit seiner mäßigen Kartendarstellung und einer trägen Arbeitsgeschwindigkeit nicht so gefallen wie der zwölf Zoll große Panoramabildschirm, auf dem sich bei den beiden höheren Ausstattungsvarianten Intense und Exclusive die Instrumente darbieten. Viele Funktionen lassen sich nur im Stand bedienen und an die präzise Auflösung eines Retina-Schirms ist nicht zu denken, doch das Anzeigekonzept ist alles andere als schlecht und passt gut zum aufgeräumten Interieur des Citroen C4 Picasso. Ebenfalls neu: auf dem kleineren der beiden Bildschirme lassen sich verschiedene praktische Apps bedienen.

Die neue EMP2-Plattform soll für viele zukünftige Modelle aus dem PSA-Konzern eine technisch adäquate Heimat sein. Im Vergleich zum alles andere als innovativen Vorgänger hat der C4 Picasso um 140 Kilogramm abgespeckt, wobei sich die Ersparnis hälftig zwischen Karosserie und Bodengruppe aufteilt. Über 1,5 Tonnen bringt der 120 PS starke Basisbenziner jedoch nach wie vor auf die zwei Achsen. Bei den Antrieben lässt es Citroen überraschend zurückhaltend angehen. So gibt es zum Marktstart gerade einmal zwei Diesel mit dünnen 90 und kaum weniger beeindruckenden 115 PS. Zum Jahreswechsel folgt ein Zweiliter-Diesel Blue-HDI mit 150 PS. Am besten passt vom aktuellen Portfolio der stärkere der beiden Vierzylinder-Benziner, die 120 und 155 PS leisten, jedoch auf eine etablierte Start-Stopp-Automatik verzichten und nur manuell zu schalten sind. Der 1,6 Liter große Benziner ist eine gute Besetzung für den Citroen C4 Picasso THP 155. Der Turbomotor läuft unaufgeregt im Hintergrund und bietet genug Reserven, wenn das Familienoberhaupt einmal mit großem Gelage und Gepäck unterwegs sein sollte. 0 auf Tempo 100 schafft der Fronttriebler in glatten neun Sekunden und die Höchstgeschwindigkeit liegt bei guten 209 km/h. Der Normverbrauch: rund sechs Litern Super.

Selbst für einen Familienvan ist das Fahrwerk des Citroen C4 Picasso überaus komfortabel; ja geradezu weich abgestimmt, was auf langen Strecken vielen Kunden gefallen dürfte, in engen Kurven oder Kreisverkehren jedoch wegen der starken Nick- und Wankbewegungen nervt. Nicht nur hier würde man sich eine elektronische Dämpferverstellung oder gar einzelne Fahrprogramme mit unterschiedlichem Charakter wünschen, die gut in das Sicherheitspaket des Citroen C4 Picasso passen würden. Dieses bietet unter anderem Totwinkel-, Spurhalte- und Fernlichtassistent, aktive Sicherheitsgurte und Tempomat. Auf Wunsch gibt es auch einen 360-Grad-Rundumblick und eine Einparkautomatik. Eine direktere Lenkung käme bei vielen Kunden jedoch mindestens genauso gut an.

Der Basispreis für den schwach ausgestatteten Einsteiger Citroen C4 Picasso VTi 120 Attraction liegt bei 19.990 Euro. Kauftipp ist der C4 Picasso THP 155 Intense ab 26.140 Euro, dem an sich nur Xenonlicht und die elektrische Heckklappe fehlen. Dafür bietet die Serienausstattung unter anderem Bildschirmnavigation, Keyless Entry, 16 Staufächer mit insgesamt 40 Litern Volumen, Klimaautomatik und einen 220-Volt-Anschluss.
Testwertung
3.5 von 5

Quelle: Autoplenum, 2013-06-03

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