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Testbericht

Dirk Schwarz/SP-X, 1. Juni 2016

Frage: Angesichts von Mehrverbrauch und Platz möchte ich mein Reserverad nicht mehr mit mir herumfahren. Aber sind die Alternativen ein vollwertiger Ersatz?

Antwort von Hans Georg Marmit, Kraftfahrzeugexperte der KÜS: Bei Neuwagen zählen häufig bereits so genannte Pannensprays statt Reserverad zur Serienausstattung oder sie werden gleich mit Run-Flat-Reifen ausgestattet. Das spart Gewicht und dadurch Sprit; nicht zuletzt sparen sich die Hersteller auch die Kosten für den fünften Reifen und die Felge.

Der Vorteil des Reserverades liegt auf der Hand: Das kaputte Rad wird vollwertig ersetzt, die Fahrt kann mit einer kurzen Unterbrechung weiter gehen. Doch nicht immer ist der Ersatzreifen tatsächlich eine dauerhafte Problemlösung: Durch ungünstige Unterbringung (z.B. ungeschützt unter dem Fahrzeugheck), das Reifenalter oder zu unterschiedliche Profilierung kann die Nutzung eingeschränkt sein. Bei zu großen Unterschiedlen im Raddurchmesser, zum Beispiel bei einem Reifenprofil von 3 mm auf dem noch auf der Achse montierten Reifen und 8 mm auf dem Ersatzreifen, haben ESP und ABS ein eventuell ein Problem.

Hinzu kommt, dass der Luftdruck auf dem Ersatzreifen regelmäßig geprüft werden muss. Wer das vergisst, kann das Reserverad im Falle des Falles möglicherweise ebenfalls nicht nutzen.

Das Ersatzrad wird zudem mittlerweile in den seltensten Fällen in gleicher Ausführung und Größe wie die Serienräder ausgeliefert. Ein Notrad (meist eine kleine Stahlfelge mit einer sehr schmalen Bereifung) spart auch hier Platz und Gewicht. Mit dem Notrad darf man maximal 80 km/h fahren und sollte umgehend eine Werkstatt aufsuchen.


Bei Run-Flat-Reifen und Pannensprays kann man zwar auch direkt oder zumindest zeitnah weiterfahren – aber meist nur wenige Kilometer. Dann muss die nächste Werkstatt aufgesucht werden, um einen neuen, unbeschädigten Reifen aufziehen zu lassen. Bei den Run-Flat-Reifen handelt es sich um eine spezielle Reifenbauart. Aufgrund versteifter Flanken oder eines zusätzlichen Gummielements im Innern rollt er auch wenn er platt ist, zunächst weiter.  Er ist und bleibt aber beschädigt und muss getauscht werden. Diese Reifenbauart hat einen etwas höheren Preis, zudem wird der Fahrkomfort etwas verschlechtert.

Auch das Pannenspray – eine Art Gummikleber, der durch das Ventil eingeführt wird und kleine Löcher im Reifen verstopft – ist nur eine kurzfristige Lösung. Bei größeren Schäden funktioniert diese Methode nicht. Aufgepumpt wird der platte Reifen übrigens meist durch einen beigelegten Generator für den 12-V-Bordanschluss oder eine Treibgasflasche.

Fazit
Ein vollwertiges Ersatzrad ist heute bei Neuwagen längst nicht mehr automatisch an Bord. Aber sind Run-Flat-Reifen oder Pannenspray eine gute Alternative?

Quelle: Autoplenum, 2016-06-01

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