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Testbericht

Sebastian Viehmann / Stefan Grundhoff, 11. Januar 2012
Gemeinsam sind wir stark: Social Networking erobert das Auto. Die CES in Las Vegas zeigt die neuesten Apps für Elektroauto-Besitzer oder Radarwarner-Communities. In der Cloud sind Autofahrer nie mehr allein - und werden ständig überwacht.

Don Rich hat gut lachen. "Wir sind Millionen", sagt der Mann von Escort Incorporated. Der Hersteller von Radarwarnern meint damit nicht etwa seine Mitarbeiter, sondern seine Kunden. Der Kampf gegen Laserpistolen und Blitzanlagen ist in den USA völlig legal, nur zwei Bundesstaaten verbieten ihn. Radarwarner sind daher ein gutes Geschäft, und jetzt will Don den Trend zum Social Networking voll ausnutzen. Seine neue Blitzer-App soll Millionen von Autofahrern vernetzen, damit sie mit ihren Smartphones in Echtzeit Blitzer und Verkehrskontrollen weiterleiten. Bevor man in eine neue Stadt fährt, sieht man dann im Idealfall sämtliche Radarfallen wie auf einer Wetterkarte und kann einfach drum herum navigieren.

Auf der Consumer Electronics Show (CES) in Las Vegas zeigen Autohersteller und der Zubehörhandel nicht nur ihre neuesten Gadgets wie Ferrari-Kopfhörer und Monster-Boxen, sondern auch zahllose Apps (Anwendungen) für Smartphones. Kia zum Beispiel will bei seinem neuen Infotainment-System namens UVO eine Reihe von Apps anbieten, die junge Autofahrer überwachen. Wenn der Nachwuchs am Steuer ein vorher einprogrammiertes Gebiet verlässt oder ein bestimmtes Tempo überschreitet, bekommen Papa und Mama eine Nachricht aufs Handy. Per GPS ist das Auto schließlich mit der Cloud verbunden, der digitalen Datenwolke.

Die Cloud ermöglicht noch ganz andere Dinge. Ford will die künftigen Piloten seines Elektroautos Focus Electric untereinander vernetzen. Die tauschen dann ihre persönlichen Rekorde aus, etwa die größte erzielte Reichweite ohne Nachladen. Wer besonders weit kommt und viel CO2 spart, sammelt online Punkte und kann damit in der Web-Gemeinde prahlen.

Ford spielt außerdem Onkel Doktor. Für Smartphones gibt es bereits von anderen Anbietern Apps für Allergiker oder chronisch Kranke, die sollen bei Ford ins Auto integriert werden. Per Sprachwarnung aus dem Radio gibt es dann Hinweise über den aktuellen Pollenflug. Der Fahrer könnte sogar seine zuletzt gemessenen Blutdruck- oder Blutzuckerwerte ans Auto übermitteln. Ist der Zucker im Blut zu niedrig, rät das Auto, vor der Fahrt lieber einen Happen zu essen. "Es gibt da aber noch ein juristisches Problem: Wenn das Auto medizinische Daten sammelt, gilt es rechtlich als medizinisches Gerät", sagt Dave Melcher von Ford. Eine Fahrtauglichkeitsprüfung durch den Bordcomputer wird also wohl noch auf sich warten lassen.

Die Firma OnStar will nicht nur Mensch und Auto vernetzen, sondern auch Auto und Haus. Das Tochterunternehmen von General Motors zeigt auf der CES einen Chevrolet Volt, mit dessen Infotainment-System sich Licht und Heizung, Garagentor und andere Funktionen im Haus fernsteuern lassen. Ein weit verbreitetes Anwendungsgebiet sind Apps für Elektroautos, mit denen man aus der Ferne die Batterieladung verfolgt und die günstigsten Stromtarife ermittelt.

Audi zeigt auf der CES das Cockpit des neuen A3. Der Kompakte aus Ingolstadt bekommt ein Infotainmentsystem, das einen deutlich leistungsfähigeren Prozessor hat als der aktuelle A8. Ein 11 mm schmaler und sieben Zoll großer Monitor im iPad-Look fährt aus dem Armaturenbrett aus. Bedient wird das Infotainment-System mit einem Touchwheel. Das Dreh-Drück-Rad dient gleichzeitig als Touchpad wie bei einem Notebook. Damit lassen sich dann Buchstaben "malen". Die Touchpads gibt es schon bei anderen Audis, der A3 vereint alle Systeme allerdings auf kleinster Fläche und mit viel weniger Schaltern.

Der A3 soll künftig auch über eine induktive Ladestation fürs Handy verfügen. Dann muss man sein Smartphone nur in die Ablagebox in der Mittelkonsole legen. Dort wird es induktiv, also berührungslos aufgeladen – für diese Ladungsart muss das Handy allerdings mit der passenden Hülle ausgerüstet sein. Durch die drahtlose Verbindung mit dem Fahrzeug kann das Handy zudem die Antenne des Autos nutzen, das verbessert den Empfang. Die Signale des Telefons werden von einer so genannten Planar-Antenne in der Mittelkonsole über Kabel und einen Verstärker zur Fahrzeugantenne weitergeleitet.

Auch Mercedes feiert seinen ersten Auftritt auf der Consumer Electronic Show in Las Vegas. "Wir wollen hier von den Nutzern lernen, was man im Auto braucht", so Daimler-Chef Dr. Dieter Zetsche. Ein Auto ohne lebendige Cloud ist auch bei Daimler nicht denkbar. Mit dem neuen Mercedes SL hält ab Frühjahr eine neue IT-Generation im Auto Einzug. Schneller und vor allen Dingen sicher kann der Mercedes-Pilot dann in Echtzeit Informationen aller Art abrufen. "Das intelligente Auto kommuniziert nicht nur mit dem Fahrer, sondern auch anderen Verkehrsträgern im gesamten Umfeld, um alle relevanten Informationen für die Fahrt auszuwerten und umsetzen zu können", ergänzt Zetsche. Bei Probanden ist die Windschutzscheibe so bereits zu einem überdimensionalen Head-Up-Display geworden und das Armaturenbrett zu einem Displayband.

Quelle: Autoplenum, 2012-01-11

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