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Testbericht

10. November 2003
Haar, 7. November 2003 - Ein BMW, ein Roadster, 231 PS. Und das alles auf einmal. Manchmal kann man mit seinem Job schon sehr zufrieden sein. Ich durfte den Z4 mit 3 Litern Hubraum, 231 PS und SMG-Getriebe einem ausgiebigen Test unterziehen.

Stärkstes serienmäßiges Z4-Modell Im Frühjahr 2003 debütierte der Z4 mit zwei Motorisierungen: Dem Drei-Liter-Modell, das mit 231 PS leistungsmäßig die Spitze der Z4-Baureihe markiert und dem 2,5-Liter-Modell mit 190 PS. Im September präsentierte BMW schließlich auf der IAA in Frankfurt das Basismodell mit 2,2 Litern Hubraum und 170 PS.

SMG-Schaltung für Straßensportler Ein besonderes Schmankerl bei unserem Testfahrzeug war zweifelsohne das sequenzielle manuelle Getriebe (SMG) mit sechs Gängen, das für einen Aufpreis von 1.250 Euro zu haben ist. Es bietet drei Möglichkeiten des Schaltens: Den gewöhnlichen Automatik-Modus, sequentielles Schalten am Gangwahlhebel und Schalten über Paddles am Lenkrad.

Komfortabler Automatik-Modus Im langsamen Stadtverkehr ist man mit dem Automatik-Modus am besten bedient. Die Schaltvorgänge laufen in dieser Einstellung schnell und relativ ruckfrei ab. Mit dem Gaspedal ist die Gangwahl leicht zu beeinflussen: Möchte man einen Zwischenspurt einlegen, drückt man es durch und die Automatik schaltet zurück. Dabei gibt der Z4 automatisch Zwischengas, um ein ruckfreies Einrasten des nächst kleineren Ganges zu gewährleisten. Geht man dann wieder vom Gas, wird in den verbrauchstechnisch günstigsten Gang hochgeschaltet.

Schalten per kurzem Klick Wenn es flotter wird, kann das ganze Spaß-Potenzial des SMG-Getriebes genutzt werden: Mit sequenziellem Schalten über Schaltwippen am Lenkrad oder über den Gangwahlhebel. Wer nicht auf den gewohnten Griff an den Ganghebel verzichten will, kann mit einem kurzen Druck nach vorne zurück- und mit einem Klick nach hinten hochschalten.

Komfortabel und sicher Komfortabler geht es über die Wippen am Lenkrad: Mit einem kurzen Daumendruck wird runter geschaltet; mit Zeige- und Mittelfinger zieht man dieselbe Wippe in Richtung Körper, um hoch zu schalten. Obwohl zum Schalten nur eine Wippe benötigt wird, befindet sich jeweils eine links und rechts am Lenkrad. So sind auch Linkshänder nicht mehr benachteiligt. Auch in punkto Sicherheit ist die Lenkradschaltung vorteilhaft, da man beim Gangwechsel beide Hände am Steuer lassen kann.

Schnelle Schaltvorgänge Der größte Vorteil des SMG-Getriebes ist die sportliche Abstimmung. Kurze Schaltpausen und Schaltwege, die eigentlich gar nicht existieren, machen zusammen mit der Lenkradschaltung Formel-1-Feeling möglich. Dabei hat man auch die Möglichkeit, zwischen einer eher gemütlichen Abstimmung und dem Sport-Modus zu wählen.

Kleiner Knopf mit großer Wirkung Der unscheinbare Knopf mit der Aufschrift "Sport" hat seinen Namen zurecht. Ist er aktiviert, werden die Schaltpausen noch einmal merklich kürzer. Auch die Motorcharakteristik wird verändert. In der Praxis heißt das: Beim Anfahren bewegt sich das Auto schon bei einem sanften Druck auf das Gaspedal. Bei deaktiviertem Sport-Modus muss man das Pedal deutlich weiter durchdrücken, bevor etwas vorwärts geht. Auch die Lenkung wird im Sport-Modus noch einmal straffer und direkter.

Sportlicher und komfortabler Innenraum Der Innenraum des Z4 ist so sportlich, wie man es von einem Roadster erwartet, bietet dabei aber auch reichlich Komfort und Platz. Die Kopf- und Beinfreiheit ist auch für Zwei-Meter-Menschen ausreichend, die Sitze sind vielfach elektrisch einstellbar und auch auf längeren Fahrten komfortabel. Bei rasanten Kurvenfahrten macht sich allerdings der zu geringe Seitenhalt bemerkbar. Sehr angenehm ist das dichte Verdeck: In geschlossenem Zustand könnte man fast vergessen, dass nur ein Stück Stoff das Dach bildet.

Für einen Roadster kann der Z4 auch mit einem relativ großen Kofferraum aufwarten: 260 Liter fasst er in geschlossenem Zustand; bei offenem Verdeck sind es 240 Liter.

Übersichtliches Cockpit Das Cockpit ist übersichtlich gestaltet, auch bei schneller Fahrt lassen sich mit einem kurzen Blick die wichtigsten Daten ablesen. Die Bedienelemente sind gut erreichbar und deren Funktion nach kurzer Zeit verinnerlicht und automatisiert. Nur die Bedienung des Infotainment-Systems in der Mitte des Armaturenbretts verlangt nach einer längeren Eingewöhnungszeit.

Dezenter, sportlicher Sound Spätestens beim Anlassen des Motors weiß man, dass man in einem Sportwagen sitzt. Das tiefe Brummen im Stand steigert sich mit der Drehzahl zu einem ungeduldigen Wummern. Trotz des sportlichen Sounds sind aber auch bei hohen Drehzahlen noch Unterhaltungen mit dem Beifahrer möglich. Auch von außen hört sich der Motor sportlich, aber nicht prollig-laut an.

Große Klappe, viel darunter Unter der Haube hat der Z4 keinen Motor, sondern ein Triebwerk. Diese Bezeichnung passt einfach besser zu der Leistungsentfaltung des Sechszylinders. Bereits in niedrigen Drehzahlbereichen spricht das 231-PS-Aggregat auf kleine Gaspedal-Bewegungen an und macht Zurückschalten meistens überflüssig. Richtig Rock ´n´ Roll ist dann ab 4.000 Umdrehungen angesagt. Dann erzeugen Leistung, Sound und Lenkradschaltung DTM-Gänsehaut-Feeling.

Die Fahrwerte sind entsprechend: 5,9 Sekunden benötigt der 1.365 Kilogramm schwere Roadster für die Beschleunigung von null auf 100 km/h, bei 250 km/h wird elektronisch abgeregelt. Dabei lag der Verbrauch während unseres Tests bei durchschnittlich 9,4 Litern Super Plus auf 100 Kilometer.

Bremsen mit Biss Entsprechend der Beschleunigung muss ein Auto wie der Z4 natürlich auch beim Bremsen Biss zeigen. Und das tut er auch. Schon die ersten Millimeter Pedalweg bewirken eine spürbare Verzögerung. Ist die ganze Bremsperformance nötig, steigt man einfach kurz in die Eisen. Dabei ist auch beim Abbremsen aus hohen Geschwindigkeiten kein übermäßiger Kraftaufwand nötig.

M-Fahrwerk mit Licht und Schatten Das M-Fahrwerk mit den 225er-, beziehungsweise 255er-Breitreifen kann seine Stärken bei rasanten Kurvenfahrten ausspielen. Zusammen mit dem niedrigen Schwerpunkt des Fahrzeugs und der ausgeglichenen Gewichtsverteilung auf Vorder- und Hinterachse sorgt die straffe Abstimmung für ein sicheres Kurvengefühl auch bei hohen Geschwindigkeiten. Ein relativ hohes Maß an Komfort bleibt dennoch erhalten.

Die Schwachstelle des M-Fahrwerks mit der Mischbereifung offenbart sich auf Straßen mit Spurrillen. Denen folgt der Wagen sehr entschlossen und kann nur mit Mühe von diesem Irrweg abgebracht werden. Besonders der Wechsel auf die rechte Spur kann bei Autobahnfahrten recht abenteuerlich sein.

Preise von 29.900 bis 38.500 Euro Die Preise für den Roadster beginnen bei 29.900 Euro für das 2,2-Liter-Modell. Mit 2,5 Litern Hubraum kostet er 32.500 Euro; das 3,0-Liter-Spitzenmodell schlägt mit 38.500 Euro zu Buche. Jeweils in der Grundausstattung, versteht sich.

Harter Konkurrent für den Porsche Boxster Mit 38.500 Euro spielt der Z4 schon in der Preis-Bundesliga. Dort befindet er sich in so illustrer Gesellschaft wie zum Beispiel der des Porsche Boxster. Der kostet in der Grundausstattung 42.200 Euro, mit allen erdenklichen Extras kommt er auf circa 55.000 Euro. Gegenüber unserem Z4-Testmodell mit einem Komplettpreis von gut 50.000 Euro ist er aber nicht besser ausgestattet. Auch ein sequenzielles Sechsgang-Getriebe wie beim BMW ist für den Porsche nicht erhältlich.
Technische Daten
Motor Bauart:Sechszylinder-Reihenmotor, vier Ventile je Zylinder
Hubraum:2.979
Leistung:170 kW (231 PS) bei UPM
Drehmoment:300 Nm bei 3.500 UPM
Fazit
Wenn man nicht gerade jeden Morgen seine vier Kinder zur Schule bringen muss, ist der Z4 eine gute Wahl. Fahrspaß, Komfort und Vernunft stehen in einem ausgewogenen Verhältnis zueinander.

Für den Spaß sind der durchzugsstarke Motor, das sequentielle Schaltgetriebe und meist auch das straffe Fahrwerk zuständig. Nur das Problem mit den Spurrillen kann nerven.

Der nötige Komfort ergibt sich durch den niedrigen Lärmpegel, die bequemen Sitze und dem trotz aller Sportlichkeit recht reisetauglichen Fahrwerk.

Ob ein Roadster für 50.000 Euro vernünftig sein kann, ist wohl fraglich. Aber er kann zumindest zwei vernünftige Details bieten: Einen großen Kofferraum und niedrigen Verbrauch. Und das trifft für den Z4 zu. (gh)

Quelle: auto-news, 2003-11-10

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