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Testbericht

Günter Weigel/SP-X, 7. Dezember 2018

SP-X/Köln.

Auf der IAA 2017 stellte der chinesische Hersteller Chery seine Marke Exeed in Form einer SUV-Studie vor. Inzwischen hat man mit dem Bau eines europäischen Designcenters im hessischen Raunheim begonnen und dort auch eine Dependance installiert. Die ist zwar noch klein, soll aber zeigen: Wir meinen es ernst mit unseren Europa-Plänen.

Neue Luxus-Marke für den europäischen Markt und die USA

Eigentlich müsste Chery die eigene Kompetenz als Autohersteller gar nicht mehr beweisen, ist man doch in China etabliert und spielt in Märkten wie Russland, Indien und auch Südamerika eine relevante Rolle. Nur ins globale Bewusstsein ist man als Autohersteller bislang nicht vorgedrungen. Dazu fehlt ein Auftritt in den USA und nicht zuletzt in Europa. Dabei soll die selbst definierte Premium-Marke Exeed helfen, mit der man wahrscheinlich 2020 auch hierzulande in den Wettbewerb eintreten will. Wobei Chery „Premium‘“ etwas eigenwillig interpretiert. „Wir treten nicht gegen die globalen Premium-Hersteller an“, erklärt der europäische Entwicklungsdirektor Jochen Tüting, „die Marke Exeed soll sich vielmehr von den Chery-Standardprodukten in China abheben“.

In Europa zielt man eher auf Opel, Ford, Peugeot oder Toyota und hofft, damit ganz nebenbei, auch positive Zeichen für das eigene Image auf dem chinesischen Markt zu setzen. Neben den üblichen Ansprüchen wie modernes Design oder hochwertige Materialien setzt Chery speziell auf Vernetzung und die Errungenschaften künstlicher Intelligenz und hofft so, Technologien anzubieten, die bei der Konkurrenz eher im Premiumbereich anzutreffen sind. Tüting will vor allem Käufer ansprechen, die auch im Auto mit dem Internet verbunden sein wollen, während der Fahrt ihre Nachrichten abhören und ihre mobilen Services nutzen. Solange diese Vernetzung funktioniere, spiele das Markenemblem des Fahrzeugs eine geringere Rolle als bislang.

Die Chinesen setzen auf KI für das vernetzte Auto und Elektromotor

In China arbeitet Chery in einem Konsortium unter anderem mit dem heimischen Google-Wettbewerber Baidu zusammen. Dabei geht es zum Beispiel um die Integration von Gesichtserkennung in die Online-Kommunikation. So könnten demnächst im Auto die ohnehin vorhandenen Kameras zur Müdigkeitserkennung genutzt werden, um während der Fahrt Bezahlvorgänge durch ein zustimmendes Nicken zu bestätigen. Auf diesem Weg lassen sich nicht nur Parkgebühren online zahlen, sondern zum Beispiel auch komplexe Bestellvorgänge in einem Onlineversandhaus abwickeln, ohne dass man dafür das Auto verlassen muss.

Die Kommunikation erfolgt mittels künstlicher Intelligenz verbal, ablesen muss man nichts. In diesen Bereichen sieht man sich bei Chery durch die Fokussierung der Chinesen auf das Internet und die Onlinekommunikation im Vorteil. Überhaupt ist die Wahl des richtigen Partners für Jochen Tüting eine der größten Herausforderungen für einen Automobilhersteller. Aber zum einen habe man mit Baidu einen der chinesischen Internetgiganten mit im Boot, zum anderen versuche man als relativ junges Unternehmen gar nicht erst, abseits der Kernkompetenz „Autos herstellen“ neue Technologien selbst zu entwickeln.

Weil aber Vernetzung alleine noch kein durchschlagendes Argument für den Erwerb eines Fahrzeugs ist, setzt man bei den für Europa bestimmten Modellen zusätzlich auf die Elektrifizierung des Antriebs. Zum Start auf einigen noch nicht näher definierten Märkten will man vollelektrische SUV im Kleinwagen- und im Kompaktsegment anbieten, später dürften dann noch Plug-in-Hybride hinzukommen. Entsprechend werden wahrscheinlich zunächst Märkte ins Visier genommen, die bereits über eine alltagstaugliche Infrastruktur für E-Mobilität verfügen oder durch entsprechende Förderung strombetriebene Autos bevorzugen.

Fazit

Der chinesische Hersteller Chery will künftig auch in Europa Fuß fassen. Helfen sollen dabei eine besondere Kompetenz im Bereich „Internet“ und Elektro-Antriebe.

Quelle: Autoplenum, 2018-12-07

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